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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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beiden Stalljungen und Keron, der Dienstbotenmeister. Ihre Aufmerksamkeit war auf etwas jenseits der Ställe gerichtet.
    Sein Magen krampfte sich zusammen, als ihm klar wurde, dass sie das Signal betrachteten.
    Keron drehte sich zu ihm um. Es war zu dunkel, als dass Hanara den Gesichtsausdruck des Mannes hätte erkennen können. Er hob einen Arm und deutete mit dem Finger auf das Signal.
    »Was denkst du, Hanar? Weißt du, was das ist?«
    Der Tonfall des Dienstbotenmeisters war freundlich, aber es lag ein Anflug von Sorge darin.
    Hanara drehte sich um, um das Signal zu betrachten.
    Berichte. Berichte.
    Wenn er ihnen sagte, was es bedeutete, würden sie nach dem anderen Magier schicken. Aber wenn sie das Signal auch in den anderen Nächten gesehen hatten, würden sie sich vielleicht
fragen, warum er es ihnen nicht früher erzählt hatte. Sie würden vielleicht wütend werden und ihn aus dem Dorf jagen.
    Sie waren bereits besorgt. Wenn man sie ein wenig ermunterte, würden sie vielleicht trotzdem nach dem Magier schicken.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Ist das nicht normal?«
    Stille folgte, dann seufzte Keron. »Nein. Nicht normal.« An die anderen gewandt sagte er: »Jemand sollte nachsehen.«
    Ein längeres Schweigen. Hanara konnte genug erkennen, um zu sehen, dass die beiden Jungen einen Blick tauschten. Der Stallmeister seufzte abermals. »Dann morgen früh.«
    Narren, dachte Hanara. Feiglinge. Sie haben zu große Angst, um etwas zu unternehmen. Sie werden so tun, als gäbe es das Licht nicht, und hoffen, dass es verschwindet.
    Sie würden den anderen Magier nicht herholen, wenn sie sich nicht sicher waren, dass sie es tun mussten. Das Problem war, sobald sie wussten, dass Takado hier war und eine Gefahr darstellte, würde nur wenig Zeit bleiben, um den anderen Magier um Hilfe zu bitten. Gab es eine Möglichkeit, wie er sie davon überzeugen konnte, Hilfe zu suchen, ohne dass sie über Takado stolperten? Vielleicht gab es tatsächlich eine solche Möglichkeit.
    »Besteht Gefahr?«, fragte er den Stallmeister mit leiser Stimme.
    »Ich weiß es nicht«, gab der Mann zu.
    »Du hast gesagt, ein anderer Magier würde herkommen und uns schützen. Würde er wissen, ob es sich um etwas Schlimmes handelt?«
    Der Mann sah ihn an, dann nickte er kurz. »Ja. Mach dir deswegen keine Sorgen. Geh und sieh zu, dass du ein wenig Schlaf bekommst.«
    Als er davonging, fing er Bruchstücke eines Gesprächs auf. Einer der jungen Arbeiter protestierte. Hanara stieg wieder auf den Heuboden und lauschte aufmerksam. Und tatsächlich, als der Mann zurückkehrte, wurde ein Pferd herbeigebracht und gesattelt.

    »Es ist dunkel, also reite nicht zu schnell, aber der Mond wird bald aufgehen, und dann kannst du an Tempo zulegen«, riet der Stallmeister. »Überbringe die Nachricht und komm sofort zurück. Lord Narvelan wird dir ein frisches Pferd geben. Ich erwarte dich morgen Abend zurück.«
    Hanaras Herz erstarrte. Morgen Abend? Der andere Magier musste einen vollen Tagesritt entfernt von Mandryn leben!
    Takado war viel näher. Sehr viel näher.
    Als das Hufgeklapper des galoppierenden Pferdes in der Ferne verklang, rollte Hanara sich auf den Rücken. Sein Herz raste. Dies ändert alles! Wusste Takado, dass der einzige andere Magier in der Nähe einen vollen Tagesritt entfernt lebte? Wahrscheinlich weiß er es, dachte Hanara, während seiner Reise hierher hat er auf solche Einzelheiten geachtet. Wahrscheinlich hat er sich genau eingeprägt, wo alle kyralischen Magier leben.
    Also war das Einzige, das ihn davon abhielt, nach Mandryn zu kommen und Hanara zu töten oder zurückzuholen, die Annahme, dass Lord Dakon hier war.
    Irgendwann würde er begreifen, dass dies nicht zutraf. Hanara konnte nur hoffen, dass es nicht geschah, bevor der andere Magier eintraf oder Lord Dakon zurückkehrte. Oder er konnte das Haus verlassen und zu Takado gehen. Wenn er freiwillig kam, würde Takado ihn vielleicht nicht töten.
    Und doch konnte Hanara sich nicht dazu überwinden, diesen Schritt zu tun. Noch konnte er die Hoffnung nicht aufgeben, dass er, wenn er noch ein Weilchen wartete, Takado vielleicht nicht gegenübertreten musste. Schließlich bestand immer noch die Gefahr, dass Takado ihn in jedem Fall töten würde, weil er sein Signal so lange ignoriert hatte.
    Ein Geräusch unter ihm erregte seine Aufmerksamkeit. Er rollt sich auf die Seite und blickte nach unten. Ravern stand, die Arme vor der Brust verschränkt, da. Der andere junge

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