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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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gerne, aber ich glaube, dass er mich hätte besiegen können, wenn er das gewollt hätte. Da er sich gleich ergeben hat, halte ich sein Anliegen für aufrichtig.«
    »Natürlich ist mein Anliegen aufrichtig«, meldete sich Wovoka zu Wort.
    »Schön, schön«, sagte der dritte Neuankömmling. Sein graues Haar lichtete sich bereits, und sein glatt rasiertes Gesicht war faltig. Er strahlte eine Autorität aus, der man sich nicht leicht entziehen konnte und die nicht allein seinem Alter oder der Uniform geschuldet war. »Vielleicht stellen wir uns erst einmal vor, und dann schauen wir, was unser Gast von uns will. Mein Name ist Admiral William Greer, ich bin der Leiter der Abteilung für Spezielle Operationen der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Gentlemen sind James Sawyer, ein Agent meiner Abteilung, und Captain Francis Cook, der Kommandant der Brooklyn .
    Wovoka neigte grüßend den Kopf. »Unter den Weißen bin ich als Jack Wilson bekannt, mein eigentlicher Name aber lautet Wovoka. Ich bin ein Seher aus dem Stamm der Paiute.«
    »Wovoka?«, wiederholte Greer. »Sind Sie nicht der Schamane, der die Geistertanzbewegung ausgelöst hat?«
    Wovoka blickte ihn ruhig an. »Ja, Admiral, aber glauben Sie mir, dass meine Absichten stets dem Frieden galten. Das, was am Ende geschehen ist, habe ich nie gewollt.«
    Sein Gegenüber brummte beipflichtend. »Nun ja, wer hat das schon gewollt? War eine furchtbare Schande, das Ganze.« Er schüttelte den Kopf, gleich darauf nickte er Wovoka auffordernd zu. »Also, Mister Wovoka. Dann erzählen Sie mal: Was wollen Sie von uns?«
    »Ich brauche Ihr Schiff«, erklärte dieser schlicht.
    Greer lachte kurz auf. »Ha, der Mann kommt gleich zur Sache. Und dann mit so einer Geschichte.« Er deutete auf die Sitzecke. »Machen wir es uns doch bequem, Mister Wovoka. Sie können sich gewiss vorstellen, dass ich für diesen Satz gerne eine sehr gute und vor allem ausführliche Erklärung hätte – auch oder vielleicht gerade von einem Mann wie Ihnen.«
    Wovoka setzte sich und umriss den drei Männern, was er über die Vorfälle in Europa wusste. Er verlor kein Wort über den Kreis der Wächter der Wahren Quelle, noch ging er allzu sehr ins Detail über das, was er über die Quelle wusste. Doch selbst das Wenige, was er – über seine Vision vom Kampf um die Quelle hinaus – verriet, schien genug zu sein, denn zumindest Greer und Sawyer warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu.
    »Ihr Auftauchen kommt zu einem erstaunlich günstigen Zeitpunkt, Mister Wovoka« , sagte Greer, nachdem der Paiute geendet hatte. »Wir haben bereits vor gut einer Woche festgestellt, dass es zu einer Erschütterung der magischen Sphäre gekommen ist. Allerdings war es uns nicht möglich, den Grund dafür zu ermitteln. Vor vier Tagen erhielten wir dann eine Nachricht von einem unserer Männer aus Rom. Darin stand, dass der Vatikan glaube, die Briten hätten die Wahre Quelle der Magie gefunden und geöffnet. Da Sie nun das Gleiche erzählen, scheint an der Sache wirklich etwas dran zu sein. Verdammt ärgerlich das Ganze, so kurz vor dem Ehrentag unseres guten General Grants, aber was will man machen?« Der Admiral zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls haben wir sofort die Brooklyn einsatzfähig gemacht, um der Angelegenheit nachzugehen. Sie haben sicher festgestellt, dass dieses Schiff, das meiner Abteilung untersteht, ein paar Asse im Ärmel hat; Dank sei unserem begabten Mister Tesla. Ein Problem haben wir allerdings noch: Leider kennen wir die Lage der Quelle nicht.«
    »Ich vermag die Quelle für Sie zu finden, wenn Sie mir gestatten, Sie zu begleiten«, sagte Wovoka. »Aber ich dachte, die Brooklyn sei wegen des Kronjubiläums der britischen Königin auf dem Weg nach England.«
    »Genau genommen soll sie eine Delegation hoher Würdenträger dorthin bringen«, sagte Greer mit einem Nicken. »Das zumindest haben wir der Presse als Grund für unser Auslaufen zugesteckt. Ursprünglich sollte die Delegation ein anderes Schiff nehmen, aber da die Brooklyn neuer und imposanter ist, hat sich an dieser Planänderung niemand gestört. Bedauerlicherweise werden wir hundert Seemeilen vor der Küste einen Maschinenschaden haben, und besagte Würdenträger werden dann doch mit dem ursprünglichen Schiff, das uns als Begleitung zugeteilt wurde, nach England fahren. Anschließend wird sich die Brooklyn ihrer eigentlichen Aufgabe widmen.«
    Das alles kam Wovoka reichlich kompliziert vor, aber Greer wusste sicher besser,

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