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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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nicht sicher, ob viele Sklaven dem zustimmen würden, dachte Stara. Trotzdem, ein Leben ohne Freunde oder Familie - das heißt ohne eine liebevolle, fürsorgliche Familie - wäre traurig, ganz gleich, wie reich oder mächtig man war.
    Tashana begann, Stara von einer Freundin zu erzählen, der sie geholfen hatten und die mit ihrem Mann in den Norden gezogen war, an den Rand der Aschewüste. Das Gespräch wandte sich dem Thema Reisen zu, und Stara war überrascht festzustellen, dass alle Frauen verschiedene Regionen Sachakas besucht hatten und die meisten nach ihrer Eheschließung in die Stadt gezogen waren. Stara kam zu dem Schluss, dass es ungefährlich wäre zuzugeben, dass sie zum Teil in Elyne aufgewachsen war, woraufhin die Frauen sie mit Fragen bombardierten, die das Land betrafen.
    Das Gespräch wandte sich bald in diese, bald in jene Richtung, manche Dinge waren aufschlussreich, andere traurig und wieder andere komisch. Als eine Sklavin erschien, um zu verkünden, dass die Männer aufbrechen wollten, war Stara enttäuscht, und ihr wurde klar, dass sie die Zeit genossen hatte. Und nicht nur, weil ich nach Gesellschaft hungere. Ich denke, ich mag diese Frauen. Was es nur umso schwerer machte, von ihren jeweiligen Problemen zu wissen. Als sie über ihre Geschichten nachdachte, regte sich tief in ihr Ärger. Ich will ihnen wirklich helfen. Aber ich habe keine Ahnung, wie. Ich verfüge über Magie, doch welchen Nutzen hat sie hier?
    Magie konnte Chiaras ausgelaugten Körper nicht heilen oder Tashanas Krankheit vertreiben. Sie konnte nicht verhindern, dass Sharinas Ehemann sie schlug oder dass es Araniras Mann nach einer anderen Frau verlangte und er über Mord nachsann. In diesem Augenblick erschien ihr Magie wie ein nutzloser, sinnloser Luxus.
    Aber sie könnte Kachiro davon abhalten, mich zu schlagen oder zu versuchen, mich zu ermorden, falls er dies beabsichtigen sollte, dachte sie. Ich frage mich, ob ich Sharina und Aranira Magie lehren könnte...
    Sie folgte den Frauen, die den Raum verließen, durch die Flure in den Hauptversammlungsraum. Die Männer hatten
sich erhoben und lachten über irgendetwas. Beim Eintritt der Frauen lösten sie sich voneinander; einige gingen zu ihrer Frau hinüber, andere bedeuteten ihren Frauen, zu ihnen zu kommen. Kachiro legte eine Hand leicht um ihre Taille. Er roch nach etwas Süßem, Vergorenem.
    Als die Männer ihre Abschiedsworte sprachen, zwang sie sich, zu Boden zu blicken. Was sie über die anderen Männer erfahren hatte, weckte in ihr den Wunsch, sie anzustarren. Dann fiel ihr Chavori auf. Die Frauen hatten nichts über den jungen Mann gesagt, nur dass er jüngst von einer Reise in die Berge zurückgekehrt sei und stundenlang darüber redete, wenn man es ihm gestattete. Er wirkte sehr betrunken, bemerkte sie. Er schien nicht in der Lage, das Gleichgewicht zu wahren.
    Sie spürte eine Bewegung Kachiros. »Was hältst du von unserem jungen Freund?«, murmelte er.
    »Ich habe nicht mit ihm gesprochen.«
    »Aber er ist ein gut aussehender Mann, findest du nicht auch?«
    Sie schaute zu Kachiro auf. War dies eine schlecht bemäntelte Prüfung ihrer Treue?
    »Das wäre er vielleicht, wenn er nicht vollkommen betrunken wäre.«
    Er lachte. »In der Tat.« Als er zu Chavori aufblickte, wurden seine Augen schmal, als mustere er ihn und billige, was er sah. »Es macht mir nichts aus, wenn du ihn attraktiv findest«, bemerkte er sehr leise, dann blickte er wieder auf sie hinab.
    Sie erwiderte seinen Blick. Sein Gesichtsausdruck war erwartungsvoll und neugierig. Und wenn sie ihn richtig deutete, auch hoffnungsvoll.
    »Ich könnte ihn niemals so attraktiv finden wie dich«, erwiderte sie.
    Sein Lächeln wurde breiter, und er wandte sich um, als Motara ihn ansprach.
    Was führt er im Schilde? überlegte sie. Stellt er mich auf die Probe oder sucht er nach einer Möglichkeit, wie ich schwanger werden könnte? Hat er einen Grund, warum er vermeiden will, ein Kind zu zeugen?

    Über diese Frage grübelte sie nach, während die letzten Abschiedsworte gesprochen wurden, und später auf dem Weg durch das Haus zu ihrem Wagen und dann während ihres gesamten Heimwegs. Während der ganzen Fahrt war sie sich mit allen Sinnen des Umstandes bewusst, dass Vora sich hinter ihr an den Wagen klammerte. Sie brannte darauf, alles mit der Sklavin zu erörtern. Als sie sich endlich von Kachiro trennen konnte und ins Schlafzimmer zurückzog, sprudelte alles, was sie Vora erzählen wollte, schnell und

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