Magie
sich nun zu Motara, um sie zu bewundern. Sie hielt den Blick gesenkt, wie Vora es sie gelehrt hatte, konnte aber erkennen, dass sie sie einer genauen und anerkennenden Musterung unterzogen.
»Sie ist entzückend«, sagte Motara. »Da ich dich so gut kenne, war ich zuversichtlich, dass du deinen Blick für Schönheit selbst auf die schwierige Aufgabe verwenden würdest, eine geziemende Ehefrau zu finden. Aber selbst ich bin beeindruckt von dem Ergebnis.« Die anderen murmelten Worte der Zustimmung.
Kachiro sah sie an und lächelte. »Sie ist mehr als das. Sie hat einen scharfen Verstand, Witz und einen Blick für Schönheit und Geschmack, der dem meinen gleichkommt.« Er stieß sie sachte an. »Was hast du noch vorhin zu mir gesagt?«
Sie schaute auf, um Motaras Blick für einen Moment zu begegnen. »Dass Meister Motaras Möbel hier, ebenso wie in unserem Heim, außerordentlich sind. Anmutig in Proportion und Form. Der Schrank mit den Schubladen...« Sie seufzte. »So wunderschön.«
Motara schien ein wenig größer zu werden, und einen Augenblick lang wippte er auf den Fußballen. Dann kicherte er. »Du hast ihr nicht aufgetragen, das zu sagen, um einmal
mehr zu versuchen, ihn in die Hände zu bekommen, oder, Kachiro?«
»Oh! Nein!«, protestierte Stara. »Das hat er nicht getan!«
»Nein«, erwiderte Kachiro mit einem Anflug von Selbstgefälligkeit. »Sie hat ihn auf dem Weg hierher bewundert. Du kannst es dir von deinen Sklaven bestätigen lassen.«
Motara lachte abermals. »Genau das werde ich vielleicht auch tun, obwohl du ihr den Schrank durchaus vor ihrer Ankunft beschrieben haben könntest. Aber nun zu wichtigeren Dingen. Dashina hat sein Versprechen gehalten. Wir haben eine Flasche für jeden! Vikaro und Rikasha haben gehofft, dass du nicht kommen würdest, sodass sie sich deine Flasche hätten teilen können. Ravori wollte sie ganz für sich allein, aber wir wissen ja, wie wenig er verträgt.« Motara wandte sich zu den Sesseln um, in denen die Männer gesessen hatten.
»Und Chiara?«, fragte Kachiro.
Motara machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie ist bei den anderen Frauen, wo sie sich zweifellos über uns beklagt.« Er sah Stara an, und sie senkte den Blick. »Glaubt nicht die Hälfte von dem, was sie sagen«, warnte er sie.
Sie sah Kachiro fragend an, und er lächelte. »Sie sind keineswegs so beängstigend, wie er sie darstellt. Geh zu ihnen. Wahrscheinlich brennen sie vor Neugier darauf, dich kennenzulernen.«
Er machte eine Geste, und als sie sich umdrehte, sah sie seinen Sklaven vortreten. Sie schaute kurz zu Vora hinüber, die nickte, dann ging sie auf den Sklaven zu.
»Bring mich zu den Frauen«, befahl sie leise. Der Sklave verneigte sich, dann führte er sie zu einem anderen Eingang des Raums und in einen Flur hinaus.
Ich bekomme also keine Gelegenheit, mit Kachiros Freunden zu sprechen, dachte sie. Nicht dass ich es erwartet hätte. Er wollte mich weniger mit ihnen bekannt machen, als mit mir angeben. Sie überlegte, ob dieser Umstand sie störte. Es stört mich tatsächlich, aber ich kann es ihm verzeihen. Es ist schön, dass er mich für klug hält, aber noch schöner, dass er es den Leuten erzählt. Und dass er es nicht als einen charakterlichen Mangel hinstellt.
Die Frauen befanden sich in einem Raum unweit dem der Männer, und sie saßen auf mit Kissen bedeckten Holzbänken. Sie waren nur zu viert, und Stara zog daraus den Schluss, dass einer der Männer unverheiratet sein musste. Während der Sklave sich zu Boden warf, drehten die Frauen sich zu ihr um, um sie zu betrachten.
»Und wer ist das?«, fragte eine schlanke Frau mit deutlich gewölbtem Bauch, doch sie sprach in dem Tonfall eines Menschen, der die Antwort kennt und einem Ritual folgt.
»Das ist Stara, die Ehefrau von Ashaki Kachiro«, antwortete der Sklave.
»Geh«, befahl sie dem Mann, bevor sie sich erhob und Stara entgegenging.
»Willkommen, Stara. Ich bin Chiara«, sagte sie und hielt ihr lächelnd eine Hand hin. Stara ergriff sie und wurde zu den übrigen Frauen hinübergeführt. »Hier ist ein Platz für dich«, fuhr Chiara fort und deutete auf das Ende einer Bank, neben einer Frau, die schön gewesen wäre, hätten nicht Narben ihre Haut verschandelt. »Deine Sklavin kann im Nebenzimmer bleiben. Sie wird dich hören, falls du nach ihr rufst.«
Als Vora davonschlüpfte, die Lippen zu einer unglücklichen Linie zusammengepresst, ließ Stara sich auf der Bank nieder. Ihr machte eine gewisse Befangenheit
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