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Magische Insel

Titel: Magische Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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immer noch zu zweit.«
    Herris warf mir einen wütenden Blick zu. »Das widerliche blonde Biest hatte noch zwei Messer und wollte beide benutzen. Das andere Weib ist eine geborene Mörderin. Keine Schweißperle – und sie lächelte, als sie Symms tötete.«
    »Dann habt ihr sie laufen lassen?«
    Verlegen blickten beide zu Boden. Schließlich bekannte der Jüngere: »Ich habe um Hilfe gebrüllt. Dann kam die zweite Abteilung von der anderen Marktseite – nicht alle, nur drei.«
    »Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass die zwei Frauen diese ebenfalls abgeschlachtet haben«, sagte ich betont spöttisch, obwohl ich mich freute, wie Wrynn und Krystal die Soldaten des Herzogs erledigt hatten.
    »Nicht alle. Einer – Gorson – ist ihnen entkommen. Er hat nur die rechte Hand verloren und eine Schulterwunde davongetragen. Die anderen beiden haben sie getötet.«
    »Und ihr beide seid abgehauen?«
    Betreten schwiegen beide.
    Schließlich spuckte Herris wieder. »Das waren Hexen. Sie kamen aus Recluce. Gegen solche Teufelinnen kämpfe ich nie wieder.«
    »Wohin sind sie gegangen?«
    Fydor zuckte mit den Schultern und mied meinen Blick. »Ich nehme an, dass sie nach Kyphros gegangen sind. Der Autarch liebt weibliche Schwertkämpferinnen. Sie haben aber nicht diese Straße genommen. Da bleiben nur die Straßen über die Berge oder an der Küste entlang.«
    »Magier, Ihr scheint gar nicht so überrascht zu sein«, meinte Herris.
    »Ich habe mit der Dunkelhaarigen die Klingen gekreuzt.«
    »Klingen?«
    »Stab gegen Klinge.«
    Herris trat einen Schritt zurück. »Es tut mir sehr leid, Magier. Ehrlich. Ich wünschte, ich hätte Euch beide nie getroffen.«
    Auch Fydor folgte seinem Beispiel und wich zurück.
    Dann eilten beide so schnell wie möglich davon in Richtung Weevett.
    Ich sah ihnen mit halboffenem Mund hinterher.
    »Sehr beeindruckend, junger Lerris.« Justen saß neben der umgestürzten Eiche auf dem Rücken seines Pferdes. Ich vermutete, dass er von dort aus alles beobachtet hatte.
    Dass er mich im Kampf gegen die beiden allein gelassen hatte, ärgerte mich, obwohl ich stolz war, es allein geschafft zu haben. Aber Justen waren meine Gefühle ohnehin gleichgültig. »Wie habt Ihr das ohne Hitzeschlieren bewerkstelligt?«
    Justen lächelte. »Dazu braucht man viel Übung. Du könntest es jetzt schon mit Hilfe der Verzerrungslinien tun, aber du musst die Temperatur auf beiden Seiten des Spiegels gleichschalten, um die Erscheinung zu vermeiden, die du Hitzeschlieren nennst.«
    »Ihr habt meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich erkläre dir mehr, wenn wir weiterreiten. Der Rest steht in deinem Buch. Rosenfuß hat getrunken, während du das saubere Pärchen abgefertigt hast.« Justen bewegte die Zügel nicht. Trotzdem setzte Rosenfuß sich in Bewegung und trug ihn zurück zur Straße.
    »In meinem Buch?«
    »Lerris, man muss kein Gedankenleser sein, um deine Gedanken zu kennen. Du stammst eindeutig aus Recluce. Du hast die Talente, um ein erstklassiger Ordnungs-Meister zu werden, und du warst überrascht – nicht neugierig, aber überrascht –, mein Exemplar der Basis der Ordnung zu sehen.« Der Graue Magier blickte nach vorn – nach Südwesten.
    Ich ging zu Gairloch. Er stand ruhig am Straßenrand, oberhalb der Böschung zum Fluss. Ich stieg so schnell in den Sattel, dass ich beinahe auf der anderen Seite wieder hinunterrutschte. Ich beeilte mich, Rosenfuß und Justen einzuholen.
    Rauchwölkchen kräuselten sich zum blaßblauen Himmel empor. Sie neigten sich nach Nordwesten. Hinter den Hügeln im Südosten sah ich, wie der Wind weitere Wolken zusammentrieb. Bei der Wärme der Sonne und der lauen Luft aus Süden befürchtete ich Regen – oder noch schlimmer – Graupelschauer.
    »Wie weit ist es bis Jellico?« fragte ich, als ich Justen eingeholt hatte.
    »Etwas über einen Tag.«
    »Wie viele andere Orte liegen noch am Weg?«
    Der Graue Magier lächelte leicht. »Ein paar Dörfer, aber nur wenige mit Herbergen, und die wenigsten sind so groß wie Weevett oder Howlett.«
    Wir ritten eine Zeitlang weiter, ehe ich die nächste Frage stellte. »Wie könnt Ihr Euch so verbergen, dass ich weder Euch noch die Hitzeschlieren sehen kann?«
    »Das ist dieselbe Frage.« Der Graue Magier hustete und räusperte sich, ehe er fortfuhr: »Was heißt schon sehen?«
    Ich bemühte mich, nicht zu seufzen. Ich hatte eine einfache Frage gestellt, und anstelle einer Antwort bekam ich eine Frage. »Sehen ist, wenn man jemand oder etwas

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