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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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wälzte er sich am Boden. Kostar tauchte neben ihm auf, klopfte die Feuerzungen aus und half ihm auf die Beine.
    Ein zischendes Fauchen ließ Arlo den Kopf wenden.
    Noch ein Feuerball!
    Kostar sah ihn ebenfalls, und mit einem wilden Aufschrei zerrte er Genthate mit sich.
    Die von orangeroten Wellen umschlungene Sonne fuhr wie eine Schippe unter das Podest und riss es mit einer ohrenbetäubenden Detonation in Fetzen.
    Ein rauchendes Stück schoss auf Arlo zu.
    Es knallte gegen den Schemel, der daraufhin nach links kippte. Ihm blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Das durfte doch nicht wahr sein! Ein Regen aus Holzstücken klackerte auf die Planken des Galgengerüsts, während er hektisch versuchte, sein Gewicht so zu verlagern, dass er den kippenden Schemel in die ursprüngliche Position zurückbrachte.
    Sein Leben hing nicht am seidenen Faden, sondern, noch schlimmer, ruhte auf einem einzigen der drei Beine des Hockers. Arlo hob den linken Fuß an, sodass nur noch die rechte Ferse den Rand der Sitzfläche berührte. Dann, ruckartig, knallte der Schemel zurück. Etwas nach links versetzt zwar, sodass Arlo seinen Körper verbiegen musste und der Strick in seinen Hals schnitt – aber besser als gar kein Schemel unter den Füßen!
    »Zum Tempel!«, brüllte Kostar. Er hievte Genthate auf die Schulter und rannte zu der breiten Freitreppe, gefolgt von einem knappen Dutzend Wachen.
    Lorgyn und Laris erreichten den Galgen. Während Laris die Treppe hinaufeilte, bückte sich Lorgyn und verschwand aus Arlos Blickfeld.
    Wortlos durchtrennte Laris den Strick.
    Vorsichtig, seine Knie so weich wie Watte, stieg Arlo herunter.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte Laris und umarmte ihn.
    »Was soll ich da erst sagen?«, krächzte er. 
    Sie schnitt die Handfesseln durch, dann entfernte sie die Schlinge um seinen Hals.
    Während er seine Handgelenke und Finger massierte, betrat Lorgyn den Galgen, in seinen Armen Alunas schlaffer Körper.
    Nur ohnmächtig?
    Oder tot?
    Vorsichtig legte er sie ab und kam zu Arlo. »Ich bin froh, dass du lebst.«
    »Nicht nur du.« Er drücke Lorgyn fest an sich. »Danke!«
    »Ich habe versprochen, auf dich aufzupassen.« Lorgyn löste sich und blickte zu Aluna.
    Laris beäugte sie ebenfalls. Ihr fragender Blick suchte Lorgyn, doch dieser fasste wieder Arlo ins Auge. »Versprechen sind etwas Kostbares und dürfen nicht gebrochen werden.«
    Arlo nickte, zum einen, weil er im Moment nicht in der Lage war, irgendein Gespräch zu führen, zum anderen, da er nicht wusste, was er mit dieser Aussage anfangen sollte.
    Da fiel ihm Lorgyns entrückter Blick auf. Die Augen, obwohl sie ihn fixierten, waren verhangen, als schwebe ein Schleier vor den Pupillen.
    »Alles in Ordnung?«
    »Natürlich. Warum auch nicht?« Lorgyn schüttelte den Kopf, als triebe ihn ein lästiger Gedanke um, und sagte: »Du nimmst Aluna und trägst sie zum Tempel. Ich muss meine Hände frei haben, falls man uns dort nicht willkommen heißt.«
    »Warte«, sagte Laris verwirrt. »Unsere Aufgabe ist erfüllt. Wir haben Arlo. Warum …«
    »Tu einfach, was ich dir sage, Laris«, bat Lorgyn mit sanfter Stimme. »Wir können es uns nicht erlauben, den Feind in unserem Rücken zu haben. Wir müssen Genthate Einhalt gebieten.«
    Warum hat er ihn und seine Schergen dann nicht einfach eingeäschert, während sie die Tempelstufen hinaufgelaufen sind? Da waren sie ja auf dem Präsentierteller.
    Auch bei Laris erzeugten die Worte nicht die gewünschte Wirkung, denn ihr zweifelnder Blick flog zwischen Aluna und Lorgyn hin und her. »Was …«, begann sie, doch ein pfeifend-sirrendes Geräusch schnitt ihr das Wort ab.
    Im nächsten Moment stolperte Lorgyn nach vorne, sein Blick verwundert. Dann floss ein Stöhnen über seine Lippen, und er brach in die Knie.
    Ungläubig haftete Arlos Blick an dem Pfeil in Lorgyns linker Schulter.
    Wieder ein Sirren.
    Der nächste Pfeil wischte so dicht über Lorgyns Kopf hinweg, dass er ein paar Strähnen seines Haares nach oben wirbelte.
    Arlo fing Lorgyn auf, der in seine Arme sackte.
    Fünf Männer eilten auf den Galgen zu, kamen aus derselben Richtung wie Lorgyn und Laris kurz zuvor.
    Zwei rannten voraus. Einer war ein Brocken Fleisch, ein Bollwerk auf zwei Beinen, der andere schmaler und kleiner, aber im Moment gefährlicher, da er den Bogen führte. Und bereits den nächsten Pfeil auflegte!
    »Runter!«, rief Arlo.
    Laris duckte sich im letzten Moment.
    Pfeifend jagte das Geschoss über sie hinweg.
    Arlo blickte

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