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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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sich auf dem Tisch auf, während er seine Gäste mit ernstem Blick maß. Bowminster und Hollingworth starrten ihm aus leuchtenden Augen entgegen, Hawkridge und sein alter Freund Polidori begegneten ihm zumindest mit aufrichtiger, wenn auch eher von Egoismus als fanatischer Verehrung getriebener Neugierde.
    »Wir haben die Wahre Quelle der Magie erreicht und stehen kurz davor, sie unter unsere vollständige Kontrolle zu bringen«, fuhr Wellington fort. »Es bedarf nur noch eines Rituals, das ich mithilfe des ganzen Ordens durchführen werde, um die magischen Fluten einzudämmen und für unsere Zwecke zu kanalisieren. Welche Zwecke das sein werden, hängt nicht unwesentlich davon ab, ob Sie bereit sind, mir in den Kreuzzug des Neuen Morgens der Magie zu folgen. In diesem Kreuzzug wird es Soldaten geben und Feldherren. Die Soldaten werden kämpfen und womöglich sterben, aber es obliegt den Feldherren, sie in den Kampf und den Tod zu schicken, was in meinen Augen die schwerere Bürde ist. Sie müssen von Menschen als Maschinen denken und diese gleich Schachfiguren zu opfern bereit sein, wenn es nötig ist, um zu siegen. Es gibt nicht viele innerhalb des Ordens, deren Schultern stark genug sind, um diese Last zu tragen. Über Sie denke ich anders. Sie sind meine Auserwählten; Sie könnten diese Feldherren sein .«
    »Ich habe für Ihre Majestät bereits in Indien gekämpft«, bekannte Lord Bowminster atemlos. »Ich würde es jederzeit wieder tun, wenn mich die Krone ruft. Wir dienen doch nach wie vor der Krone, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich«, bestätigte Wellington mit einem knappen Nicken. »Wir sind treue Diener des Empires, auch wenn unsere Feinde anderes behaupten mögen. Alles, was ich bislang geschaffen habe und noch zu schaffen gedenke, ist meinem Wunsch geschuldet, unsere Heimat zu schützen und stärker zu machen, als sie es jemals war.«
    »Dafür bin ich bereit, jedes Opfer zu bringen«, rief Bowminster.
    »Ich folge Euch, wohin Ihr mich führt, mein Lord«, sagte Hollingworth.
    Hawkridge zuckte mit den Achseln. »Wenn es dabei etwas zu gewinnen gibt, bin ich Ihr Mann.«
    »Und auch ich trete gerne an Ihre Seite, Victor«, erklärte Polidori. »Allerdings erst, nachdem ich genau weiß, welche Pläne Sie hegen.«
    »Ich will es Ihnen sagen.« Wellington bedachte den Arzt mit einem bedeutungsvollen Blick. »Es dürfte Ihnen gefallen. Einiges, was ich hier entwickelt habe, fußt auf Studien, die Sie seinerzeit angestoßen haben.«
    Wellingtons alter Freund hob erstaunt eine buschige Augenbraue. »Da bin ich aber gespannt.«
    »Der erste Schritt ist leicht. Er besteht darin, Ihre bereits bestehende magische Begabung durch die Macht der Quelle gezielt zu stärken. Ich habe Sie alle ausgewählt, weil Sie bereits erfolgreich die zweite Sphäre der Magie gemeistert haben. Diese Fähigkeiten, insbesondere die Telepathie, gilt es zu verbessern.«
    »Inwiefern?«, wollte Hawkridge wissen.
    Wellington richtete seine Aufmerksamkeit auf den ehemaligen Gedankendieb. Natürlich glaubte er nicht, dass Hawkridge sich ihm gegenüber eine Dreistigkeit erlauben würde, aber er hatte seinen Geist trotzdem vorsichtshalber abgeschirmt. »Zum einen müssen Sie lernen, nicht nur mit einem Bewusstsein Kontakt aufzunehmen, sondern mit mehreren gleichzeitig. Außerdem gilt es, mehr als nur Einflüsterungen vorzunehmen. Angestrebt ist eine gewisse Kontrolle der Personen, in deren Gedanken Sie eindringen.«
    »Gedankenkontrolle?«, echote Hawkridge. »Was sollte das bezwecken?«
    »Sie missverstehen mich«, sagte Wellington. »Ich spreche von Körperkontrolle, dem Steuern eines fremden Körpers mithilfe Ihres Geistes.«
    »Das klingt nachgerade fantastisch«, murmelte Bowminster.
    »Aber es ist möglich.« Wellington schob einige Unterlagen auf dem Tisch umher, um einen Teil seiner Pläne zu enthüllen. »Ich habe mich ausführlich mit der Magie und dem menschlichen Gehirn beschäftigt. Ausgehend von Studien zur Wiederbelebung und Beherrschung toter Materie, zu denen Sie, Doktor Polidori, durch die Fabulierkunst der Bekannten Ihres Vaters, Misses Shelley, inspiriert wurden, gelang es mir, einige sehr vielversprechende Theorien zu entwickeln, die Ihr Werk zur Reife bringen könnten.«
    »Faszinierend«, bemerkte Polidori. »Nun haben Sie auch mein wissenschaftliches Interesse geweckt, alter Freund.«
    »Ich will Sie gerne mit allen Einzelheiten vertraut machen, doch dies zu anderer Gelegenheit. Eine ausführliche Darlegung meiner

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