Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
Vom Netzwerk:
würde.
    Er lenkte sich davon ab, indem er über das sinnierte, was Arlo ihm über den Alten Bund erzählte hatte.
    „Wie kam es eigentlich, dass der Alte Bund ausgelöscht wurde?“, fragte er nach einiger Zeit.
    „Ganz ausgelöscht ist er ja noch nicht“, hielt Arlo dagegen.
    „Die paar Narren, die man da und dort an Scheiterhaufen bindet, zählen nicht. Wie ist es der Iros-Kirche – damals erst im Aufstreben begriffen – gelungen, Magier zu stürzen, von denen einer mächtiger war als der andere?“
    Arlo schenkte Lorgyn ein süffisant-nachsichtiges Lächeln. „Menschen, Lorgyn. Es krankt an den Schwächen und Lastern, die unserer Art zu Eigen sind.“ Das Lächeln veränderte sich, wurde trauriger. „Wer ist von uns gefeit vor Neid und Größenwahn? Wen verlangt es nicht nach weltlichen Dingen? Wem ist Macht gleichgültig, wie immer diese auch geartet sein mag: Macht durch Geld, durch Herkunft, durch Gewalt?“
    „Der Alte Bund schaufelte sich sein eigenes Grab, weil er sich untereinander zerfleischte?“
    Arlo nickte. „In ein paar hundert Jahren weiß niemand mehr, wer Iros war. Womöglich dauert es auch tausend. Aber egal wie lang – die Geschichte zeigt, dass keine Macht, kein Reich, egal ob ein König das Zepter führt oder ein Gott, auf Dauer Bestand hat.“
    „Und was ist mit Magie? Wir sie auch irgendwann“ – Lorgyn schnippte mit den Fingern – „einfach fort sein?“
    „Möglich.“
    Ein Leben ohne Magie – Lorgyn schauderte. Dann keuchte er entsetzt. „Was, wenn es bereits die ganze Zeit passiert?“
    Arlo zog die Stirn kraus, ehe er sich den letzten Happen Pökelfleisch in den Mund stopfte.
    Lorgyn sah ihn eindringlich an. „Dass die Magie stirbt, meine ich. Es wäre eine Erklärung, weshalb die Magier damals stärker waren als heute!“
    „Auch möglich“, nuschelte Arlo kauend.
    „Wie kannst du da so gelassen bleiben?“ Lorgyn stemmte die Arme in die Hüfte. „Magie ist ein Bestandteil dieser Welt. Falls sie verschwindet, dann …“
    „ … wird das Leben trotzdem weitergehen“, sagte Arlo selbstzufrieden. „Finde dich damit ab.“
    „Dir scheint das ja alles ziemlich gleichgültig zu sein!“
    Achselzuckend ging Arlo an Lorgyn vorbei zum Wagen. „Ich bin Chronist. Ich berichte über das, was geschieht, damit künftige Generationen wissen, was einst geschah – und vielleicht daraus lernen.“ Er stieg hoch und ließ sich auf den Bock plumpsen, dass der Wagen wackelte. „Komm, wir müssen weiter.“
    Lorgyn setzte sich neben ihn. „Im Gegensatz zu dir ist es mein Bestreben, Dinge zu verändern – und sie nicht nur zu beobachten.“
    „Wegen Leuten wie dir geht mir der Stoff nie aus“, meinte Arlo trocken und ließ die Zügel knallen.

    Kapitel 11

    Jeder Irrtum hat drei Stufen: Auf der ersten wird er ins Leben gerufen, auf der zweiten will man ihn nicht eingestehen, auf der dritten macht ihn nichts ungeschehen.

    Franz Grillparzer

    „Wir sind da!“, drang der Ruf des Kutschers gedämpft in die Kabine.
    Danach herrschte Stille. Kein Rumpeln mehr, kein Quietschen und Knarzen, einfach Ruhe.
    Seufzend erhob sich Pergin von seinem Sitz, öffnete die Tür und stieg die zwei Stufen hinab und kam damit dem Fahrer zuvor, der gerade die Hand zum Griff führte.
    Pergin hätte es keinen Moment länger da drinnen ausgehalten. Seine Beine schmerzten vom Sitzen, sein Rücken, und der Hals war übel verspannt, sodass er den Kopf kaum drehen konnte ohne zusammenzuzucken. Er atmetet ein paar Mal tief durch und nickte vorsichtig – selbst dabei zwickte es im Nacken –, als der Fahrer in fragte, ob er das Gepäck hineinbringen solle.
    Der Innenhof der Akademie. Er war zurück, er war daheim. Sein erleichtertes Schnaufen blieb ihm jedoch in der Kehle stecken: Direkt neben dem Eingang stand eine weitere Kutsche, viel prächtiger als die seine, mit Silberfarbe lackiert, spitzengeklöppelte Gardinen vor den Fenstern. Auf der Tür prangte ein großer, goldener Fuchs – das Zeichen des Kaisers. Der Legende nach hatte einst ein Fuchs dem letzten Nachkommen des Kaisergeschlechts einen Fluchtweg vor seinen Häschern gezeigt, die den Rest der Familie in einem hinterhältigen Anschlag gemeuchelt hatten.
    Im nächsten Moment verließen zwei Männer die Akademie, der eine in einer schlichten grauen Robe, der andere angetan in edles Gewand, dessen Opulenz ein silberner Umhang krönte, auf dem ebenfalls der Fuchs leuchtete: ein hoher Gesandter des Kaisers.
    Pergin wartete, während sein

Weitere Kostenlose Bücher