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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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ich habe malocht und gebüffelt, um Architekt zu werden. Und dann, nach gerade einmal fünf Jahren, muss ich aufgeben, weil meinem Körper die Kraft fehlt, diesen Beruf weiterhin auszuüben!
    Wenn jemand etwas zu meckern hat, dann ich!
    »Du bist ganz verkrampft«, kam es leise von der Seite. »Was ist los?«
    Das Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück. »Habe mir Gedanken über meinen Vater gemacht.«
    Aluna streichelte seine Wange. »Das tut dir nicht gut. Lass ihn einfach.« Dann wurde ihr Gesicht ernst. »Es ist schwierig, Menschen zu ändern. Haben sie einmal Segel in eine Richtung gesetzt, kehren sie meist nicht mehr um.«
    *
    Nach der dampfenden Wärme war die Kälte draußen wie der Schnitt einer kalten Klinge im Gesicht. Durlum hatte seine Herrschaft noch nicht aufgegeben. Turdon streifte die Kapuze über den Kopf und sehnte sich danach, noch einmal in seinem Leben eine Frühlingswiese zu sehen, zwischen den Blumen zu stehen und deren Duft zu atmen. Und an seiner Seite sollte Aluna sein.
    Mehr Wünsche trug er nicht im Herzen.
    Als er vor seiner Herberge stand und Aluna in die Augen blickte, kam allerdings noch ein weiterer Wunsch hinzu, der seinen Ursprung in der Lendenregion hatte.
    »Kommst du mit?«, fragte er erwartungsvoll.
    Sie gab ihm einen Kuss, nahm ihn an der Hand und führte ihn die beiden kurzen Treppen hoch in den zweiten Stock zu seinem Zimmer. Das brachte sie gehörig ins Schnaufen, schien ihr jedoch im Moment egal zu sein.
    Turdons Herzschlag beschleunigte sich, als er den Schlüssel aus seiner Tasche fischte und die Tür aufsperrte. Nach der ersten Schlüsseldrehung schwang die Tür auf. Komisch.
    Habe ich nicht abgeschlossen?
    Alunas fordernder Kuss katapultierte die Frage aus seinem Kopf.
    *
    Sein Kopf lag zwischen ihren nackten Brüsten.
    »Dein Herzschlag ist das schönste Geräusch auf dieser Welt«, sagte er, obwohl er das Rasseln in ihrer Lunge viel lauter hörte.
    »Ach, Turdon«, sagte Aluna leise.
    Er sah auf. »Was ist?«
    »Schon gut. Leg dich einfach neben mich und genieß die Stille.«
    Mit einem unterdrückten Gähnen bettete er seinen Kopf auf das Kissen. Die Flamme der Stummelkerze auf dem Tisch schickte verworrene Schatten auf die Reise über Wände und Zimmerdecke. In die zuckenden Muster ließ sich nichts Schönes hineininterpretieren, nur sich windende Schlangenleiber sowie dämonische Schauerfratzen. Er schloss die Augen, unterdrückte abermals ein Gähnen. Sein Körper schrie nach Schlaf.
    Leider war das Bett zu klein, als dass sie bequem nebeneinander ruhen konnten. Außerdem hielt ihn ihr keuchendes, pfeifendes Atemholen vom Einschlafen ab, einerseits, weil das Geräusch wirklich unangenehm war, andererseits machte er sich zu große Sorgen und lauschte angstvoll, ob sie nicht plötzlich aufhörte zu atmen. Sie hatten es zweimal probiert, mit dem Ergebnis, dass sie nach einer mit langen Wachphasen durchsetzten Nacht völlig gerädert aufgewacht waren. Seitdem schliefen sie getrennt.
    Im Moment atmete sie einigermaßen gleichmäßig, und das freute ihn. Er ließ den Blick wieder wandern: über die Schatten, das Fenster, den Tisch mit der Kerze und der Wasserkaraffe, den wuchtigen Schrank neben der Tür, der viel zu groß war für die paar Habseligkeiten, die er von Beskarim mitgenommen hatte.
    Fürs Sterben immer noch zu viel, denn man nimmt nichts mit , dachte er trübsinnig. Sofort begehrte er gegen diesen Gedanken auf. Das stimmt nicht! Ich nehme Aluna mit, die Erinnerung an sie! Somit gehe ich vermögender in Iros’ Ewiges Reich als viele vor mir!  
    »Du tust mir gut, Turdon«, sagte Aluna leicht schläfrig.
    Er küsste sie auf die Stirn. »Du mir auch.«
    Mit einem leidvollen Lächeln richtete sie sich auf. »Es ist Zeit …«
    Ein tapferes Nicken, dann erhob er sich und kleidete sich an.
    »Du musst mich nicht immer begleiten. Das kurze Stück schaffe ich schon.«
    »Ich bestehe darauf, Eure Durchlaucht.«
    »Du Spinner«, lachte sie, knöpfte ihr Mieder zu und trank noch einen Schluck Wasser, ehe sie das Zimmer verließen. Diesmal ging er sicher, dass er auch abschloss. Schweigend, die Nähe des anderen still genießend, erreichten sie nach kurzer Zeit Alunas Unterkunft.
    »Bis morgen, so es Iros’ Wille ist«, sagte Aluna und küsste ihn.
    »Ich bin sicher, er erfreut sich an unserem Glück und will, dass es noch ein Weilchen so bleibt.«
    »Das hoffe ich.«
    Sie öffnete die Tür zu Iros’ Gnade . 
    Durch das Fenster sah er, wie sie am Empfang

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