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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Auge einzusetzen. Er wird beobachten, wer kommt und geht.« Er wandte sich an den Vogel. »Wenn das für dich in Ordnung ist, mein Freund.«
    Der Rabe gab mit einem Krächzen sein Einverständnis.
    »Was genau hoffen Sie dadurch herauszufinden?«, wollte Sedgewick wissen.
    »Nun, zum Beispiel, ob Wellington Magier wegschafft und, wenn ja, wohin er sie bringen lässt«, erwiderte der Kutscher. »Es wäre auch schlichtweg interessant herauszufinden, wer zu seinen Verbündeten zählt – neben Carlyle, Whitby und McGowan …«
    »Und Crandon«, warf der Magispector ein. »Timothy Crandon gehört auch zu den Verschwörern.«
    Randolph nickte grimmig. »Und dann wäre da noch eine unbekannte Anzahl von diesen Fischwesen, die wir bei unserer Flucht in den Gängen der Guildhall gesehen haben. Wo die herkommen, wüsste ich auch gerne.«
    »Vielleicht hat er sie aus Atlantis mitgebracht«, mutmaßte Sedgewick.
    »Hm.« Randolph grunzte. Der Magispector hatte ihm die Legende von der Wahren Quelle der Magie erzählt, die sich auf einer Insel irgendwo im Atlantik befinden sollte. Zu anderen Zeiten hätte Randolph die Geschichte als blanken Unsinn abgetan. Doch in den letzten Tagen waren zu viele ungewöhnliche Ereignisse eingetreten, als dass man auch verrückt klingende Theorien einfach so von der Hand hätte weisen können. »Mag sein oder mag nicht sein«, sagte er. »Ich meinte jedoch nicht, wo sie ursprünglich herstammen, sondern wo sie gestern hergekommen sind.«
    »Wellington hat Schiff«, schlug Grigori vor.
    »Etwas in der Art vermute ich auch«, stimmte ihm Randolph zu. »Wenn dem so ist, ergibt sich für uns vielleicht ein weiterer Ansatzpunkt, um Wellingtons Pläne in Erfahrung zu bringen, ohne dass wir uns direkt in die Guildhall einschleichen müssen.«
    Sedgewick schien darüber nachzudenken, doch ganz glücklich wirkte er nicht. »Sie sprachen von mehreren Verbündeten. Wer könnte uns noch zur Seite stehen? So wie ich das sehe, befanden sich fast alle Magiekundigen, die in London und Umgebung leben, gestern Abend in der Ratsversammlung.«
    »Nicht alle«, widersprach Randolph. »Watson war nicht da.«
    »Watson?« Offensichtlich konnte der Magispector mit dem Namen nichts anfangen.
    »Sie ist die Vertraute von Holmes«, erklärte der Kutscher.
    »Eine Frau?«
    »Eine Katze. Genau genommen eine tote Katze.«
    Sedgewick und Grigori starrten ihn ungläubig an. »Tote Katze?«, wiederholte der Russe in einem Tonfall, als frage er sich, ob er sich verhört habe.
    Randolph lächelte matt. »Ja, so ging es mir damals auch, als ich sie kennenlernte. Aber unterschätzen Sie sie nicht, Gentlemen. Watson ist ein cleveres kleines Biest. Und sie vermag Dinge, die uns unmöglich sind.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich fahre morgen früh zu Holmes’ Haus, um mit ihr zu sprechen. Ich bin mir sicher, dass sie mehr als bereit ist, uns zu helfen, wenn sie erfährt, dass ihr Herr und Diener in Gefangenschaft ist.«
    Sedgewick schürzte gedankenvoll die Lippen und nickte dann. »Es klingt nach einem Anfang, auch wenn ich mich nach wie vor frage, wie wir unsere Mitstreiter befreien wollen, sollte sich denn herausstellen, dass sie in der Guildhall gefangen gehalten werden.«
    »Eins nach dem anderen«, brummte Randolph. »Irgendetwas wird uns schon einfallen. Tatenlos herumsitzen und zusehen, wie sich Wellington auf Dunholms Stuhl gemütlich den Hintern breit sitzt, werden wir jedenfalls nicht.«
    »Natürlich nicht«, beeilte sich Sedgewick beizupflichten.
    Grigori deutete mit dem Daumen auf die gefesselte McGowan. »Was mit ihr?« Dieser Frage waren sie bislang aus dem Weg gegangen.
    Randolph machte eine finstere Miene. »Was soll mit ihr sein?«, murrte er. »Wir können sie nicht freilassen. Dafür ist sie zu gefährlich. Wir können sie auch nicht umbringen, obwohl das Weibsstück den Tod sicher verdient hat – aber dann wären wir kein bisschen besser als sie und Wellington und die anderen Anhänger des Neuen Morgens.« Er sah die beiden anderen Männer an und erntete von Sedgewick ein unübersehbar erleichtertes Nicken. Grigori fügte sich etwas widerstrebender. »Also, was bleibt uns? Wir behalten sie noch eine Weile bei uns. Als Unterpfand. Als Rückversicherung. Und vielleicht …« Randolph kniff die Augen zusammen und blickte die auf der anderen Seite des Tisches sitzende Frau an. »… vielleicht weiß sie auch irgendetwas über Wellingtons Pläne.« Er ließ die Knöchel an seinen Fingern knacken und

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