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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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hatten sich viele der Männer ihrer Jacken entledigt, und einige der Magier hatten magisch aktive Schmuckstücke abgenommen. All diese Gegenstände wurden in ein am Kai unweit der Brücke vertäutes Ruderboot gelegt, nur um dieses danach mithilfe von Fadenbündeln in den träge vorbeifließenden Strom zu schieben. Dieses magische Leuchtfeuer sollte die verbliebenen Magispectoren des Ordens täuschen.
    Gleichzeitig hatte Boyd die Auren der Anwesenden nach Fadenresten abgesucht, die auf existierende Bande zu einem persönlichen und in der Guildhall zurückgelassenen Gegenstand hinwiesen, und diese kunstvoll abgelöst. Jonathan hatte keine Ahnung gehabt, dass so etwas überhaupt möglich war, aber Boyd hatte ihm erklärt, dass er im Laufe der Jahre die eine oder andere besondere Technik entwickelt habe, um Fährten zu verwischen. Und das Trennen der Fadenreste würde es den Anhängern Wellingtons deutlich erschweren, den Flüchtenden mithilfe eines Aufspürrituals nachzujagen. Wozu Boyd diese Fähigkeiten brauchte, hatte Jonathan lieber nicht gefragt.
    Schließlich hatten sich die Magier auch noch in drei Gruppen aufgeteilt, um weniger Aufsehen zu erregen. Eine Gruppe unter der Führung von Doktor Westinghouse war über die Themse in Richtung Southwark verschwunden. Die angsterfüllte Miss Spellman und ihr greiser Beschützer Theodore Winterbottom hatten sich ihr angeschlossen. Die zweite Gruppe hatte sich um einen Inder mit unaussprechlichem Namen geschart, der in Soho jemanden zu kennen behauptete, der für eine angemessene Summe keine Fragen stellte und keine Angst vor Ärger hatte. Cutler, Jonathan, Kendra und die übrigen – darunter auch Misses Blackwood, Miss Morland sowie die Anwälte Peabody und Richardson – hatten sich in Richtung des Old Man’s begeben, wo sie zu ihrer aller Kummer den ermordeten Arthur Sedgewick und zu Kendras Freude den nach wie vor lebenden Giles McKellen sowie ihr verloren geglaubtes Gepäck vorgefunden hatten.
    Nun saßen sie hier und warteten darauf, dass sich Randolph, Grigori, Wilkins und Holmes zu ihnen gesellten. Doch stattdessen hatte ein Häscher Wellingtons an die Tür zum Schankraum geklopft. Wie es schien, waren all ihre Täuschungsbemühungen letztlich nur von bescheidenem Erfolg gewesen.
    »Ich kann es nicht glauben. Wie kann uns Wellington so schnell auf die Spur gekommen sein?«, sprach Cutler aus, was die meisten von ihnen zweifellos dachten.
    Reynolds, ein sommersprossiger Mann mit kurzen roten Kraushaaren und ebensolchem Backenbart, der Jonathan als ein weiterer von Drummonds Männern vorgestellt worden war, verschränkte die Arme vor der Brust. »Nun machen Sie mal nicht die Pferde scheu, Mister Cutler«, sagte er. »Noch hat er uns nicht gefunden. Crandon dreht bestimmt nur an den üblichen Orten seine Runde, um sich dort umzuschauen. Wüsste irgendjemand in der Guildhall, dass wir uns hier verstecken, wäre der Knabe sicher nicht so unverrichteter Dinge wieder abgezogen.«
    »Er wäre auch bestimmt nicht alleine gekommen«, gab Blackwood zu bedenken.
    »Aber er hat einen Verdacht, und das heißt, wir sind hier nicht mehr sicher«, meldete sich Jonathan zu Wort.
    »Das kommt darauf an«, widersprach Cutler ihm.
    »Worauf?«
    »Wie viel Wellington gegenwärtig zu wagen bereit ist«, sagte Dunholms Sekretär. »Dieser Raum ist magisch abgeschirmt. Man kann ihn von außen nicht entdecken. Wellington müsste also ins Old Man’s einbrechen, um uns hier zu finden.«
    »Und er müsste Gewalt anwenden, um uns herauszuholen«, ergänzte der rundliche Anwalt Peabody mit verstehendem Nicken. »Das wiederum würde die Polizei auf den Plan rufen und Wellington Ärger mit dem Gesetz einbringen. Ganz zu schweigen von viel unerwünschter Aufmerksamkeit.«
    »Ärger dürfte er schon zur Genüge haben«, meinte Jonathan. »Randolphs Angriff auf die Guildhall war alles andere als unauffällig.«
    »Unauffällig?«, wiederholte ein Mann mit dünner Nickelbrille und wild abstehenden weißen Haaren, der in Jonathan Assoziationen an einen verrückten Wissenschaftler weckte, auch wenn er ihm dies gewiss nicht ins Gesicht gesagt hätte. »Mein lieber Herr, dieser Angriff war die plumpste und kurzsichtigste Tat, die mir jemals untergekommen ist. Es dürfte doch wohl jedem in diesem Raum klar sein, dass unser Ordenshauptquartier damit kompromittiert ist! Wir werden niemals dorthin zurückkehren können. Schon jetzt wird es dort von Polizisten und Reportern wimmeln. Unsere Bücher, unsere

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