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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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einmal damit anfangen. So würde er das nie schaffen!
    Agdan-Lorgyn starrte ihn an und hob beide Arme. Der linke war dabei gestreckt und die Finger der Hand gekrümmt, als umfassten sie etwas. Die rechte Hand näherte sich seiner Wange. Daumen und Zeigefinger waren zusammengepresst.
    Der Bogen!
    Man sah ihn nicht, aber er war da!
    »Agdan!«, schrie Nirsan und blieb vor Schreck abrupt stehen. »Ich bin Nirsan, nicht Lorgyn!« Er hob die Hände. »Um Himmels willen! Schieß auf jemand anderen!«
    Der Agdan-Lorgyn blinzelte. »Nirsan?«
    »Ja!«
    »Deine Stimme … Du bist es wirklich, oder?«, murmelte Agdan-Lorgyn verwirrt. Mit dem Schwert ordentlich draufhauen, dass konnten diese Söldner, mehr aber auch nicht! Zum Glück ließ er die Hände – also den Bogen – sinken.
    »Bei Iros!«, seufzte Nirsan erleichtert.
    Plötzlich trat jemand aus dem Schatten der Säule neben Agdan.
    Natürlich auch ein Lorgyn.
    Asartes?
    Ein plötzliches Flimmern ging vom Agdan-Lorgyn aus, und im nächsten Moment war es nur noch Agdan, der seinen Bogen zu Boden gerichtet hielt, einen Pfeil aber schussbereit auf der Sehne hatte. Zeitgleich spürte Nirsan ein Kribbeln.
    Die Illusion war vorbei!
    Nirsans Blick zuckte nach links. Kein Lorgyn mehr beim Altar. Dafür aber – wie befürchtet – Orul, Agdans Pfeil im Rücken, der gerade mit Mühe einen kraftvollen Hieb des Mannes mit dem verbrannten Gesicht abwehrte.
    Nirsan sah wieder zu Agdan.
    Seine Augen weiteten sich vor Schreck.
    Der Mann hinter Agdan war nicht Asartes – sondern immer noch ein Lorgyn! Und neben ihm stand der Dicke!
    Agdan las den Ausdruck von Entsetzen wohl in Nirsans Augen. Unglaublich schnell wirbelte er herum.
    Doch nicht schnell genug, um dem Kampfstab des Dicken auszuweichen, der ihn am Helm erwischte, so heftig, dass selbiger in hohem Bogen davonflog. Agdan stöhnte und ging zu Boden. Fahrig griff er zu den Wurfmessern an der Banderole. Ein weiterer Schlag schickte ihn endgültig ins Reich der Träume.
    Angststarr blieb Nirsan stehen, konnte nicht atmen, als Lorgyns düsterer Blick sich auf ihn richtete.
    »Ein weiter Weg von Jalsur hierher«, sagte Lorgyn finster. »Und das nur, um mich zu töten. Wenn einer diese Mühen in Kauf nimmt, nur um mich fallen zu sehen, dann du, Asartes.«
    Asartes?
    Sein Herz eine Trommel, die einen fliegenden Takt böser Vorahnung schlug, blickte Nirsan an sich herab.
    Asartes’ violette Robe.
    Nirsan schwindelte.
    Was war hier los?
    Sein Blick raste umher.
    Wo war der wirkliche Asartes?
    Vorhin, als seine Haut geprickelt hatte, und er dachte, die Illusion fiele von ihm ab, wie sie von den anderen abfiel, war das in Wirklichkeit nur eine neue gewesen, die sich just in dem Moment manifestierte, als die alte verblasste. Es war Asartes’ Werk.
    Er macht mich zum Ziel – um selbst ungestört zuzuschlagen!
    Lorgyn hatte alle getäuscht. Nun täuschte Asartes Lorgyn.
    Und dafür opfert er mich!
    Trotz seiner Angst gratulierte ein winziger Teil seines Unterbewusstseins Asartes für dieses gelungene Manöver.
    »Dein entgeistertes Gesicht wird dich nicht retten«, sagte Lorgyn und hob die gute Hand. »Ich habe meiner Frau geschworen, Gutes zu bewirken. Dich zu beseitigen, ist ganz ohne Zweifel eine gute Tat.«
    »Halt ein!«, schrie Nirsan. »Ich bin nicht …«
    Lorgyns rechter Arm schnellte nach vorne.
    Ein heftiger Schlag traf Nirsan und wirbelte ihn um die eigene Achse. Er knallte mit der Hüfte gegen die Rückenfront einer Bankreihe. Die Welt vollführte einen blitzartigen Salto. Ein dumpfer Knall, als er mit dem Kopf auf die Sitzfläche donnerte. Verrenkt nach oben blickend, sah Nirsan seine Beine vorbeirasen. Sie hebelten ihn wieder nach oben, verhakten sich aber irgendwo. Ein trockenes Bersten, als sein rechter Knöchel brach.
    Der Schmerz raste vom Unterschenkel das gesamte Bein hoch bis zu seinem Kopf, um dort zu explodieren. Nirsan stöhnte auf. Für einen Schrei reichte die Luft nicht.
    Er hing über der Rückenlehne einer Bank und rutschte nun zu Boden, dass er im Mittelgang zu liegen kam. Seinen Knöchel mit beiden Händen umklammernd, sah er zu Lorgyn und dem Dicken, die ihn beide finster anblickten. Lorgyn bückte sich zu Agdan und pflückte eines der Wurfmesser aus dessen Brustgurt.
    Er wird mich umbringen!
    Just in diesem Augenblick flitzte ein Schemen aus den Schatten einer kleinen Nische auf Lorgyn zu.
    Asartes!
    Er hielt einen Kerzenständer hoch über den Kopf erhoben.
    Lorgyn fuhr herum. Reflexartig versuchte er

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