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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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gefunden, außerdem in Öl eingelegte Fische, Orangen, und ganz zum Schluss war er über eine Schiffsladung deutschen Biers gestolpert, die er um ein Fässchen erleichtert hatte. Es mochte kein Menü für Könige sein, aber es würde ihre Mägen einstweilen füllen.
    Und er hatte noch etwas anderes gesucht und gefunden. In der Wachstube des um diese Uhrzeit bis auf einen einzelnen Nachtwächter menschenleeren Zollhauses an der Dockstreet, Ecke Upper East Smithfield war er auf ein kleines Waffenarsenal aus drei Gewehren und zwei Revolvern gestoßen. Die Gewehre hatte er vor Ort belassen, aber die zwei Webley Mark 1, Kaliber .455 waren in die tiefen Taschen seines Kutschermantels gewandert, zusammen mit einer Schachtel Patronen. Randolph war sich darüber im Klaren, dass er sich damit eines Tabubruchs unter Magieanwendern schuldig machte. Man bediente sich keiner konventionellen Waffen, um einen magischen Konflikt zu lösen. Aber seinem Verständnis nach herrschte Krieg, und Wellington und seine Schergen hatten mit dem Anheuern des Franzosen, eines ausgewiesenen Magierjägers, bereits ein weitaus größeres Tabu gebrochen.
    Er befand sich auf dem Weg zurück zu ihrem Versteck, als er plötzlich ein Flattern vernahm, und im nächsten Augenblick landete Nevermore auf einer Metallstange, die wenige Schritte vor Randolph aus der Hauswand herausragte. »Nevermore«, begrüßte er den Raben. »Wie hast du mich denn gefunden?«
    Der Vogel legte den Kopf schief und schien ihn aus funkelnden schwarzen Augen belustigt anzublicken.
    »Dumme Frage«, erkannte Randolph. Nevermore hatte ihn bislang noch immer mit nachgerade magischer Sicherheit aufgespürt, ganz gleich, wo er sich befunden hatte. »Vergiss sie!«
    Nevermore krächzte nur und drehte sich auf der Stange, als der Kutscher darunter hindurchging. Als Randolph in die Gasse einbog, in der sich ihr Versteck befand, breitete der Rabe die Flügel aus und flog ihm hinterher. Er wartete auf einem Sims auf der gegenüberliegenden Seite der schmalen Zufahrtsstraße, bis sein Herr – wobei Herr eigentlich das falsche Wort war, denn im Grunde verband sie eher eine eigentümlich innige Freundschaft – sich durch ein Klopfen zu erkennen gegeben hatte und das Tor zur Lagerhalle aufgeschoben worden war. Dann segelte er an ihm vorbei in die Dunkelheit.
    »Da bin ich wieder«, begrüßte Randolph Grigori, der ihm geöffnet hatte. Ein rascher Blick überzeugte ihn davon, dass sich während seiner Abwesenheit nichts verändert hatte. Sedgewick hockte noch immer unbehaglich auf seinem Platz und bewachte McGowan, die verschnürt wie ein Paket dem Magispector gegenübersaß.
    »Ah«, sagte der Russe, und seine Miene hellte sich auf. »Mahlzeit.«
    »Sehr richtig«, bestätigte Randolph, während er darauf wartete, dass Grigori das Tor wieder schloss. Anschließend ging er mit ihm zum Tisch hinüber und breitete seine Schätze dort aus.
    Im Gegensatz zu der des Russen schien sich Sedgewicks Begeisterung über ihr Abendessen in Grenzen zu halten, auch wenn er es nicht wagte, sich zu beschweren. Dafür erregten die Revolver umso mehr seine Aufmerksamkeit.
    »Wofür sind die denn?«, fragte er beunruhigt, aber auch sichtlich neugierig.
    »Eine reine Sicherheitsmaßnahme«, erklärte der Kutscher und schob dem Magispector eine geladene Waffe hinüber. »Falls Ihnen McGowan Schwierigkeiten bereiten sollte.« Die andere Waffe wollte er Grigori geben, doch der lehnte dankend ab.
    »Schusswaffen nicht gut«, erklärte er.
    »Wie du meinst …« Achselzuckend verstaute Randolph den Webley wieder in seiner eigenen Tasche.
    Während des Essens beratschlagten sie ihr weiteres Vorgehen.
    »Zuallererst müssen wir uns einen Überblick über die Lage in der Unteren Guildhall und das Treiben der Aufrührer verschaffen«, stellte Randolph fest.
    »Wie sollen wir das anstellen?«, wollte Sedgewick wissen. »Es wird nicht leicht für einen von uns sein, vor Ort einen guten Beobachtungsposten zu beziehen, ohne bemerkt zu werden. Und wie gefährlich es wäre, sich direkt in die Guildhall einzuschleichen, muss ich Ihnen wohl nicht sagen.«
    »Ich bin mir der Schwierigkeiten bewusst«, erwiderte Randolph. »Aber wir haben Verbündete, mit denen niemand dort rechnen wird.«
    »Ist das so?« Der schmächtige Magispector machte ein fragendes Gesicht.
    Randolph deutete auf seinen Raben, der sich auf einem Kistenstapel neben dem Aufenthaltsbereich niedergelassen hatte. »Ich beabsichtige, Nevermore als unser geheimes

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