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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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mir.
    »Mir geht es gut, und Tala auch«, winkte ich ab. Da umarmten sie mich.
Wie erstarrt stand ich da. Seit ich denken konnte, war das die erste liebevolle
Berührung die ich bekam. Es fühlte sich gut an. Zögernd legte ich ebenfalls
meine Arme um die beiden. Über Baris Schulter hinweg traf mein Blick Kogans
Augen.
    Das dunkle Grün fesselte mich, zog mich in seinen Bann und für einen
Wimpernschlag lag kein Hass oder Zorn in seinem Blick. Abrupt stand er auf und
wandte sich ab.
    »Ihr könnt später mit euren Gefühlsausbrüchen weitermachen, wir sollten
uns so schnell wie möglich auf den Weg zum Drachental machen! Ihr wisst, dass
wir wahrscheinlich nichts gegen die Lichtfresser ausrichten können, falls sie
noch einmal auftauchen sollten.« Natürlich stimmte ihm jeder zu. Obwohl wir
alle erschöpft waren und es gefährlich war nachts zu reisen, packten wir unsere
Sachen wieder zusammen und machten uns auf den Weg.

Kapitel 7
     
    Der Morgen nahte bereits, als es passierte. Sie waren die ganze Nacht
in schnellem Tempo geritten und hatten das Drachental fast erreicht. Das
Mädchen war nicht eingeschlafen, wie er es erwartet hatte. Er konnte es ihr
nicht verübeln. Mit ihrer besonderen Gabe hatte Tala ihm gezeigt, was passiert
war. Er hatte alles aus ihrer Sicht verfolgen können. Und so knapp wie das
Mädchen dem Lichtfresser entkommen war, war es kein Wunder, dass sie nicht
schlief.
    Er spürte die Kälte in dem Moment, als das Mädchen vor ihm sich
kerzengerade aufsetzte und versteifte. Sofort zog er seine Schwerter, obwohl er
wusste, dass es nichts bringen würde. Er sah, dass seine Freunde es ihm gleichtaten.
Dann tauchten sie vor ihnen auf. Nicht nur einer, mindestens zwanzig
Lichtfresser traten aus dem Nichts hervor und versperrten ihnen den Weg. Sie
sahen noch ekelerregender aus, als in Talas Erinnerung. Kälte durchzog seinen
Körper, Dunkelheit breitete sich aus. Tala knurrte wild und die Pferde
scheuten, seine Freunde hatten große Mühe, sie zu halten. Er bemerkte, dass das
Mädchen sich in seinen Arm festkrallte. Als wenn er sie vor diesen Dingern
beschützen könnte, selbst wenn er wollte. Er würde sie mit seinen beiden
Schwertern in der Hand nicht einmal festhalten können, damit sie nicht von
Talas Rücken fiel.
    »Halt dich gut in Talas Nackenfell fest«, befahl er ihr. Fast
widerstrebend löste sie die Hände von seinem Arm und krallte sie in Talas Fell.
    Jetzt kamen die Lichtfresser langsam auf sie zu. Zwei Pfeile schossen
durch sie hindurch. Die Lichtfresser gurrten, als würden sie lachen. Er
wechselte einen kurzen Blick mit seinen Freunden. Wie auf Kommando wendeten sie
ihre Pferde und galoppierten los. Tala tat es ihnen nach. Sie flohen durch den
Wald, sprangen über Baumstämme, wichen im letzten Moment den Bäumen aus. Das
Mädchen hielt sich erstaunlich gut, nur einmal musste Kogan sie kurz halten.
Doch die Dunkelheit und die Kälte verschwanden nicht.
    Er drehte sich um. Sie wurden von den Lichtfressern verfolgt. Nein, das
stimmte nicht ganz, nur Tala wurde verfolgt. Die anderen schienen den Wesen
egal zu sein, sie verfolgten nur Talas Spur. Da fasste er einen Entschluss.
    Kaum merklich löste er sich von der Gruppe. An der nächsten Baumgruppe
lenkte er Tala in eine andere Richtung als seine Freunde. Sie bemerkten es zu
spät und riefen nach ihm. Er trieb Tala weiter, wollte so viel Abstand wie
möglich zwischen seine Freunde und die Lichtfresser bringen. Irgendwann kam
Kogan zu dem Schluss, dass die Lichtfresser es auf das Mädchen abgesehen haben
mussten. Er hielt Tala an, stieg ab und zog das Mädchen mit sich.
    »Lauf zu den anderen«, befahl er seiner Wölfin. Sie wollte nicht von
ihm weg, konnte sich aber solch einem Befehl nicht widersetzen. Widerstrebend
und klagend lief sie davon. Zufrieden sah er ihr nach. Keiner seiner Freunde
war mehr in Gefahr. Dann sah er das Mädchen an. Wenn er nicht den Befehl seines
Onkels ausführen müsste, hätte er sie sofort an die Lichtfresser übergeben,
doch so musste er versuchen sie heil von ihnen wegzubringen. Verzweifelt sah
sie ihn an. Ihr Blick sagte ihm, dass sie verstand was er getan hatte.
    »Ich hoffe, du bist eine gute Läuferin, lauf!« Das ließ sie sich nicht
zweimal sagen, sondern schoss los. Er hätte nicht gedacht, dass sie so schnell
war. Sie konnte problemlos mit seinem Tempo mithalten, noch. Sie erinnerte ihn
an ein flinkes Eichhörnchen, wie sie so durch den Wald und über die Hindernisse
schoss. Doch er bemerkte auch,

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