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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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unter sichtlicher Anstrengung. »Was willst du denn mit dem?«
    »Das ist allein meine Sache!« Unerwartet heftig flammte Zorn auf. Das Schwelen, hervorgerufen durch jahrelange Bevormundung, wurde zu einem Feuerdämon. »Ich liebe ihn! So einfach ist das!«
    Nun ballten sich Geroms Fäuste doch. Die Haut wurde weiß, wo die Knöchel hervortraten. Er öffnete den Mund, sein Gesicht finster wie eine Gewitterwolke.
    »Brüll ruhig herum! Das wird nichts ändern!«
    »Er … er ist ein Verbrecher!«, knirschte Gerom, die Kinnbacken traten deutlich hervor. »Das hast du doch gehört!«
    »Davon würde ich mich gern selbst überzeugen!«
    »Ich weiß nicht, wo er ist – falls das die Frage ist, die dich hierher getrieben hat!«
    »Seit fünf Tagen ist er verschwunden. Und niemand weiß, wo er steckt. Seine Sachen sind noch im Haus. Er kann sich nicht einfach in Luft aufgelöst haben!«
    »Der wird nicht zurückkommen. Ich kenne diesen Schlag.«
    »Ach ja? Woher denn?«
    »Ihm liegt nichts an dir! Aber du läufst ihm hinterher wie … wie …«
    »Ja, raus mit der Sprache! Sag es mir ins Gesicht!«
    Gerom bebte am ganzen Leib, war weiß um die Nase, während es in seinen Augen tobte. »Du bist ihm egal. Würde er dich wirklich lieben, hätte er sich nicht einfach klammheimlich verdrückt.«
    Das tat weh. Aber sie dachte nicht daran, sich ins Bockshorn jagen zu lassen. Deswegen spielte sie ihren Trumpf aus: »Was ist bei den Heilenden Quellen passiert?«
    Geroms Augen weiteten sich; diesmal zögerte er, hatte keine schnelle Antwort parat wie vorhin, als er behauptet hatte, er wisse nicht, wo Lorgyn sei.
    »Was … meinst du?«
    »Halt mich nicht zum Besten! Irgendetwas stinkt hier gewaltig zum Himmel.«
    »Du spinnst dir etwas zusammen.«
    »Ich sehe doch, dass du da mit drinhängst!«
    Es knallte fürchterlich, als er seine Faust auf den Tisch drosch. »Hör auf damit!«
    »Nein!« Unbeeindruckt schoss Laris aus dem Stuhl, so arg, dass er nach hinten kippte und auf den Boden polterte. »Sag mir, was los ist!«
    » Nichts ist los!« Seine Stimme überschlug sich fast. 
    Sie nahm ein paar bebende Atemzüge. »Wie du willst. Dann finde ich eben selbst heraus, was gespielt wird.«
    Sie drehte sich ab.
    Gerom sprang aus seinem Stuhl, fasste sie am Arm und drehte sie herum.
    Sie schlug auf seinen Unterarm. »Lass mich!«
    »Hör mir zu!« Beschwörend schaute er sie an. »Bitte!«
    Sie hielt inne. »Was verschweigst du mir?«
    Er seufzte, und Kummer wallte plötzlich in seiner Stimme. »Ich möchte, dass du gehst.«
    Sie riss den Arm weg. »Wollte ich eh gerade!«
    »Du hast mich falsch verstanden. Verlass Wintertal. Nimm dein Studium wieder auf. Am besten ganz weit weg von hier.«
    Verdutzt sah sie ihn an. Während des Streitgesprächs hatte er gelogen, da war sie sicher. Jetzt glaubte sie ihm. Seine Augen ruhten auf ihrem Gesicht. Kein schnelles Wegblicken, keine zusammengepressten Lippen. Er meinte, was er sagte.
    Die ganze Nacht hatte sie sich zurechtgelegt, was sie sagen sollte, wenn sie ihrem Vater gegenüberstand, damit so etwas wie jetzt nicht passierte. Sie stand da, völlig perplex, unfähig, eine einzige Silbe herauszubekommen. Es war, als hätten Geroms Worte ihr Hirn zu Sülze zermatscht. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ein grausiger Schmerz tobte plötzlich in ihrer Brust, als würde ihr Herz in kleine Scheiben geschnitten. Sie schluckte trocken. Presste die Lippen zusammen. Der hitzige Druck von Tränen lag ihr plötzlich in den Augen. Nein, sie würde nicht weinen!
    »Überleg dir, was du sagst, Vater«, sagte sie mit zitternden Lippen.
    »Ich habe es mir lange überlegt«, erwiderte er gefasst. »Du hast … hast dich verändert. Du bist nicht mehr die Laris, die ich kannte.« Er schöpfte Atem. »Und liebte.« Seine Hand hob sich, der Zeigefinger wies zur Tür. »Ich möchte dich nicht mehr länger unter meinem Dach haben.«
    Ohne ein weiteres Wort kehrte sie ihrem Vater den Rücken und eilte auf ihr Zimmer. Sie schlug die Tür zu, brach vor dem Bett in die Knie, presste das Gesicht ins Laken und begann zu weinen.
    Es dauerte, bis ihre Schluchzer verklungen waren. Der Stoff war feucht von ihren Tränen.
    Mit einem erstickten Laut stand sie auf, blickte sich um.
    In diesem Moment drang Geroms Stimme durch die Tür. »Pack deine Siebensachen. Gestern habe ich gehört, dass der Pass schon fast frei ist. Du brichst morgen, spätestens übermorgen auf. Sonst werfe ich dich hinaus.« Seine Stimme, sie klang so

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