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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Übrigens: Ich muss noch … muss noch mal weg. Habe etwas Wichtiges vergessen. Kann länger dauern. Würdest du heute Abend den Laden allein schmeißen? Ich gebe Jasko und Grinn Bescheid, damit sie dir helfen.«
    »Natürlich, kein Problem«, erwiderte sie. »Ich muss mich nur noch eben umziehen, ja?« 
    »Beeil dich!«
    Laris betrat ihr Zimmer, war ganz benommen und durcheinander, als hätte sie wirklich geschlafen. Mechanisch schlüpfte sie in ihre Schankbluse und die Lederschürze. Ihre Gedanken wirbelten wie Laub in einer Sturmbö: Arlo, der ihr offenbart hatte, dass Lorgyn in irgendetwas verstrickt war; die Tempelwachen, die ihn bewusstlos geschlagen hatten – der sanftmütige Bär ein Einbrecher? Das war ja erst recht nicht zu glauben! –; jetzt Gerom, der selbst vor ihr, seiner eigenen Tochter, herumdruckste und sie höchstwahrscheinlich anlog.
    Sie rieb sich über das Gesicht, dann eilte sie nach unten zum Tresen und begann, die Krüge von den Regalen zu holen und sie auf den Schanktisch neben dem Bierfass zu stellen. Gerom war schon weg.
    Nach kurzer Zeit trafen Grinn und Jasko ein, jene erfreut, da sie bei Sonderschichten von Gerom meist einen Zuschlag erhielt, dieser ein wenig missmutig, weil er den Abend wohl lieber in Gesellschaft einer Weinflasche verbracht hätte.
    »Was haben die Soldaten hier zu schaffen?«, fragte Grinn unverweilt, während sie ihre Schürze zuband. »Habe sie in der Herberge gesehen.«
    Fragend sah Laris sie an. »Welche Soldaten?«
    »Die, die gerade unten in der Herberge sitzen. Gerom hat gesagt, ich soll ihnen Bier bringen.«
    »Keine Ahnung. Ich habe geschlafen.«
    »Würde zu gern wissen, was die hier wollen«, murmelte Grinn und schöpfte fünf Krüge. »Die werden mich ganz schön auf Trab halten.« Dann zwinkerte sie. »Aber so gelingt es mir vielleicht, ein bisschen mehr zu erfahren.«
    »Das wäre interessant«, ermutigte Laris sie gespielt fröhlich.
    »Du weißt ja, je mehr Bier Männer im Bauch haben«, lachte Grinn, »desto leerer werden ihre Köpfe – und umso zudringlicher ihre Hände.«
    »Du weißt doch, wie man sich wehrt.«
    Grinn kicherte. »Vielleicht möchte ich mich ja bei dem einen oder anderen gar nicht wehren?«
    Laris gab ihr einen leichten Schubs. »Du kleines Luder!«
    Abermals lachte Grinn, dann nahm sie das Tablett an den Tragegriffen, stieß die Hintertür mit dem Fuß auf und verließ die Taverne.
    »Soldaten! Ist ja ein Ding!«, sagte Jasko und gesellte sich zu Laris.
    »In der Tat«, murmelte sie.
    Die nächste Zeit löcherte Jasko sie mit Fragen, egal ob sie antwortete oder schwieg, Krüge putzte oder über die Tische wischte. Er heftete sich an ihre Fersen, sein Blick verzückt. Laris las in seinen Gedanken wie in einem ihrer Bücher: Soldaten waren mehr als Menschen, kämpften in Schlachten und gelangten darob zu Ruhm und Ehre. Sie waren von edler, reiner Gesinnung und bestrebt, dem Bösen Einhalt zu gebieten. Und wenn sie starben, lebten ihre Legenden weiter. Krieger zu sein, war wunderbar.
    Dass der Hauptmann der Tempelwache wie ein Schläger aussah und sich Bier und Essen von Gerom schnorrte, dass er Arlo aus reiner Boshaftigkeit getreten hatte, dass er die Macht seiner Position ohne jedwede Zurückhaltung ausspielte, würde Jasko wohl kaum interessieren.
    Der erste Gast betrat die Perle . Laris war froh darum, denn so konnte Jasko sie nicht weiter behelligen. 
    Es war Sirgan.
    Sie schaute zu ihm. »Bier?«
    »Sicher«, erwiderte er mit einem Lächeln und nahm an demselben Tisch Platz, an dem er seinerzeit die Snorg-Runde für sich entschieden hatte – durch Zufall, wie Laris inzwischen wusste. Lorgyn hatte ihr erzählt, er habe das bessere Blatt gehabt, es jedoch nicht gespielt, da ihn an diesem Abend etwas anderes viel mehr interessierte.
    Sie schöpfte einen Krug aus dem Bierfass. Wehmut befiel sie: Nach dieser unvergesslichen Nacht mit Lorgyn hatte es noch ein paar schöne Tage gegeben, ehe er nachdenklicher wurde, brütender, missgelaunter, ab und an so abweisend, dass sie fürchtete, er würde die Beziehung beenden. Ja, irgendetwas machte ihm zu schaffen. Wieso hatte sie das nicht viel früher gemerkt?
    Sie unterdrückte einen Fluch, als ihr fast der Krug entglitt. Bier schwappte über ihre Hand. Sie wischte die Finger an der Schürze sauber, schöpfte nach, brachte Sirgan sein Bier und setzte sich zu ihm. Zwar kam just in diesem Moment der nächste Gast, doch Laris fing Jaskos Blick und deutete auf den Neuankömmling.
    »Zum

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