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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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»Nach allem, was zwischen euch geschehen ist hätte niemand
gedacht, dass du ihn retten würdest, er selbst am allerwenigsten. Ich danke dir
Elvin, dass du unseren Bruder gerettet hast!« Ich starrte sie mit offenem Mund
an.
    »Außerdem ist es egal, ob du eine Magierin bist oder nicht, wir sind
deine Freunde und werden dir nichts antun.« Diesmal war es Bari die sprach.
    »Ich danke euch, es war doch keine große Sache«, wollte ich abwinken.
»Wenn du eine Magierin bist, ist es doch eine große Sache. Nicht jeder vermag
es Lichtfresser zu vernichten, schon gar nicht so viele auf einmal. Außerdem
gibt es seit Jahrzehnten keine Magier mehr in unseren Welten, du bist etwas
Besonderes, Elvin.« Dalans Worte ließen mich erröten.
    »Ich wusste nicht einmal was ich tat…«, gestand ich.
    Bevor jemand etwas antworten konnte, wurden wir unterbrochen.
    »Sie ist wach?« Alle Blicke richteten sich auf Kogan. Ich wünschte mir
sofort wieder bewusstlos auf den Boden zu kippen. »Ich möchte mit ihr reden!«
Als niemand Anstalten machte zu gehen, fügte er ein bestimmtes »Allein« hinzu.
Meine Gedanken überschlugen sich. Wieso wollte er alleine mit mir reden?
Während die anderen sich langsam entfernten setzte Kogan sich mir gegenüber.
Dann musterte er mich. Unbehaglich schaute ich zu Boden.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, ich…«, Pause, »ich wollte dir
danken!« Jetzt sah ich ihn doch an. Sein Blick verriet mir, wie viel Überwindung
ihn diese Worte kosteten. »Du hast mein Leben gerettet, also stehe ich in
deiner Schuld. Ich werde ab jetzt versuchen, dich wie einen Gast und nicht wie
eine Sklavin zu behandeln, bis wir in Tamaris angekommen sind.« Ich wusste
nicht was ich darauf erwidern sollte, so überrumpelt war ich von seinen Worten.
    »Ein Friedensangebot also«, brachte ich dann hervor.
    »Sozusagen.« Um seine Mundwinkel zuckte es kaum merklich, doch es war
sofort wieder verschwunden. Ich musste es mir eingebildet haben.
    »Kannst du diese Erdenmacht kontrollieren«, brach er dann das Schweigen
und sah mich fragend an.
    »Erdenmacht?« Ich versuchte erst gar nicht meine Überraschung zu
verbergen. Kogans Augenbrauen zogen sich zusammen.
    »Dalan wollte dir davon erzählen…«
    »Naja, wir wurden unterbrochen als er gerade dabei war!« Vielsagend
schaute ich ihn an.
    »Verstehe. Dann werde ich den Anfang machen. Es gibt vier verschiedene
Arten von Macht, für jedes Element eine. Erde, Feuer, Wasser und Luft. Da dich
ein grünes Licht umgeben hat, geht Dalan davon aus, dass es sich um die Macht
der Erde handelt.« Jetzt runzelte ich die Stirn.
    »Davon habe ich noch nie etwas gehört. Und um zu Eurer Frage
zurückzukommen, nein, ich kann die Macht nicht kontrollieren. Ich wusste nicht
was ich tat, es passierte alles von alleine.« Kogan nickte stumm.
    »Ich schulde dir trotzdem mein Leben und hoffe, dass ich diese Schuld
eines Tages begleichen kann.« Er stand auf und wandte sich zum Gehen. Ich nahm
all meinen Mut zusammen.
    »Kogan?« Er drehte sich zu mir um. »Ihr solltet wissen, wieso die
Lichtfresser keinen größeren Schaden in Eurem Geist anrichten konnten. Ich
konnte es sehen, als ich Euch mit der Macht berührt habe. Ihr habt mir erzählt,
dass sich die Lichtfresser von Licht ernähren, also von den schönen Dingen in uns,
wie Erinnerungen oder Gefühle.« Ich holte tief Luft ehe ich weitersprach.
    »Da Ihr kaum solche Erinnerungen oder Gefühle in Euch tragt, konnten
die Lichtfresser Eurer Seele in der Zeit, in der sie Euch berührt haben, nicht
richtig schaden. Sie haben Euch nur kleine Schäden zugefügt, die ich leicht mit
meiner Macht ausgleichen konnte.« Ich sah den Schatten gerade noch über sein
Gesicht huschen, ehe er hinter die mir so bekannte spöttische Maske verschwand.
Kogan lächelte sarkastisch.
    »Dann habe ich ja Glück, dass ich so ein grausames und dunkles Leben
führe, was?« Und ehe ich noch etwas erwidern konnte, verschwand er zwischen den
Bäumen.
     
    Kurz nachdem Kogan verschwunden war, tauchte Dalan wieder auf.
    »Darf ich«, fragte er freundlich und deutete auf den Platz vor mir.
    »Ja, natürlich.«
    »Wie ich sehe ist euer Gespräch friedlich verlaufen?! Du siehst
jedenfalls noch ganz aus.« Er zwinkerte mir bei diesen Worten zu.
    »Wir haben sozusagen Frieden geschlossen«, betonte ich. Dalan nickte
nachdenklich.
    »So wie ich ihn kenne, wird es ihn viel Überwindung gekostet haben.« Er
zuckte mit den Schultern. »Doch das wird ihm mal ganz gut tun, denke ich.

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