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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Oberschenkel. »Ich dachte schon, dass mir schwarz vor Augen wird. Aber auf einmal war es wieder vorbei – und meine Beine fühlten sich an wie an dem Tag, als ich geboren wurde.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin ja selbst nicht ganz unerfahren im Umgang mit Magie, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Es grenzt an ein Wunder. Und eines sage ich Ihnen allen …« Er blickte in die Runde, und auf seinem Gesicht zeichnete sich unverhohlene Ehrfurcht ab. »Wenn uns an der Wahren Quelle auch nur ein Bruchteil der Macht erwartet, über die der Lordmagier gebietet, dann ist das ein großer Tag für jeden von uns … ein verdammt großer.«
    »Sehr schön, Mister Whitby, aber wir sind nicht zusammengekommen, weil wir uns in Zukunftsträumen verlieren wollen, sondern weil Arbeit auf uns wartet«, mischte sich Carlyle ein. »Und bevor diese nicht getan ist, wird keiner von uns der Wahren Quelle auch nur nahe kommen. Also sollten wir uns besser anstrengen.«
    Dann umriss er den Auftrag, den der Lordmagier für die vier Männer hatte, von der Suche nach den entflohenen Magiern im Allgemeinen bis zum Auffinden von Jonathan Kentham im Besonderen. In Whitbys Augen trat sichtliche Enttäuschung, als ihm klar zu werden schien, dass sie zurückbleiben würden, während die Nautilus , wie von Crandon geargwöhnt, in Richtung Atlantis ablegte. Der Magispector selbst verspürte dagegen einen Anflug heimlicher Erleichterung. Ob die Wahre Quelle ihren Körpern nun Macht spenden oder sie grausig entstellen würde – die Entscheidung, aus ihr zu trinken, war noch eine Weile von ihm genommen.
    Als Carlyle die Sprache auf den Franzosen brachte, horchte Crandon auf. Ap Llywelyn schnaufte abfällig. »Mit Verlaub, Sir, aber wir brauchen diesen Söldner nicht, um Kentham und den Ring aufzuspüren.«
    »Unterschätzen Sie ihn nicht«, wandte Whitby ein. »Er ist ein harter Brocken und ein verflixt guter Spürhund. Hat mir einen kalten Schauer den Rücken hinuntergejagt, als ich miterlebt habe, wie er Dunholm und Crowley ausgeschaltet hat.«
    »Mag ja sein. Es ist dennoch nicht richtig, einen Ausländer dafür zu bezahlen, britische Bürger umzubringen«, murrte sein Gegenüber. »Der Meinung war ich schon immer. Wir sollten unsere Kämpfe selbst austragen.«
    »Es ist nicht unsere Entscheidung, deshalb brauchen wir auch nicht darüber zu debattieren«, sagte der Leiter für äußere Angelegenheiten streng, aber die frostige Miene, die er dabei zur Schau stellte, legte den Verdacht nahe, dass er im Grunde dem Waliser zustimmte.
    »Gibt es schon irgendwelche Spuren, denen wir nachgehen können?«, wollte Crandon wissen, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
    »Die gibt es«, bestätigte Carlyle. »Der Lordmagier hat unsere speziellen Freunde Mister Holmes und Mister Brown bezüglich Kentham befragt.«
    »Befragt?«, wiederholte ap Llywelyn. »Hat er die beiden nicht absichtlich ins Reich der Träume geschickt, damit sie uns keinen Ärger mehr machen?«
    Carlyle nickte. »Das hat ihn hingegen nicht davon abgehalten, sich ein wenig in ihren Köpfen umzusehen. Und dabei wurden einige interessante Ansatzpunkte zutage gefördert. Mister Kentham lebt offenbar am Finsbury Square bei einer älteren Dame. Er arbeitet beim Strand Magazine – oder vielmehr arbeitete dort, denn anscheinend wurde er von seinem Vorgesetzten in den letzten Tagen hinausgeworfen. Sein bester Freund heißt Robert Pennington, und offenkundig haben sich die beiden zuletzt im Streit getrennt, weil Mister Kentham ein sehr kostbares Automobil auszuleihen beabsichtigte, das Robert ihm nicht geben wollte, worauf Jonathan es sich einfach genommen hat.«
    »Ich erinnere mich an den Wagen. Ein Panhard-Levassor der neusten Bauart. Ein echtes Geschoss«, mischte Whitby sich ein. »Wenn er den mir gestohlen hätte, wäre ich auch nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen, so viel ist klar.«
    Der Leiter für äußere Angelegenheiten ging über den Einwurf hinweg. »Des Weiteren wäre da noch eine junge Dame namens Elisabeth Holbrook, für die Mister Kentham romantische Gefühle hegt. Doch wie es scheint, hat er sich auch mit ihr überworfen, nachdem Holmes, Randolph und er einen Eklat während eines Empfangs des französischen Botschafters im Savoy-Hotel provoziert haben.«
    »Das klingt nach einem echten Pechvogel«, bemerkte der bis dahin schweigsame Llawgoch.
    »Und es wirft die Frage auf, wie uns diese Informationen helfen sollen«, fügte Crandon hinzu. »Kentham wird

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