Magie
hatte ihnen insgeheim geholfen, hatte Vorräte geschickt und sie vor ihren Feinden versteckt.
Bei einem leisen Pfiff ganz in der Nähe hoben alle den Kopf und schauten suchend in die Dunkelheit. Dann erschienen dicht über dem Boden magische Lichtkugeln auf der Lichtung und warfen einen unheimlichen Schimmer auf die Gesichter der Männer, die näher kamen.
Takado. Wie immer verspürte Hanara eine Erregung, die gleichzeitig Furcht und Erleichterung war. Wenn Takado nicht da war, fühlte er sich in der Gegenwart anderer sachakanischer Herren niemals sicher. Doch gleichzeitig fürchtete er auch Takado. Sein Herr hatte ihn noch nicht dafür bestraft, dass er das Signal so lange ignoriert hatte. Er würde es vielleicht noch tun. Er hatte vielleicht Pläne, Hanara selbst zu töten oder in den Tod zu schicken.
Hanara hätte normalerweise angenommen, dass Takado ihn nicht tötete, weil er einen Quellsklaven brauchte, wäre sein Herr nicht mit einem neuen Quellsklaven nach Kyralia zurückgekehrt. Er schaute zu dem hageren jungen Mann hinüber, der wartend neben Takados Zelt stand. Jochara hatte kein einziges Wort zu Hanara gesagt, aber seine unfreundlichen Blicke machten klar, dass er nicht erwartet hatte, seine Rolle mit dem ehemaligen Quellsklaven seines Herrn teilen zu müssen.
Als Takado und seine beiden Begleiter sich zu den Ichani gesellten, trat Hanara eilig vor und stellte den niedrigen Hocker, den er in Händen gehalten hatte, auf den Boden. Sein Herr setzte sich, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
Diese Sachakaner, die zusammen mit Takado aufgebrochen waren, um sich die Ruinen von Mandryn anzusehen, waren Fremde. Wie die Ichani trugen sie Messer in juwelenbesetzten Scheiden an ihrem Gürtel, zum Zeichen dafür, dass sie Magier waren. Ihre eigenen Sklaven brachten ihnen nun ebenfalls Hocker.
»Nun?«, fragte Rokino, einer der Ausgestoßenen. »Was denkst du, Dachido?«
»Sieht so aus, als sei es ein leichtes Ziel gewesen«, antwortete der Neuankömmling. Kochavo, sein Gefährte, nickte zustimmend.
Alle Männer drehten sich zu Takado um, der lächelte. »Sie sind allesamt leichte Ziele. Manche leichter als andere. Wir könnten uns ein Viertel des Landes holen, ohne auf echten Widerstand zu stoßen. Das heißt, ohne auf unmittelbaren Widerstand zu stoßen.
»Könnten wir das Land halten?«, fragte Dachido. »Um das auf Dauer zu tun, werden wir das ganze Land erobern müssen. Was uns, wie ich glaube, mit sorgfältiger Planung gelingen kann.«
Kochavo blickte nachdenklich drein. »Das ganze Land. Kyralia zurückerobern. Wenn der Kaiser dies wünschte, hätte er es bereits getan.«
Takado nickte. »Der Kaiser hält es für unmöglich. Er irrt sich.«
Dachido runzelte die Stirn. »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
»Ich habe die Verteidigungsbereitschaft Kyralias selbst untersucht«, erklärte Takado. »Sie haben vielleicht hundert Magier, von denen viele niemals für den Kampf ausgebildet wurden - abgesehen von irgendeinem törichten Spiel, das sie spielen. Die meiste Zeit zanken sie sich untereinander und können sich niemals auf etwas einigen. Jene, die in der Stadt
leben, verachten jene, die in den Lehen leben, die Ersteren ihrerseits misstrauen. Ihr König ist jung und unerfahren und hat über seine Leute etwa genauso viel Macht wie unser Kaiser über uns. Die Gemeinen hassen die herrschende Klasse und zeigen sich widerspenstig und trotzig. Ihren Magiern ist es von Gesetzes wegen nur erlaubt, Stärke von Meisterschülern zu beziehen - und viele haben nicht einmal einen.« Er lächelte. »Sie sind töricht und schwach.«
»Manch einer würde so ziemlich das Gleiche von uns sagen«, meinte Dachido kichernd. Dann wurde er wieder ernst. »Du bittest uns, den Wünschen des Kaisers zu trotzen. Er hat klargemacht, dass er jeden, der den Frieden zwischen Sachaka und seinen Nachbarn bedroht, bestrafen wird.«
Takado erwiderte nichts. Er stand auf, ging stirnrunzelnd um das Feuer herum und blieb dann vor den beiden Neuankömmlingen stehen.
»Der Kaiser weiß, dass Sachaka möglicherweise vor einem Bürgerkrieg steht. Besser, die Landlosen und Enterbten schließen sich zusammen, um neues Land zu gewinnen, als wegen des alten Landes gegeneinander zu kämpfen. Wenn wir genug Anhänger gewinnen und klarmachen, dass ein Sieg möglich ist, wird Kaiser Vochira gezwungen sein, einer Eroberung Kyralias zuzustimmen. Er wird sich uns vielleicht sogar anschließen.«
»Wahrscheinlicher ist, dass er jemanden mit dem
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