Magie
die verschiedenen Gruppen kyralischer Magier das Land nach versprengten Feinden abgesucht hatten, kamen sie schließlich im Norden, auf der Straße zum Pass, wieder zusammen. Mit Hilfe der Blutjuwelen war es einfach gewesen, dafür zu sorgen, dass sie alle gleichzeitig eintrafen.
Man hatte nur zwei Magier die Kunst der Herstellung dieser Juwelen gelehrt. Sabin war einer, Innali der andere. Sabin hatte einen Blutjuwelenring für die Anführer einer jeden Gruppe gefertigt, die nach den überlebenden Eindringlingen gesucht hatte. Innali sollte zurückbleiben und ihre Verbindung mit Imardin bilden.
Narvelan hatte als Anführer der Gruppe, zu der Dakon gehört hatte, einen von Sabins Blutjuwelenringen getragen. Er hatte ihn jedoch nicht ständig getragen, da die Ringe einen steten Strom der Gedanken ihres Trägers übermittelten, und wenn zu viele Ringe gleichzeitig getragen wurden, war das Ergebnis überwältigend für den Schöpfer der Ringe. Dakon
war sich nicht sicher, ob es ihm gefallen hätte, einem anderen ständigen Zugang zu seinem Bewusstsein zu gewähren. Nicht einmal, wenn der andere Sabin war.
Er seufzte und blickte geradeaus. Die Straße hatte an einem steilen Hang hinaufgeführt, in den Fels gehauen von jemandem, der lange vergessen war - vielleicht damals, als Sachaka über Kyralia geherrscht hatte, vielleicht noch früher, als der Handel zwischen beiden Ländern seinen Anfang genommen hatte. Jetzt bog sie nach rechts ab und wand sich durch eine Schlucht mit fast ebenem Grund. Die Straße war relativ frei von Steinen und Geröll. Aber als Dakon um einen Felsvorsprung ritt, sah er, dass der König und die Magier vor ihm Halt gemacht hatten. Vor ihnen erhob sich ein mehrere Mannslängen hoher Steinhaufen.
»Takados Abschiedsgeschenk«, sagte Jayan, der an seiner Seite erschienen war.
Späher, die Blutjuwelenringe trugen, hatten Sabin vor dem Hindernis gewarnt. Dakon blickte an den Felswänden über ihnen hoch. Er konnte erkennen, an welcher Stelle die Steine aus dem Fels gesprengt worden waren.
»Hoffentlich bedeutet eine solche Verschwendung von Macht, dass er nicht im Hinterhalt lauert.«
»Hoffentlich«, pflichtete Jayan ihm bei.
Dakon sah Tessia an, die ebenfalls an den Felswänden emporblickte. Plötzlich stieg eine Erinnerung an einen Moment in ihm auf, als Jayan vor einigen Wochen nach einem kurzen Abstecher wieder zu ihm aufgeschlossen hatte. Er hatte das Lager aufgesucht, das die kyralische Armee nach ihrer vorletzten Schlacht fluchtartig verlassen hatte. Inzwischen war es von Rückkehrern geplündert worden. Dort hatte Jayan in einem Trümmerhaufen die Tasche von Tessais Vater gefunden, allerdings beinahe ohne Inhalt. Als er ihr die Tasche übergeben hatte, war sie in Tränen ausgebrochen, hatte sie an sich gedrückt und sich gleichzeitig für ihre Unbeherrschtheit entschuldigt. Jayan war so verlegen gewesen, dass er kein Wort mehr hatte hervorbringen können, und machte danach dennoch den Eindruck, sehr zufrieden mit sich zu sein.
Die Tasche war jetzt wieder gefüllt, mit einem neuen Brenner, Operationsinstrumenten und Heilmitteln, die Tessia selbst hergestellt hatte oder von Dorfheilern geschenkt bekommen hatte.
Als sie die Magier erreichten, die vor dem Felsen standen, blickte Sabin zu ihnen auf.
»Wir werden heute Nacht hier lagern«, sagte er. »Und darüber entscheiden, was wir als Nächstes tun werden.«
Dakon saß ab, hockte sich auf einen der Felsbrocken und sah zu, wie der Rest der Armee eintraf. Einige Magier beschlossen, das Geröll von der Straße zu entfernen. Sobald die Diener den Pass erreicht hatten, machten auch sie sich an die Arbeit. Die Pferde wurden versorgt. Der Boden war zu hart für Zelthaken, daher kam man überein, dass sie alle im Freien schlafen und hoffen würden, dass es nicht regnete. Als kurz darauf Kochgerüche durchs Lager wehten, begann Dakons Magen zu knurren.
Als das wenige an Sonnenlicht, das den Weg in die Schlucht fand, langsam schwand, schoben der König, sein Ratgeber und die fremdländischen Magier Steinbrocken in einem Kreis zusammen und nahmen darauf Platz. Die übrigen Magier folgten ihrem Beispiel und setzten sich außerhalb des Kreises.
Lord Hakkin schaute zu den Felsen empor. »Seit wir hier angekommen sind und ich dies gesehen habe, kann ich nicht umhin, mich zu fragen, ob es nicht besser wäre, zusätzliches Geröll herbeizuschaffen, statt das Vorhandene fortzuräumen.«
»Ihr wollt den Pass blockieren?«, fragte Lord
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