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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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habt ihr mit den Leichen gemacht?« Kogan stellte die erste Frage
an Liv gewandt.
    »Wir haben sie im Drachensee verschwinden lassen…«, antwortete sie
schulterzuckend.
    »Wie viele?« Dieses Mal war es Dalan der fragte.
    »Fünf.«
    »Hat euch jemand gesehen?« Fragend sah Liv zu Kogan herüber.
    »Soweit ich es beurteilen kann, hat uns niemand gesehen, bis auf diesen
kleinen Jungen, doch man könnte die Schreie gehört haben…«, sagte er dann
schlicht. Bei Julas Erwähnung überkamen mich Schuldgefühle. Er hatte mich
gerettet und ich hatte ihm nicht einmal gedankt. Ich musste ihn unbedingt
wiedersehen. War er ganz alleine auf diesem Schiff, oder hatte er eine Familie?
Konnte er diese schrecklichen Bilder überhaupt verarbeiten? Er war doch noch
ein Kind…
    »Ich kann bestätigen, dass Liv und mich niemand gesehen hat, als wir
die Leichen und die Spuren beseitigt haben.« Dalan rieb sich nachdenklich über
das Gesicht.
    »Okay, also halten wir fest. Niemand hat etwas gesehen. Die Leichen und
die Spuren wurden beseitigt. Falls jemand die Schreie gehört hat, wird man
diese ohne Beweise nicht mit uns in Verbindung bringen können. Was ist mit dem
Jungen?« Er sah Kogan an, doch ehe dieser etwas erwidern konnte, antwortete
ich.
    »Jula wird nichts verraten! Ihm habe ich es zu verdanken, dass Kogan
mich rechtzeitig gefunden hat.« Liv unterstützte meine Aussage noch.
    »Außerdem hat er Eldoras und mir ebenfalls Bescheid gegeben, nachdem er
Kogan zu Elvin geführt hatte.« Dalan nickte.
    »Okay, wir müssen ihn finden, er könnte sich vielleicht noch als
nützlich erweisen.«
    »Ich möchte auch mit ihm sprechen«, platze ich heraus.
    »Nicht jetzt«, sagte Kogan bestimmt und sah mich warnend an. Ich hielt
meinen Mund.
    »Wird man sie vermissen?« Dalan sah fragend in die Runde. Sie sahen
sich ratlos an und als nach Sekunden keiner etwas sagte, meldete ich mich
wieder zu Wort.
    »Es sind…waren die Männer von Kapitän Bourba! Sie standen bei ihm, als
wir an Deck gegangen sind.« An Kogan gewandt fügte ich hinzu. »Der, der mich am
Kinn gepackt hat, wisst Ihr nicht mehr?« Ein Stöhnen ging durch die Runde und
leise Flüche wurden gemurmelt, als ihnen klar wurde, was das bedeutete.
    »Falls sie uns befragen, waren wir die ganze Zeit in unseren Kabinen
und haben die Männer niemals zu Gesicht bekommen. Wie Dalan schon sagte, ohne
Beweise, sprich Augenzeugen, können wir nicht belangt werden!« Die Worte
klangen aus Kogans Mund wie ein Befehl. Ich versuchte mir erst gar nicht
vorzustellen was passieren würde, falls irgendjemand herausfinden sollte, was
Kogan getan hatte. Würden sie uns gleich töten oder doch lieber lebendig ins
Wasser werfen, wo wir zweifelslos ertrinken oder gefressen werden würden…
    »Also dann, jeder weiß was zu tun ist. Es ist schon spät, wir sollten
uns in unsere Kabinen begeben, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.«
Bei Dalans Worten erhoben sie sich, wünschten uns eine angenehme Nacht und verließen
den Raum. Liv war die Letzte, wandte sich nochmal zu Kogan um und hielt ihm
etwas entgegen. Seinen Dolch.
    »Den habe ich vorhin an Deck gefunden, er gehört doch dir oder? Der
blonde Wolf hatte eine tiefe Wunde im Oberschenkel, scheint als hätte Elvin ihn
böse erwischt.« Mit diesen Worten blickte sie noch kurz liebevoll zu mir und
schloss dann endgültig die Tür. Kogan stand mit dem Dolch in der Hand mitten im
Raum und schaute mich an. Überrascht, Anerkennend.
    »Du hast ihn angegriffen?« Ich zuckte mit den Schultern und versuchte
lässig dabei auszusehen.
    »Ich habe es versucht, doch es hat ihn nur noch aggressiver gemacht…«
Nachdenklich musterte er mich aus seinen grünen Augen.
    »Warum hast du deine Macht nicht eingesetzt«, fragte er schließlich.
Seine Frage überrumpelte mich. Ja, wieso nicht? Sie hatte sich während des
Angriffs nicht bemerkbar gemacht und ich war so durcheinander und panisch
gewesen, dass ich schlichtweg nicht daran gedacht hatte…
    »Ich habe vor lauter Panik und Angst gar nicht daran gedacht sie zu
benutzen…« Das war immerhin die halbe Wahrheit.
    »Immerhin hat sich unser Kampftraining ein wenig gelohnt und du bist
doch nicht so ein hoffnungsloser Fall wie ich anfangs dachte!« Herablassend sah
er mich an und warf mir den Dolch zu. Machte er sich etwa gerade lustig über
mich?
    »Sicherlich erinnert Ihr Euch an unser erstes Zusammentreffen? Auch da
wusste ich schon mit einem Messer umzugehen! Und wenn Ihr Eure Zunge nicht
hütet,

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