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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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ernste gesundheitliche Probleme.«
    Jonathans Begleiter warf ihm einen düsteren Blick zu. »Es ist noch schlimmer, als du denkst. Aber ich will jetzt nicht darüber reden. Bring uns zwei Pints, in Ordnung? Wir sitzen hinten in meiner Ecke.«
    »Mache ich, Randolph. Und, he …« Er griff über den Tresen hinweg und berührte ihn am Arm. Auf einmal wirkte er bekümmert. »Es tut mir leid, alter Junge. Dunholm war ein verdammt anständiger Kerl.«
    Randolph presste die Lippen zusammen und nickte nur. Dann bedeutete er Jonathan mit einer Kopfbewegung, ihm zu folgen.
    »War Dunholm der Mann in der Gasse?«, fragte Jonathan leise.
    »Ja«, sagte Randolph.
    »Und ist er …?«
    »Ja. Er ist tot.«
    Jonathan holte tief Luft und entließ sie dann geräuschvoll wieder aus seinen Lungen. Also hatte er den alten Mann wirklich auf dem Gewissen. Wäre er nicht ohnmächtig geworden, hätte er dem Alten vielleicht noch helfen können. Es war ein furchtbares Gefühl, für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich zu sein – zumindest zu einem kleinen Teil. »Mein Beileid.«
    »Danke!«, brummte Randolph, der offensichtlich wirklich nicht über Dunholm sprechen wollte.
    Er führte Jonathan zu einem kleinen Tisch in der linken hinteren Ecke des Pubs. An der Wand hingen ein altes Akkordeon und etwas, das aussah wie die Ritualmaske eines afrikanischen Geistersehers.
    »Eine außergewöhnliche Sammlung«, stellte Jonathan fest, während sie sich setzten. »Dieser Old Man scheint viel in der Welt herumgekommen zu sein.«
    »Ich glaube, er hat London nie verlassen«, erwiderte Randolph. »Er ist allerdings ein begeisterter Sammler von exotischem Krempel. Und ich wette, er kennt jeden Antiquitätenladen im Umkreis von hundert Meilen.«
    Der Wirt brachte das bestellte Ale, und die beiden Männer tranken schweigend einen Schluck. Im Anschluss daran verschränkte Jonathan die Hände auf der Tischplatte und beugte sich vor. »Da wären wir also … Sie sagten, dass Sie Antworten auf meine Fragen hätten …«
    »Das habe ich«, antwortete Randolph. »Aber zuerst wüsste ich gerne ein wenig mehr über Sie. Wer sind Sie, und was hatten Sie gestern Nacht mit Dunholm zu schaffen?«
    Jonathan ließ sich Zeit mit der Antwort. Jetzt, da er genauer darüber nachdachte, fiel ihm plötzlich auf, dass er den Mann, der ihm gegenübersaß, im Grunde überhaupt nicht kannte. Zugegeben hatte Randolph ihn am gestrigen Abend nach Hause gebracht, und dieser Dunholm hatte ihn als einen der wenigen vertrauenswürdigen Menschen bezeichnet, an die Jonathan sich wenden dürfe. Für Randolph sprach auch, dass er zu keinem Zeitpunkt versucht hatte, Jonathan den Ring, diesen Schlüssel zu was auch immer, abzunehmen. Dennoch waren sie alle in irgendetwas Größeres verstrickt, und Jonathan hätte allzu gerne gewusst, in was, bevor er etwas über sich preisgab.
    »Er hat Ihnen gesagt, dass Sie niemandem trauen sollen, nicht wahr?«, fragte Randolph leise, als er Jonathans Zögern bemerkte.
    »Ja, das hat er tatsächlich«, gab dieser zu.
    »Und er hat recht daran getan. Selbst ich, der seit vielen Jahren Teil dieses … Spiels … ist, bin mir in den letzten Tagen nicht mehr sicher, wer mein Freund ist und wer mein Feind. Das war auch der Grund, warum ich Sie unterbrochen habe, als Sie vorhin Ihren Namen nennen wollten. Es ist noch nicht nötig, dass die Kreise, in denen ich verkehre, erfahren, wer Sie sind.« Auch er beugte sich vor. »Im Übrigen habe ich, indem ich mich mit Ihnen treffe, viel mehr zu verlieren als Sie, denn ich werde Sie in Dinge einweihen müssen, die gerade Ihresgleichen nicht erfahren sollte.«
    »Meinesgleichen?«, fragte Jonathan.
    »Zeitungsleute«, sagte Randolph. »Sensationsreporter.«
    »Verstehe. Aber ich bin eigentlich eher für den Kulturteil zuständig.«
    Sein Gegenüber machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wie auch immer. Jedenfalls gehe ich ein hohes Risiko ein. Sie dagegen berichten mir nur, was Sie schon der Polizei erzählt haben …«
    »Dann war es Ihr Rabe, den ich auf der Wache gesehen habe?«, platzte es aus Jonathan heraus.
    Randolph nickte. »Ich bat Nevermore, Sie zu beobachten, derweil ich mit anderen Dingen beschäftigt war.«
    »Was ist das für ein Tier? Der Rabe scheint mir außerordentlich intelligent zu sein.«
    »Das ist er auch. Nevermore ist kein gewöhnlicher Vogel. Ich erzähle Ihnen später gerne mehr von seinen besonderen Talenten. Aber zuerst muss ich mir Ihrer sicher sein.«
    Jonathan trank noch

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