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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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zu dürfen. »Wo sind Sedgewick und McGowan?«, fragte er Grigori, der alleine und mit bekümmerter Miene am Tisch saß und die Reste ihrer Vorräte verzehrte. »Sag mir nicht, dass unser kleiner Magispector uns hintergangen hat und mit seiner Herzensdame geflohen ist.«
    Der Russe schüttelte den Kopf. »Schlimmer«, brummte er und deutete auf die Ordenskutsche, die sie noch immer bei ihnen in der Lagerhalle versteckt hielten. Die Pferde waren abgespannt und an einen der Stützträger der Halle gebunden worden. Nun waren sie damit beschäftigt, aus einem Sack dicke Karotten herauszuklauben, den Grigori von irgendwoher beschafft haben musste. Auf dem Kutschbock zusammengerollt lag Watson und schlief – oder tat vielmehr so als ob, denn als Randolph von seinem Fuhrwerk herunterkletterte und näher trat, zuckten ihre Ohren, ohne dass sich die Geisterkatze jedoch dazu herabgelassen hätte, die Augen zu öffnen und ihn zu begrüßen.
    »Was soll ich mir hier anschauen?«, wollte Dunholms ehemaliger Kutscher wissen.
    »Innen«, erklärte Grigori.
    Randolph öffnete die Tür zur Passagierkabine, deren dunkle Vorhänge nach wie vor zugezogen waren. Er steckte den Kopf ins Innere, entdeckte die beiden leblosen Körper der Vermissten quer auf den Sitzflächen liegend und zog den Kopf wieder zurück. Ein ziemlich unflätiger, aber der Lage durchaus angemessener Fluch kam über seine Lippen.
    Grunzend pflichtete Grigori ihm bei.
    Der Kutscher schob seine Schiebermütze in den Nacken, kratzte sich die gehörnte Stirn und zog die Kopfbedeckung anschließend wieder an Ort und Stelle zurück, bevor er sich der Geisterkatze zuwandte. »Was ist hier geschehen, Watson?«
    Die Katze öffnete träge die Augen zu Schlitzen und blickte Randolph missbilligend an. Sie streckte die Pfoten nach vorne, versenkte die Krallen im abgewetzten Leder des Kutschbocks und gähnte herzhaft. Danach setzte sie sich auf, und der Kutscher vernahm ein Seufzen in seinem Geist. Die Frau hat den Mann umgebracht. Wir haben die Frau umgebracht , erklärte die Geisterkatze lautlos.
    »Geht das auch etwas ausführlicher?«, knurrte Randolph. »Komm schon, Watson! Lass dir nicht alles aus der hübschen, pelzigen Nase ziehen.«
    Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Als Grigori und ich hier eintrafen, ergötzte sich die Frau gerade an der Leiche des Mannes. Seine Kehle war aufgerissen, und von ihrem Kinn troff Blut.
    »Augenblick mal«, unterbrach Randolph die Katze. »Du willst damit sagen, dass McGowan Sedgewicks Blut getrunken hat?«
    »Ja«, mischte Grigori sich vom Tisch her ein. Als Randolph sich zu ihm umdrehte, deutete er auf seinen Mund. »Und hatte Zähne. Spitze Zähne. Wie Dämon.«
    Nicht jeder, der spitze Zähne hat, ist gleich ein Dämon , versetzte Watson beleidigt.
    »Kein Dämon … ein Vampir«, knurrte Randolph. Verwirrt schüttelte er den Kopf. »Aber das kann nicht sein. McGowan war keine wandelnde Tote. Das hätte sie niemals innerhalb des Ordens geheim halten können.« Ihm kam ein Gedanke. »Es muss etwas mit dem Magieunfall vor Jahren zu tun gehabt haben, der ihr ewige Jugend und Schönheit schenkte. Offenbar hatten diese Geschenke doch ihren Preis …« Er wandte sich erneut Watson zu. »Aber erzähl weiter.«
    Viel gibt es nicht mehr zu sagen. Sie sah uns und griff sofort an. Ich sprang in ihren Kopf und habe ihren Geist ein wenig in Unordnung gebracht. Derweil hat Grigori sie niedergeschlagen und danach getötet. Watson hob die rechte Vorderpfote und begann sich zu putzen, ein deutliches Zeichen, dass für sie das Gespräch beendet war.
    »Ging nicht anders«, verkündete der Russe. »War zu gefährlich.«
    Randolph holte tief Atem. »Na schön. Was geschehen ist, ist geschehen. Daran lässt sich nun auch nichts mehr ändern. Es tut mir für Sedgewick leid. So ein Ende hat der arme Bursche weiß Gott nicht verdient.« Dass er im Fall von McGowan anderer Meinung war, fügte er nicht hinzu, aber Grigori und Watson schienen ihn auch so zu verstehen – und seine Ansicht zu teilen. »Aber wenn uns dieser Zwischenfall eins gezeigt hat, dann, dass die Anhänger des Neuen Morgens nicht spaßen. Jetzt gehen schon vier Morde auf ihr Konto – und wer weiß wie viele, von denen wir nicht wissen. In meinen Augen gibt es dafür nur ein Wort: Krieg. Es herrscht Krieg. Und entsprechend werden wir antworten, wenn wir unsere Freunde befreien.«
    Er marschierte zu seinem Fuhrwerk, hievte eine der Kisten herunter und trug sie zum Tisch. Dort brach er

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