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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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frage mich, wieso dieser McKellen ausgerechnet jetzt hierherkommt. Ob es wohl mit diesem eigentümlichen Anwachsen magischer Energien in den letzten Tagen zusammenhängt?«
    »Das habe ich mich auch gefragt«, sagte Sedgewick. »Jedenfalls wollte Carlyle dann wissen, was ihr Mann zu tun gedenke, und Miss McGowan wusste zu berichten, dass der Franzose einen Spion ausgesandt hat, einen, wenn ich es recht verstanden habe, der nach den zwei Reisenden aus der Luft Ausschau hält. Außerdem …«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. Rasch sprangen die beiden Männer auf, und Cutler eilte hinter seinen Schreibtisch. Er warf Sedgewick, der unwillkürlich eine Verteidigungspose eingenommen hatte, einen warnenden Blick zu. Dann rief er: »Herein.«
    Die Tür öffnete sich, und eine etwas fülligere blonde Magierin, die ein hochgeschlossenes blaugraues Kleid trug, lugte herein. Auf den Wangen ihres blassen rundlichen Gesichts zeigten sich rötliche Flecken, und sie war außer Atem, als sei sie durch die Gänge bis hierher gelaufen. »Verzeihen Sie die Störung, Mister Cutler. Lord Cheltenham möchte Sie wegen der Ratsversammlung morgen Abend dringend sprechen.« Sie erblickte Sedgewick, errötete noch ein wenig stärker und machte einen Knicks. »Oh, guten Abend, Mister Sedgewick! Ich habe Sie schon lange nicht mehr bei einer unserer Leserunden gesehen.«
    Der schmächtige Magispector richtete sich auf und zupfte verlegen an seiner Weste. »Miss Spellman … Ich … ja … äh … war in der letzten Zeit sehr beschäftigt. Ich komme demnächst mal wieder vorbei, ganz bestimmt. Das verspreche ich Ihnen.«
    Bei diesen Worten hellte sich das Gesicht der Magierin sichtlich auf.
    »Es ist gut, Miss Spellman«, sagte Cutler. »Sagen Sie Lord Cheltenham, dass ich gleich komme. Ich muss nur noch meine Papiere zusammensuchen.«
    »Jawohl, Mister Cutler.« Sie nickte artig und schenkte Sedgewick zum Abschied ein Lächeln. »Auf Wiedersehen, Mister Sedgewick!«
    »Auf bald, Miss Spellman!«
    Als sie die Tür wieder geschlossen hatte, nahm die Miene des Magispectors einen gequälten Ausdruck an. Er schien über die offensichtliche Zuneigung der Magierin nicht ganz glücklich zu sein.
    Cutler dagegen blickte Sedgewick mit ernster Miene an. »Wir sprechen später weiter, wenn es Ihnen recht ist. Kommen Sie in zwei Stunden wieder.« Er fing an, seine Unterlagen vorzubereiten.
    Händeringend trat Sedgewick zum Schreibtisch. »Nein, warten Sie! Eines muss ich Ihnen dringend noch sagen: Am Schluss beklagte Miss McGowan sich darüber, dass sie dieses ganze Täuschungsspiel nicht mehr lange ertragen könne. Daraufhin beruhigte Carlyle sie, dass es nicht mehr lange dauern würde. ›In ein paar Tagen kehrt Wellington zurück‹, sagte er, ›und dann wird alles anders!‹ Verstehen Sie? Lordmagier Wellington plant einen Umsturz. Wir müssen etwas unternehmen, damit es nicht dazu kommt.«
    Cutler hielt mitten in der Bewegung inne und hob den Kopf. Erschüttert starrte er sein Gegenüber an. »Wenn das wirklich wahr ist, steht es schlimmer um den Orden, als ich es jemals gedacht hätte. Aber um einen derartigen Vorwurf im Rat vorzubringen, brauchen wir Beweise, nicht bloß ein mitgehörtes Gespräch. Das könnten die Beteiligten leicht abstreiten, zumal den Mitgliedern des Inneren Zirkels zweifellos mehr Glauben geschenkt wird als ein paar Männern, die den Tod von Albert Dunholm betrauern und verzweifelt nach einem Schuldigen suchen. Darüber hinaus brauchen wir magische Rückendeckung, denn alleine sind wir nicht stark genug, um Menschen wie McGowan oder Carlyle herauszufordern. Und wer weiß, wer noch zu dieser Intrige gehört.« Er blickte an Sedgewick vorbei ins Leere, während er fieberhaft nachdachte. »Wir müssen Randolph finden. Er wird wissen, was zu tun ist. Wo steckt er bloß?«
    20. April 1897, 21:00 Uhr GMT
    England, London, Soho Street
    Gähnend trat Randolph ans Fenster, warf einen Blick an den Vorhängen vorbei auf die Straße hinunter und schüttelte den Kopf. »Wenn Sie mich fragen, verschwenden wir hier unsere Zeit, Holmes«, sagte er, nachdem er sich wieder zu Jonathan und Holmes umgewandt hatte. »Wir müssen uns etwas Neues einfallen lassen.«
    Jonathan nickte. »Das sehe ich genauso. Wir sitzen jetzt schon seit Stunden hier, und niemand ist gekommen. Wie lange wollen wir noch warten?«
    »Haben Sie etwas Besseres vor?«, erkundigte sich der Magier, der sich in dandyhafter Pose auf einem der Diwane niedergelassen hatte und

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