Magiermacht (Mithgar 05)
Ponys, zusätzliche Decken und noch einiges mehr.«
»Und ich gebe Euch etwas von meinem besten Branntwein mit.« Tessa lachte. »Natürlich ausschließlich zu medizinischen Zwecken, hm?«
Gaman versuchte, das Stimmengewirr der Männer zu übertönen. »Das sind drei meiner besten.«
»Aber wir haben keine Sättel und auch kein Zaumzeug!«, erwiderte Tipperton ebenfalls fast schreiend.
»Und nur ein paar Kupferstücke, um Euch zu bezahlen«, fügte Beau hinzu.
»Tja, Jungs, wenn Ihr im Auftrag des Hochkönigs unterwegs seid, dann sollte ich mich wohl nicht knauserig erweisen, meint Ihr nicht auch?«
»Ich überlege mir etwas, wenn wir zurückkehren«, versprach Tipperton. »Bis dahin könnt Ihr meine Mühle als Sicherheit behalten.«
»Und meinen Kräutergarten«, setzte Beau hinzu. »Dort wächst Mondtang und Weidenfarn und Bärenminze und noch eine ganze Menge anderer Kräuter. Wenn ich nicht rechtzeitig zurückkomme, um sie ernten zu können, dann bitte ich Euch darum. Ihr werdet gute Preise dafür erzielen. Verkauft alles bis auf den Mondtang. Trocknet stattdessen die Wurzeln und behaltet sie für mich, ich habe eine besondere Verwendung dafür.«
»Mein Junge, ich habe keine Ahnung, wie man so etwas macht.«
»Meister Trake versteht etwas davon, glaube ich«, erwiderte Beau. »Er kann einige Kräuter behalten, und der Verkauf der anderen sollte genug für die Ponys und die Ausrüstung und die ganzen Vorräte abwerfen.«
»Und wenn Ihr jemanden findet, der sie betreibt, könnt Ihr meine Mühle benutzen, wann immer Getreide zu mahlen ist«, erklärte Tipperton.
»Wenn Ihr darauf besteht«, gab Gaman widerstrebend nach, »aber jetzt sattelt Eure beiden Ponys und ladet die Vorräte auf.«
Während die Männer aus den Stallungen stapften, um sich im Morgengrauen zu sammeln, legten Tipperton, Beau und Gaman den drei Ponys das Zaumzeug an. Während die Bokker die Hengste sattelten, befestigte Gaman ein Tragegestell auf dem dritten Tier und zurrte es fest.
Es wurde rasch ruhig in den Ställen. Schon bald hörte man nur noch die schwächer werdenden Schritte der Männer, die zum Dorfanger marschierten.
Dann erschien Tessa in der Tür. Sie hatte zwei Flaschen Branntwein dabei. »Habt Ihr gut geschlafen, Meister Darby? Und Ihr, Meister Thistledown?«
»Sehr gut sogar«, antwortete Beau, und Tipperton nickte bestätigend. »Die Betten im Roten Fuchs sind weich und warm, wenn auch ein bisschen groß für unsereins.«
»Da Ihr die beiden einzigen Eurer Art hier in der Gegend seid, müsst Ihr damit wohl zurechtkommen, bis ich mehr Gäste von Eurem Volk willkommen heißen kann.«
Sie steckte eine Flasche in die Satteltasche von Beaus Pony und die andere in die von Tippertons Tier. Dabei hörten sie aus der Richtung vom Gemeindesaal Prells laute Stimme, als er die Männer zur Ordnung rief. Dann sagte er etwas, was nicht zu verstehen war. Seinen Worten folgte lautes Jubelgeschrei.
»Eine sichere Reise, meine Freunde.« Tessa bückte sich und umarmte die beiden nacheinander. »Ich verabschiede mich rasch, denn ich muss den Männern auch noch Lebewohl sagen.«
Wieder brandete Jubel im Gemeindesaal auf.
Gaman trat ebenfalls aus dem Stall und überließ es Tipperton und Beau, ihre Sachen auf dem Packpony zu verstauen. Schließlich waren sie fertig. Tipperton sah Beau an. »Bist du bereit?«
»Bin ich.«
Sie stiegen auf, Tipperton nahm den Strick des Packtieres und dann ritten sie aus dem Stall in das trübe Licht des Morgens. Sie wandten sich nach Osten und bogen in einen Seitenweg ein, bis sie an eine Kurve kamen, wo der Weg nach Norden führte. Dort verließen sie den Pfad und ritten zwischen den Bäumen hindurch, die den Rand der Ortschaft markierten. Die Schritte der Ponys wurden von dem frischen Schnee gedämpft. Sie trabten durch die karge Winterlandschaft, ohne ein Wort zu sagen.
Hinter ihnen hörten sie stolze Jubelrufe, als die tapferen Männer von Gabelhain aufbrachen.
7. Kapitel
Die Wurrlinge ritten den ganzen Tag zügig nach Osten. Sie ließen den schmalen Wald rasch hinter sich, der an die Ausläufer des Flusses Wilder grenzte, und gelangten rasch in das hügelige Waldgebiet, das sich dahinter erstreckte. Sie hielten Kurs auf die Querlandstraße, eine wichtige Handelsroute, die sie durch die Wildberge und in den Ödwald bringen würde, der dahinter begann. Aber bei der Geschwindigkeit, in der sie ritten, würden sie diese Straße erst in zwei Tagen erreichen.
Die Landschaft war karg und
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