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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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führte sie um die Rückseite eines der Bauernhäuser herum.
    »Was ist passiert?«, fragte sie. »Sachakaner haben angegriffen«, sagte er schwer atmend. »Es waren nur drei, und jetzt sind sie fort. Sie haben sich an eine Gruppe von Meisterschülern herangeschlichen, die den Besitz erkundet haben.« Als sie ihm um die Ecke folgte, wäre sie vor Schreck um ein Haar stehen geblieben. Eine der riesigen Lagerhallen war eingestürzt, und die Überreste standen in Flammen.
    »Ist jemand verletzt?«, fragte sie. Aber natürlich ist jemand verletzt. Warum sonst hätten sie mich rufen sollen? Es sei denn...es sei denn, ich kenne einen der Meisterschüler. Ihr Magen krampfte sich zusammen vor Furcht und Entsetzen. Jayan? Nein. Gewiss nicht Jayan. Außerdem hat der Mann gesagt, meine »Dienste« würden benötigt. Das kann nur bedeuten, dass ich jemanden heilen soll.
    »Die Meisterschüler haben sie hineingelockt«, fuhr der Diener fort. »Das Lagerhaus war voller Weißwasser. Meisterschüler Jayan hat es in Brand gesteckt.« Er drehte sich grinsend zu ihr um. »Es muss sie einiges an Macht gekostet haben, sich dagegen abzuschirmen.«
    »Aber sie haben überlebt.«
    Der Diener nickte. »Sie sind in die Nacht hinausgeflohen. Einige Magier haben sich auf ihre Fährte gesetzt.«
    Sie hatte die Meisterschüler gemeint, war aber dennoch dankbar, dass er ihr diese Information gegeben hatte. Er
brachte sie zu einer Gruppe von Magiern und Dienern. Als sie zwei der Gildenheiler erkannte, wurde ihr flau im Magen. Jemand sah sie näher kommen, und alle drehten sich zu ihr um. Dann entdeckte sie Lord Dakon und Jayan.
    Jayan wirkt unversehrt. Die Erleichterung, die sie verspürte, war stärker, als sie es für möglich gehalten hätte. Also, um wen geht es... Ah, Refan.
    Der junge Mann lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Er stöhnte vor Schmerz. Als sie die Magier erreichte, trat Lord Dakon neben sie.
    »Es ist sein Rücken«, berichtete er leise. »Er ist von einem magischen Schlag getroffen worden, und jetzt spürt er seine Beine nicht mehr. Die Heiler sagen, die Pfade zu diesen Teilen seines Körpers seien durchtrennt worden. Er wird für eine Weile unter großen Schmerzen weiterleben, bevor diese Teile sterben und den Rest seines Körpers vergiften.«
    Sie nickte. Ein gebrochener Rücken war eine schreckliche Verletzung. Die Heiler hatten recht, obwohl alles davon abhing, wo der Bruch sich befand und ob der Patient stetige, spezielle Pflege erhielt. Menschen mit dieser Verletzung konnten, wenn sie Glück hatten, noch einige Jahre leben.
    Aber selbst wenn Refan solches Glück hatte, würde er nicht reiten können. Wahrscheinlich würde er auch nicht in einem Wagen transportiert werden können. Er würde zu sehr durchgeschüttelt werden, und die Verletzung würde sich verschlimmern. Wenn er zurückblieb, würden die Sachakaner ihn töten. Sie sah Dakon an.
    »Warum habt Ihr nach mir rufen lassen?«
    Er lächelte schwach. »Das war Jayans Vorschlag. Er sagt, du hättest einen Weg gefunden, Magie zu benutzen, um einem Menschen den Schmerz zu nehmen.«
    »Ah.« Sie betrachtete die Magier und die Heiler. Auf den Gesichtern der meisten von ihnen stand ein Ausdruck der Neugier. Einige dagegen wirkten zweifelnd. »Ich kann nichts versprechen, aber ein Versuch kann nicht schaden.«
    Sie trat vor Refan hin, kniete neben ihm nieder und legte ihm dann eine Hand an den Hals. Seine Haut war heiß. Sie
schloss die Augen und mühte sich einen Moment lang, den Gedanken an all die Menschen, die sie beobachteten, beiseitezudrängen.
    Konzentrier dich. Richte den Blick nach innen. In ihn hinein. Sie wurde sich Refans Körper bewusst, wagte sich sachte über die Barriere der Haut hinaus und ließ sich von den Signalen und Rhythmen leiten. Als sie ihr Bewusstsein sein Rückgrat hinunterwandern ließ, entdeckte sie die Quelle für den Aufruhr in seinem Körper.
    Die Wirbel waren durch den Schlag verschoben worden und saßen nicht mehr da, wo sie hingehörten. Eine Schwellung um sie herum verströmte Hitze und Schmerz. Und sobald sie sich dieses Schmerzes bewusst wurde, überflutete er ihre Sinne. Sie versteifte sich, um sich Refans von Qual verspannten Muskeln anzupassen, und verspürte den gleichen verzweifelten Wunsch, dass der Schmerz aufhören möge, wie Refan ihn verspüren musste. Aber sie war nicht verzweifelt. Sie konnte etwas tun, um dem Schmerz ein Ende zu machen. Nachdem sie nach der richtigen Stelle gesucht hatte, streckte sie ihre

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