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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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allerdings haben wir diesen Luxus nicht. Halten Sie sich bereit. Ich werde den Nebel dort draußen zerstreuen.« Er trat in die Wahrsicht über und blickte an der Rohrkonstruktion vorbei durch die Öffnung in der Wand der Kuppelkammer. Wie eine weiße Wand lag der dichte Dunst in einer Meile Entfernung über den Wellen und versperrte die Sicht .
    Unvermittelt fiel die graue Gestalt Tisiphones aus dem Himmel, schwang sich mit einem Flügelschlag ins Innere der Kammer und landete vor Wellington. »Ein Schiff nähert sich der Insel von Westen«, meldete sie.
    »Ein Schiff?«, wiederholte der Erste Lordmagier, als er die Wahrsicht fallen ließ. »Was für ein Schiff?«
    »Es sieht aus wie ein Schlachtkreuzer. Am Mast weht die amerikanische Flagge!«
    Wellington runzelte die Stirn. »Was zum Teufel … «
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick gab es einen Schlag, als habe der Hammer eines Titanen die Metallkuppel getroffen. Ein ohrenbetäubendes Dröhnen erfüllte den Raum, und er bebte so stark, dass es alle Anwesenden von den Füßen riss. Wellington keuchte, als er hart auf dem stählernen Boden der Kammer aufschlug.
    Gleich darauf kam er fluchend wieder auf die Beine und strich eine ins Gesicht gerutschte Haarsträhne zur Seite. Rasch sah er sich um. Außer Gunn, der von der Leiter gefallen war, auf der er gestanden hatte, und sich nun ein Taschentuch auf die blutende Platzwunde an seiner Stirn presste, schien keiner nennenswert verletzt zu sein.
    »Die Amerikaner also«, knurrte Wellington . »Die haben uns noch gefehlt.« Er machte eine herrische Geste in Richtung der Fadenkanone. »Mister Gunn, Mister Hyde-White, richten Sie die Kanone neu aus. Dieses Kriegsschiff ist zu gefährlich, als dass wir es ungehindert näher kommen lassen dürften. Wenn es ihren Geschützen gelingt, unsere Magiekuppel zu sprengen, war unsere ganze Arbeit umsonst.«
    29. April 1897, 15:10 Uhr GMT (12:10 Uhr Ortszeit)
    Mittelatlantischer Rücken, etwa 1600 Seemeilen vor der afrikanischen Küste
    »Ein Millionentreffer!«, schrie Admiral Greer, senkte sein Fernglas und winkte dem Mann im Feuerleitstand zu. Sturmwind zerrte an seinem schweren Mantel, und Regen schlug ihm ins Gesicht. Aber das schien den Admiral nicht zu stören. »Nächste Salve vorbereiten. Alle drei Zwillingstürme auf die Pyramidenstruktur richten. Und lassen Sie die Siebeneinhalber das Feuer auf die Küstenlinie eröffnen. Ist ganz gleich, ob sie etwas treffen. Aber es soll ordentlich krachen.«
    »Jawohl, Sir.« Der Mann richtete seinen Blick auf das noch etwa drei Seemeilen entfernte Ziel und begann, über eine Sprechverbindung den Geschützmannschaften Werte durchzugeben.
    Donnernd begannen die sechs Einzelgeschütze, auf das felsige Ufer der Insel zu schießen.
    »Na, was sagen Sie, Wovoka?«, rief der Admiral über den Lärm hinweg. »Beeindruckend, nicht wahr?«
    »In der Tat«, musste Wovoka zugeben. Ein einzelnes Gebäude auf drei Meilen Entfernung von einem Schiff in rauer See aus beim ersten Schuss zu treffen, grenzte wahrhaftig an Magie. Und genau das war auch des Rätsels Lösung.
    »Wir verwenden ballistische Zielfäden, um die Geschosse zu führen«, erklärte Wovokas Gegenüber. »Selbstverständlich denkt die Mannschaft, es handle sich um ein Wunderpeilgerät unseres guten Mister Tesla. Und natürlich klappt das Ganze nur, wenn ein Magier die Kanonen ausrichtet.«
    »Wie viele Ihrer Männer sind denn an Bord?« Wovoka hatte bislang nur Greer und Sawyer kennengelernt.
    »Neben Sawyer noch vier andere. Es reicht nicht, um einen Krieg zu führen, aber es genügt, um diesem Schiff zu unfehlbarer Treffgenauigkeit zu verhelfen.«
    »Admiral!« Es war Sawyer, der sich aus dem Mastkorb schräg über ihnen zu Wort meldete, von wo aus er die Insel mit seinem eigenen Fernglas beobachtete. »Auf der Insel tut sich etwas.« Er schob das neben ihm lehnende Gewehr, die Sonderanfertigung eines Scharfschützengewehrs mit unglaublich langem Lauf und einem armdicken Zielfernrohr, etwas beiseite und stützte sich mit den Ellbogen auf den Rand des Ausgucks, um besser sehen zu können. »Das Dach des Gebäudes bewegt sich«, meldete er.
    Greer hob sein Fernglas an die Augen. »Potzdonner, tatsächlich.« Er drehte sich zu dem Mann im Feuerleitstand um. »O’Neill, sagen Sie den Geschützmannschaften, sie sollen sich beeilen.«
    »Ja, Sir.«
    »Wäre jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Ihre Blitzstrahlenkanone?« , fragte Wovoka.
    »Wir sind noch etwas zu weit

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