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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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war die Antwort darauf ganz leicht, er wusste es
nämlich nicht! Er wusste nicht, wie die Reise ohne den Zwischenfall mit den
Lichtfressern verlaufen wäre. Seit diesem Zeitpunkt hatte sich alles
grundlegend geändert! Doch nicht einmal ohne ihre Rettung hätte er sie diesen
Männern überlassen, das wäre einfach grausam gewesen und selbst seine
Grausamkeit kannte Grenzen! Dachte sie so über ihn?
    Er ließ sich an der Reling auf ein paar Taue fallen und starrte auf das
Meer. Es war immer noch neblig, doch das störte ihn momentan nicht. Er dachte
an die letzte Woche zurück und musste feststellen, dass er verstand wieso sie
so über ihn dachte. Er hatte ihr allen Anlass dazu gegeben. Zornig schüttelte
er den Kopf. Warum kümmerte es ihn überhaupt, was ein kleines, dickköpfiges
Menschenmädchen über ihn dachte? Sie waren quitt, dass hatte sie selbst gesagt,
also konnten sie ab jetzt genauso weitermachen wie bisher. Mit diesem Vorsatz
entspannte er sich noch einige Zeit an Deck, genoss die kühle Luft und sich
herum und ging irgendwann in die Kabine zurück.
     
    Sie saß an dem kleinen Holztisch auf dem einzigen Stuhl in der Kabine.
Beim Eintreten sah er gerade noch, wie etwas Rotes aus ihren Handflächen verschwand.
Er kniff die Augen zusammen.
    »Was machst du da?« Sie zuckte bei seinem kalten Ton zusammen. Sehr
schön, alles war wie es sein sollte…
    Dass die Maske wieder auf ihrem Gesicht lag, merkte er, als sie ihn
ansah. Ausdruckslos. »Ich übe…«, antwortete sie mit einem gleichgültigen
Schulterzucken. Natürlich, ihre Macht. Sofort war seine Neugier geweckt, obwohl
er wusste, dass es gefährlich werden könnte, sollte sie sie nicht kontrollieren
können.
    »Zeig sie mir«, forderte er sie auf. Bei seinen Worten blitze Ärger in
ihren Augen auf, sie starrte ihn herausfordernd an.
    »Ist das ein Befehl an die Sklavin?« Dieses störrische Weib brachte ihn
noch zur Weißglut! Er dachte an sein Versprechen…verdammt.
    »Nein, wie du weißt haben wir eine Abmachung«, lenkte er ein. Er fuhr
sich mit einer Hand durchs Haar und setzte sich auf das kleine Bett.
    »Also ist es eine Bitte? Das konnte ich aus Eurem Ton eben nicht
heraushören, vielleicht wollt Ihr mich noch einmal Fragen«, fragte sie
sarkastisch. Er holte tief Luft und zählte stumm bis dreißig. Es kostete ihn
all seine Kraft angesichts ihrer Worte ruhig zu bleiben. Er würde sich von ihr
keine Vorschriften machen lassen!
    Lässig streifte er seine Stiefel ab und legte sich ausgestreckt, die
Arme hinter dem Kopf verschränkt, auf das Bett, ohne das Mädchen weiter zu
beachten. Sofort machte sich der Schlafmangel der letzten Tage bemerkbar und
forderte seinen Tribut. Er schloss die Augen und war kurz darauf eingeschlafen.

Kapitel 11
     
    War er wirklich so schnell eingeschlafen? Skeptisch betrachtete ich
ihn. Seine Brust hob und senkte sich in einem gleichmäßigen, ruhigen Tempo.
Eigentlich sah es ihm gar nicht ähnlich mitten am Tag einfach einzuschlafen,
aber so wie er die letzten Tage ausgesehen hatte wunderte es mich auch nicht
weiter. Immerhin musste ich mich so nicht mit ihm auseinandersetzen.
    Langsam bekam ich Hunger und Durst, ich suchte die Taschen nach etwas
Essbaren ab, jedoch ohne Erfolg. Die Fellflasche war ebenfalls leer. Ich würde
wohl warten müssen, bis Kogan aus seinem Schlaf erwachte. Die Übungen mit
meiner Macht waren anstrengend gewesen und mir war etwas Seltsames aufgefallen.
Ich konnte mich nur der Feuermacht bedienen, die Erdenmacht war nicht zu spüren
gewesen. Ich hatte alles in meinem Inneren durchsucht, doch sie war nirgends zu
finden. Erst kurz bevor Kogans Schritte auf dem Flur zu hören gewesen waren,
war auch die Macht wieder erschienen. Hing sie etwa in irgendeiner Weise mit
Kogan zusammen? Im Wald vor dem Drachental konnte ich die Macht auch ohne
weiteres benutzen, obwohl Kogan nicht da war…er muss in der Nähe gewesen sein,
denn kurz nachdem ich mich der Erdenmacht bedient hatte war er zwischen den
Bäumen aufgetaucht. Merkwürdig.
    Müsste Bari dann nicht auch etwas mit der Feuermacht zu tun haben? Sie
und Dalan bewohnten die Kabine nebenan, sie war also in der Nähe…konnte es
wirklich sein, dass Kogan und Bari meine Macht in irgendeiner Weise
beeinflussen konnten? Es hörte sich so absurd an…aber war das nicht momentan
die ganze Situation?
    Plötzlich wurde mir das Schaukeln des Schiffes bewusst, dass immer
stärker wurde. Schon nach kurzer Zeit schwirrte mir der Kopf und mir war übel,
obwohl

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