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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Priester dich nicht leiden?“
    „Später“, sagte Arlo entschieden. „Es hängt alles mit … nun ja, dieser Sache zusammen. Einige Tage vor dem Brief erreichte mich ein Bündel Pergamente von Valgas, hastig bekritzelt und recht unzusammenhängend, als wäre er in Eile gewesen. Es ist … irgendwie komisch.“ Damit verstummte er, und seine Augen richteten sich nach innen.
    Lorgyns Neugier steigerte sich, denn er hatte eine Schwäche für Geheimnisse – und das hier war alles andere als schnöde Hausmannskost, schließlich hatte niemand geringeres als der Verfasser der Chroniken des Reiches dieser Einöde seine Beachtung geschenkt. Mit Mühe hielt er sich davon ab, weiter zu bohren. Worüber sprach eigentlich Aluna mit der alten Frau? Nicht dass es ihn wirklich interessierte, doch er brauchte Ablenkung. Das Blubbern des Wassers unterband sein Ansinnen, und so blieb ihm nur, ruhig dazusitzen, etwas, das anderen Leuten Frieden und Ruhe brachte, ihm allerdings schon als Kind unheimlich schwer gefallen war.
    Rastlos und getrieben, besessen von der Wissenschaft und ihren Mysterien, hatte Bjarim ihn charakterisiert. Und er hatte Recht damit gehabt.
    „Ich muss hier weg!“, sagte Arlo plötzlich und stieg aus dem Becken, sein Gesicht von wächserner Blässe.
    „Was ist?“
    „Es geht wieder los. Wir sehen uns.“
    Besorgt blickte Lorgyn ihm nach. Sollte er hinterher, um ihm im Falle der Fälle zu helfen?
    Nein, kein Aufsehen. Hoffentlich schaffte Arlo es bis nach draußen in irgendeinen Hinterhof! Bange Minuten verstrichen, in denen Lorgyn erschrockene Ausrufe erwartete, umhereilende Menschen, schlimmstenfalls einen Brand.
    Nichts geschah.
    Er ließ sich zurück ins Wasser sinken.
    Was hatte Arlo im Wald gesagt, der tote Kralik zu ihren Füßen? Ihm passierte das fast nie, der letzte Vorfall lag lange zurück. Und jetzt plötzlich zweimal hintereinander? Manchmal war Magie erratisch, ja, doch das hier war mehr als seltsam. Jeder Zauberer hatte eine ihm zu eigene Erholungsrate, in der sich die arkane Kraft aufbaute, bis er wieder imstande war, Magie zu wirken – oder sie irgendwann durch das Askat-Ritual langsam verbrennen musste.
    Wenn es stimmte, was Arlo behauptete, hätte er, nachdem er sich im Wald verausgabt hatte, in der nächsten Zeit nicht einmal ein magisches Kitzeln spüren dürfen. Eine Weile dachte Lorgyn nach, gelangte jedoch zu keinem Schluss. Gegen das Wort Zufall empfand er eine tiefschürfende Abneigung: Irgendetwas stimmte nicht. Dieses Empfinden begrenzte sich nicht auf Arlo, sondern umfasste … ja, den ganzen Ort, die ganze Region Wintertal eigentlich. Die Schemen eines sonderbaren Gemäldes begannen sich in seinem Kopf zu formen, aber er brachte es nicht fertig, die einzelnen Stück sinnfällig aneinanderzufügen: die Heilenden Quellen, Hunak Valgas´ Interesse an Wintertal, Arlo, der knurrige Priester Genthate, die Kraliks …
    … und vielleicht auch ich selbst, Lorgyn de Daskula.
    Er erschrak, zuckte zusammen, als ihn jemand am Arm fasste.
    „Was ist denn?“ Verunsichert nahm Aluna ihre Hand zurück.
    „Nichts“, wiegelte Lorgyn ab. „Ich … ich war nur in Gedanken.“
    „Nichts, soso“, sagte Aluna verbittert. „Das bekomme ich jedes Mal zu hören.“
    „Schatz, bitte …“
    „Nein!“, fauchte sie.
    Lorgyn machte eine beschwichtigende Geste. „Ich werde alles erklären, wenn …“
    „… ich tot bin?“ Ihre Maske des Zorns splitterte, und für einen Augenblick kam zum Vorschein, wie verletzt sie war. „Ich verstehe nicht, was du die ganze im Keller machst, was du vorhast. Was ist mit der Wunde? Duria erzählte etwas von einem toten Kralik, von einem Kampf.“ Ihr Blick taxierte seinen Verband.
    „Bitte dränge mich nicht. Zu gegebener Zeit …“
    „Du zerstörst die letzten Tage, die uns bleiben!“ Sie wandte sich ab. „Ich will allein sein!“ Mit einem Satz schnellte sie sich durchs Wasser zum jenseitigen Beckenrand.
    Seufzend folgte er ihr.
    „Ich tue es für dich“, wisperte er. „Für uns.“
    Und nicht auch ein bisschen für dich, weil du deinen krankhaften Ehrgeiz nicht zügeln kannst?
    „Ich. Will. Allein. Sein“, wiederholte sie barsch, jedes einzelne Wort ein Nagel, der in sein Herz drang.
    Getroffen wich er zurück.
    Dampf stieg ihm in die Augen. Rasch wischte er die Tränen weg. Entzweiten sie sich gerade voneinander? Hatten sie sich bereits entzweit, ohne dass er es gemerkt hatte? Er dachte an Flüssigkeit, die in einen Riss drang und den Stein bei

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