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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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ist mehr als ein ganzer Tag«, meinte Tipperton mürrisch.
    »Allerdings. Wir müssen heute Nacht ein Lager aufschlagen«, erklärte Loric.
    »Hoffentlich laufen hier keine Vulgs herum«, murmelte Beau und tastete unwillkürlich nach dem kleinen Kästchen mit Güldminze.
    Je weiter sie kamen, desto unwirtlicher wurde das Land. Manchmal sahen die beiden Wurrlinge die Quadra-Straße, die sich zum Pass hinaufschlängelte, und obwohl sie schwach irgendwelche Bewegungen ausmachten, konnten sie nicht erkennen, wer dort entlang zog. So versicherten ihnen Phais und Loric, die weitaus schärfere Augen hatten, dass es sich tatsächlich um die Kriegshorde des Gezüchts handelte.
    »Kommen wir damit den Rukhs nicht wieder viel näher?«, meinte Beau, als er durch eine Schlucht im Vorgebirge die Quadra-Straße erblickte.
    »Das stimmt«, antwortete Loric. »Aber das ist dennoch der schnellste Weg zu unserem Ziel.«
    »Keine Angst, Herr Beau«, beschwichtigte Phais den Wurrling, »die Horde lagert oben am Pass, und wir sind noch weit von seiner Flanke entfernt.«
    »Adon gebe, dass sie sich nicht irrt«, murmelte Beau, als sie zwischen großen, runden Felsbrocken und einer steilen, niedrigen Felswand aus blankem Stein entlangritten.
    Schließlich brach der Abend an, und sie gelangten zu einigen niedrigen Hügeln, die mit Silberbirken dicht bewachsen waren.
    »Hier lagern wir«, erklärte Loric.
     
    In dieser Nacht leuchtete das Licht der Fackeln viel näher.
    »Meiner Treu!«, jammerte Beau. »Es sieht aus, als würden wir direkt auf ihrer Schwelle schlafen. Wie weit sind sie ungefähr weg?«
    Loric streckte die Hand aus. »Etwa zwei Meilen in dieser Richtung spaltet sich die Quadra-Straße vom Alten Weg ab, und führt zum Pass hinauf. Vielleicht lagern die Vorposten der Horde dort.«
    Beau schluckte. »Himmel, ich glaube kaum, dass ich heute Nacht ruhig schlafen werde.«
     
    Am nächsten Morgen rollten Tipperton und Beau müde ihre Schlafrollen zusammen, als Phais ihnen zuzischte: »Leise!«
    Tipperton sah sie an. Die Elfe stand lauschend da. Tipperton konnte jedoch nichts hören und warf einen Blick auf Beau. Der zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Er hörte ebenfalls nichts.
    »Eine Schlacht hat begonnen«, bemerkte Phais, und Loric nickte zustimmend. Sie sattelten die Pferde und beluden die Packtiere.
    Tip hörte jedoch ebenso wie Beau nur das leise Rascheln der Birkenblätter, also machten sie mit ihren Vorbereitungen weiter.
     
    Sie ritten aus dem Birkenwäldchen heraus, und jetzt sahen sie hoch oben auf dem Quadra-Pass eine Stelle, wo die Straße etwas breiter wurde. Dort fand anscheinend tatsächlich ein Kampf statt. Aber die beiden Wurrlinge konnten die beiden Parteien nicht unterscheiden, obwohl Loric und Phais ihnen versicherten, dass dort Drimma gegen die Rûpt fochten.
    »Woher wisst Ihr das?«, erkundigte sich Beau.
    »Ich kann sie ziemlich gut sehen«, erwiderte Phais.
    »Und wie sollen Tip und ich unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist?«
    Phais runzelte nachdenklich die Stirn, aber Loric wusste Rat. »Seht Ihr, dass eine Partei dunkler ist als die andere?«
    Beau zögerte, aber Tipperton sagte: »Jetzt, da Ihr es sagt, erkenne ich es auch. Eine Seite ist dunkler. Und zwar die, welche höher am Berg stehen.«
    »Das sind die Drimma. Sie tragen ihre schwarzen Eisenrüstungen.«
    »Verstehe.«
    Doch die Wurrlinge hörten keinen Laut von der Schlacht am Berg. Die große Entfernung beschwor die Illusion von zwei Armeen, die sich auf einer engen Straße eine Schlacht in unheimlicher Stille lieferten. Loric und Phais jedoch konnten den Kampfeslärm deutlich vernehmen.
    »Himmel, Tip«, flüsterte Beau. »Ist ihr Gehör wirklich so viel besser als unseres?«
    »Scheint so«, knurrte Tipperton.
    »Das kann ich nur bekräftigen!«, rief Loric, der ganz vorne ritt.
    Die beiden Wurrlinge sahen sich bedeutungsvoll an.
    Sie entfernten sich von dem Kampf und strebten einem Tal zu, das etwa fünfzehn Meilen entfernt lag. An ihrem Ende lag der westliche Zugang nach Drimmenheim.
    Aber weder Tipperton noch Beau konnten ihre Blicke von der Schlacht auf dem Pass losreißen. Sie ritten weiter und schauten dabei ständig nach hinten.
    »Sieh nur!«, rief Beau nach einer Weile. »Ich glaube, die Zwerge gewinnen!«
    Es schien tatsächlich so, als würde die dunklere Streitmacht die Horde den Berg hinunterdrängen.
    Nach einer weiteren Meile fragte Tipperton: »Was ist das da oben am Himmel?«
    Beau schaute zurück.

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