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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Seite und sahen zu, wie die Luftschiffer sich verteilten und schwere Taue in Empfang nahmen, die ihnen aus der Gondel der Gladius Dei zugeworfen wurden. An deren Enden befanden sich stabile Pflöcke, die die Männer mit Vorschlaghämmern in den Boden trieben. Es war ein seltsamer Anblick, wie sie Taue festmachten, die sich hinauf in die Luft zogen, nur um urplötzlich dort zu verschwinden. Noch war das riesenhafte Luftschiff unter seinem Tarnkokon verborgen und nur in der Wahrsicht als imposanter Koloss, der über den beiden kleinen Seen schwebte, zu sehen.
    Nach und nach gesellten sich weitere Mannschaftsmitglieder zu Lionida, Holmes und den anderen. Auch von Stein, Brown und Emma Potts waren unter ihnen. Alle wirkten froh, nach dem Sturm und dem Angriff der Flugsaurier wieder festen Boden unter den Füßen zu haben – selbst wenn es der eines winzigen Eilands mitten im Ozean war.
    Der Hauptmann schickte Wachposten an den Südrand des Kraterkessels, um einen Blick auf das am Wasser liegende Dorf zu haben. Als die Männer das Zeichen gaben, dass alles ruhig war und kein ungebetener Besuch nahte, signalisierte von Stein dem Luftschiffer oben in der Bombenkammer, die Tarnung aufzuheben, der seinen Befehl zur Brücke weiterleitete. Im nächsten Augenblick flimmerte die Luft, und ein gigantischer Schatten legte sich auf alle Anwesenden, als der bronzefarbene Zigarrenleib der Gladius Dei sichtbar wurde.
    »Grundgütiger«, murmelte Brown, der sich mit Emma zu Holmes und Lionida gesellt hatte.
    Die Magieragentin konnte ihm den Ausruf nicht verdenken. Ihr Blick glitt über die Luftschiffhülle und die Gondeln, und sie dankte innerlich allen Heiligen, dass es ihnen gelungen war, die Flugsaurier zu verscheuchen. Bevor sie uns gänzlich zerfetzen konnten …
    Die mittlere und die hintere Backbordmotorgondel waren aufgerissen und rußgeschwärzt. Bei einer fehlte die Luftschraube völlig, bei der anderen war sie zum Teil verbogen. Auch zwei Steuerbordmotorgondeln wiesen Kampfspuren auf, wenngleich sie bei einer nur oberflächlich zu sein schienen. Die Hauptgondel zierten an mehreren Stellen Risse, und eines der Gatling-Repetiergeschütze am Heck fehlte ganz. Selbst die riesige Traggashülle – eigentlich kein Hauptangriffsziel der Echsen – war nicht ungeschoren davongekommen. An mehreren Stellen klafften lange Risse in der Zellstoffbespannung, wo scharfe Krallen versucht hatten, den Weg ins Innere, zu den eigentlichen Traggaszellen, freizumachen. Und wenn man von Steins Bericht über die zwei leckenden Traggaszellen glauben durfte, musste auch mindestens ein Ungeheuer tiefer gegraben haben, bevor ihm der Garaus gemacht worden war.
    Der Hauptmann nahm seine blaue Schirmmütze vom Kopf und kratzte sich die gerunzelte Stirn. »Das wird ein gutes Stück Arbeit.«
    »Aber Sie können es reparieren, oder?«, fragte Lionida.
    Der Deutsche nickte, auch wenn sein Blick besorgt blieb. »Wir haben für einen Fall wie diesen einiges an Ersatzteilen an Bord. Die Gladius Dei wurde für Kampfeinsätze gebaut, vergessen Sie das nicht. Es ist alles nur eine Frage der Zeit.«
    »Und die Zeit drängt, wie Sie wissen. Ihre Männer sollten sich besser ins Zeug legen. Je schneller wir von hier starten können, desto besser. .«
    Von Stein setzte seine Mütze wieder auf und hob die Stimme. »Also schön, Männer. Packt euer Werkzeug aus. Wir haben eine Aufgabe zu bewältigen. Ich will verdammt sein, wenn es uns nicht gelingt, dieses Schiff in achtundvierzig Stunden wieder voll einsatzbereit zu bekommen!«

kapitel 32:
    stunden der dunkelheit
    »Aus diplomatischen Kreisen wird verlautet, dass Prinz Hohenlohe im Rahmen eines Besuchs bei M. Hanotaux in Paris auch die Transvaal-Frage zur Sprache gebracht hat. Der Reichskanzler soll mit dem französischen Außenminister die Haltung Frankreichs im Falle eines Konflikts zwischen England und Transvaal besprochen haben. Es scheint, als strebe Deutschland ein Bündnis mit Russland und Frankreich an, um jedwedem englischen Vorgehen in Transvaal Einhalt zu gebieten.«
    – The Daily Telegraph, 25. April 1897
    Keine Zeit.
    Irgendwo.
    Kraftvoll schlugen ihre riesigen schwarzen Schwingen, und Tisiphone stieg aus den schwarzvioletten Wolken auf. Sie fühlte sich frei, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben. Magische Entladungen züngelten hinter ihr her wie ein Feuerschweif hinter einem fallenden Stern. Doch Tisiphone fiel nicht, sie erhob sich aus dem Nebel ihres früheren Daseins.
    Brennend klarer,

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