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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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zwischendurch etwas zu essen und Wasser gebracht, aber der Meisterschüler war nicht mehr in der Nähe.
    Jetzt sah er den Jungen an und schüttelte den Kopf. »Du hast Mut, Kleiner«, sagte er lächelnd. »Aber wir nehmen keine Macht von Kindern.«
    Die Schultern des Jungen sanken herab. Er stieß einen tiefen, komischen Seufzer aus, dann griff er in eine Tasche und streckte Jayan die Hand hin.
    Was ist das? Versucht er, mir Geld zu geben? Oder etwas anderes? Etwas Schmutziges ...
    Jayan schob seine Zweifel beiseite und hielt die Hand auf. Der Junge ließ etwas Kleines, Dunkles hineinfallen. Er lächelte.
    »Bringt dir Glück.« Dann drehte er sich um und huschte davon.
    Jayan besah sich den Gegenstand. Es war ein unglasiertes Viereck aus Ton, an einer Ecke angeschlagen. Am oberen Rand befand sich ein Loch für eine Schlinge aus Leder oder Schnur, und in die Oberfläche waren Linien geritzt worden, um ein stilisiertes Insekt darzustellen, das er einmal auf einem von Dakons Büchern gesehen hatte.
    Eine Inava, dachte er. Ob er wohl wusste, dass man Inavas in den nördlichen Bereichen Sachakas findet? Wahrscheinlich nicht.
    Er steckte die Tonscheibe ein, sah auf und entdeckte den Grund, warum niemand vorgetreten war, um den Platz des Kindes einzunehmen: die Menge hatte sich inzwischen aufgelöst, alle hatten gegeben, was sie zu geben hatten. Magier schritten umher oder versammelten sich in Gruppen. Als er Dakon und Tessia entdeckte, ging er auf sie zu, aber bevor er sie erreichte, drehte der Magier sich um und eilte davon. Tessia sah ihn und winkte ihn heran.
    »Man hat die Sachakaner von den Palasttürmen aus gesehen«, erklärte sie ihm. »Sie werden in etwa einer Stunde hier
sein.« Sie runzelte die Stirn. »Denkst du, wir sind stark genug, um sie diesmal zu besiegen?«
    Jayan nickte. »Selbst wenn es ihnen gelungen sein sollte, alle Diener einzufangen, und dazu Menschen aus den Dörfern, wären das nur einige hundert Personen. Wir haben soeben die Kraft von Tausenden aufgenommen.«
    »Die Heiler sind vor einer Stunde eingetroffen. Ihren Berichten zufolge haben die Diener sich aufgeteilt und sich in verschiedene Richtungen auf den Weg gemacht, sodass es die Sachakaner viel Zeit gekostet hätte, sie alle aufzuspüren. Die Heiler hatten natürlich ihre eigenen Pferde, daher sind sie direkt hierhergeritten.«
    Er hörte den Abscheu in ihrer Stimme.
    »Es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand, den die Sachakaner gefunden haben, ihrer Hilfe bedurft hätte«, bemerkte er.
    »Ja, aber unter den Dienern befanden sich auch Kranke, um die die Heiler sich hätten kümmern sollen. Ich hätte gewartet, bis die Sachakaner nach Imardin gezogen wären, dann wäre ich umgekehrt, um festzustellen, ob meine Patienten überlebt haben.« Ein schiefes Lächeln glitt über ihre Züge. »Aber ich muss zugeben, dass ich mich selbstsüchtigerweise darüber freue, Kendaria wiederzusehen.«
    Er lächelte. »Ich nehme an, ihr beide werdet heute Nacht viel zu tun haben, um Menschen zu heilen. Und das hoffentlich innerhalb der Sicherheit der Stadt.«
    Tessia verzog das Gesicht, dann kehrte die Falte zwischen ihre Brauen zurück. »Während du zum ersten Mal gegen die Sachakaner kämpfen wirst.«
    Furcht blitzte in ihm auf, aber er drängte die Regung beiseite. Die Stärke von Tausenden, rief er sich ins Gedächtnis. Wir können nicht verlieren. »Diesmal habe ich zumindest etwas beizutragen.«
    »Aber du wirst doch vorsichtig sein, nicht wahr?«
    Sie sah ihn so eindringlich an, und die Sorge in ihrer Stimme war so offenkundig, dass er ihr nicht in die Augen schauen konnte. Ich kann nicht hoffen, dass dies mehr ist als die Sorge eines
Freundes, sagte er sich. Trotzdem ist es schön zu wissen, dass es jemanden kümmert, ob ich lebe oder sterbe, dachte er unwillkürlich. Ich bezweifle, dass mein Vater oder mein Bruder das Gleiche tun. »Natürlich«, antwortete er. »Ich habe nicht fast ein geschlagenes Jahrzehnt auf das Studium verwandt und darauf gebrannt, unabhängig zu sein, nur um zu sterben, kurz nachdem ich ein höherer Magier geworden bin.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Gut. Ich wollte nur sichergehen, dass die plötzliche Unabhängigkeit und der jüngste Vorgeschmack darauf, wie es ist, ein Anführer zu sein, dir nicht zu Kopf gestiegen sind und dich auf weitere törichte Ideen bringen.«
    Er sah zu ihr auf. »Weitere törichte Ideen? Was...«
    »Ich werde dich im Auge behalten«, warnte sie ihn. »Obwohl... was denkst du, wo die

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