Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
Augenblick etwas unternehmen könnten«, erwiderte Kendras Großvater grimmig. »Lassen Sie uns schleunigst weiterfahren. Ich glaube, dass niemand von uns am eigenen Leib erfahren möchte, wie es sich anfühlt, von diesem Nebel verschluckt zu werden.«
    Der Kutscher nickte knapp, bevor er sich zu seinem Pferd umwandte und ihm mit den Zügeln auf den Rücken schlug. Schwerfällig setzte sich die Kutsche wieder in Bewegung, und nach einer halben Stunde war Lockerbie hinter ihnen verschwunden. Doch das Bild des schwarzen Nebels sollte sie noch lange verfolgen.
    20. April 1897, 19:10 Uhr GMT
    England, London, geheime Hallen des Ordens des Silbernen Kreises
    »Meine Güte, Sedgewick! Sie sehen aus, als wäre Ihnen ein Gespenst begegnet.« Cutler, der an seinem Schreibtisch im Vorzimmer zu den Gemächern des Ersten Lordmagiers saß, ließ die Liste sinken, auf der er soeben vermerkt hatte, wer aus dem Kreis der Londoner Magier noch darüber unterrichtet werden musste, dass es am morgigen Tag einen Krisenrat geben würde, um die Lage innerhalb des Ordens, die nach zwei Morden außer Kontrolle zu geraten drohte, wieder in den Griff zu bekommen.
    Der schmächtige Magispector schloss sorgsam die Tür hinter sich, bevor er sich an den ehemaligen Sekretär Dunholms wandte. »Ist Cheltenham da?«, fragte er erregt.
    Cutler schüttelte den Kopf. »Nein, er befindet sich gerade in einer Beratung mit Drummond und Carlyle, wenn ich mich recht entsinne. Abgesehen davon müssten Sie ihn in seinem Büro auf der anderen Seite des Gangs suchen. Da er noch nicht offiziell zum Ersten Lordmagier ernannt wurde, hat er Dunholms Gemächer noch nicht bezogen.«
    »Oh … ja … richtig.« Sedgewick räusperte sich und fuhr sich unruhig durch das schüttere Haar. »Gut, denn eigentlich wollte ich ohnehin mit Ihnen sprechen. Also, sofern wir hier ungestört und geschützt vor neugierigen Mithörern sind.« Er schielte schreckhaft in alle Ecken des Raumes, als erwartete er, dass jeden Moment eine verborgene Gestalt ihren Fadenkokon auflöste und sichtbar wurde oder aber aus dem Aktenschrank hervorbrach wie ein Springteufel aus einer Jahrmarktsdose.
    So langsam machte Sedgewick Cutler mit seinem Gebaren nervös. Aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, sondern hob stattdessen nur verwundert die Augenbrauen. »Nun, mein lieber Freund, ich kann Ihnen versichern, dass wir im Augenblick die einzigen Anwesenden in diesem Trakt sind. Und wie Sie wissen, sind die Schutzzauber, die um die Zimmer des Ersten Lordmagiers errichtet wurden, äußerst wirksam. Sie können also frei sprechen.« Er machte eine einladende Geste zu einem der beiden Stühle vor dem Schreibtisch. »Aber bitte: Setzen Sie sich doch. Was führt Sie denn ausgerechnet zu mir?«
    »Das will ich Ihnen umgehend erklären.« Leicht geduckt kam Sedgewick näher. Cutler sah, dass der Magispector dabei in die Wahrsicht wechselte und sich umschaute. Er schien den Zusicherungen des Sekretärs des Ersten Lordmagiers nicht zu trauen.
    »Herrgott, Sedgewick!« Mit einem Ruck erhob sich Cutler und ging um den Schreibtisch herum auf seinen Besucher zu. Mit besorgtem Blick legte er ihm eine beruhigende Hand auf den Arm. »Was ist denn nur los mit Ihnen? Sie wirken wie ein Soldat, der sich durch ein feindliches Heerlager schleicht und betet, dass er dabei nicht entdeckt wird.«
    »Vielleicht ist genau das der Fall«, flüsterte Sedgewick.
    »Möchten Sie ein Glas Portwein oder einen Whiskey?«, fragte Cutler. »Ich glaube, in Dunholms Bar stehen noch einige halb volle Flaschen.«
    Sedgewick schüttelte den Kopf. »Nein danke! Ich will einen klaren Kopf behalten.«
    »Also gut«, sagte der grauhaarige Sekretär und setzte sich gemeinsam mit seinem Besucher auf die Stühle vor dem Schreibtisch. »Dann lassen Sie mal hören, was geschehen ist.«
    »Eigentlich … eigentlich wollte ich mit Randolph sprechen, aber ich finde ihn nirgendwo in der Guildhall«, begann Sedgewick.
    Cutler dachte daran, was der Kutscher ihm eingeschärft hatte, als er ihn im Anschluss an Cutlers weitgehend fruchtlose Recherchen kurz vor dem Mittagessen noch einmal in der Bibliothek aufgesucht hatte.
    »Crowley wurde umgebracht, und ich bin mir ziemlich sicher, dass derselbe Mann dahintersteckt, der auch für Dunholms Tod verantwortlich ist«, hatte er gesagt.
    »Woher wissen Sie das?«, hatte Cutler gefragt, nachdem er den ersten Schock über diese Nachricht überwunden hatte.
    Randolph hatte ihn darüber informiert, dass

Weitere Kostenlose Bücher