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Magische Insel

Titel: Magische Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Zeit gehabt hätte. Allerdings hatte ich erst vor kurzem genügend Wissen und Kenntnisse gesammelt, um den Sinn des Buches zu verstehen.
    Gairloch trabte fröhlich über das Pflaster des Hofs. Ich fragte mich, warum die Hufe von Rosenfuß praktisch keinerlei Laute verursachten.
    »Warum bekommen einige Heiler die Lizenz und andere nicht?«
    »Geld. Ein Heiler mit Lizenz zahlt an den Vicomte einen bestimmten Prozentsatz.«
    Im Stall mussten Justen und ich unsere Pferde selbst striegeln. Warum galten in den größeren Städten – denen mit Mauern – Bergpferde für so wild, dass kein Stallbursche sich gern um sie kümmerte?
    Da Justen beträchtlich mehr Übung hatte, war er längst vor mir fertig und schlug vor, ich solle in die Herberge nachkommen, wenn ich Gairloch versorgt und meinen Stab ordentlich versteckt hätte.
    Gairloch wieherte empört, als ich ihm Heu vorwarf.
    »Ja, ich weiß. Es gibt nur Heu, keinen Hafer. Aber ich sehe zu, was ich tun kann.«
    »Hört er dir zu?« fragte ein schwarzhaariger Stallbursche aus der übernächsten Box, der ein großes kastanienbraunes Pferd striegelte.
    »Er hört zu, aber er hält nicht viel von meinen Worten.« Ich kümmerte mich nicht um seine Antwort, sondern legte den Striegel in das Fach über der Box und warf meine Sachen über die Schulter.
    Der Wind war abgeflaut. Die Sonne schien wieder. Es war beinahe angenehm im Hof, als ich die paar Schritte zur Herberge zurücklegte.
    Kaum war ich eingetreten, ergriff Justen meinen Arm und führte mich zu einem Ecktisch im Schankraum. Die meisten Tische – alle aus Roteiche – waren besetzt. Die Luft war stickig und warm. Im großen steinernen Kamin brannte Feuer.
    Die dunkel getäfelten Wände und die niedrige Decke vermehrten das bedrückende Gefühl.
    »Einen goldenen Wein«, sagte Justen zur Schankmaid.
    »Rotbeerensaft«, bestellte ich. »Was gibt’s zu essen?«
    »Lammpastete, Lammkoteletts und Eintopf.«
    »Probier den Eintopf«, schlug der Graue Magier vor.
    Ich brauchte nicht viel Ermutigung – vor allem nicht nach den Tagen in Montgren. Lamm schmeckte gut, aber nicht jeden Tag und auch dann nicht, wenn alles andere auch nach Schaf roch.
    »Recluce heißt etwas auszuprobieren«, sagte Justen.
    »Was?« Ich trank einen Schluck Saft, um die Heiserkeit in der Kehle zu beseitigen, ein Überbleibsel des ständigen Schafsgeruchs.
    »Ich weiß nicht, aber du bist ein Teil davon.«
    Ich blickte den Grauen Magier nur an.
    »Oh, nicht bewusst. Ich nehme an, man hat dich benutzt. Diesmal haben die Schwarzen Meister eine besonders talentierte Gruppe auf Candar abgesetzt. So talentiert, dass sie Taten, welche die Meister vielleicht geplant hatten, über den Haufen geworfen haben.«
    Ich trank noch einen Schluck und wartete.
    »Du strahlst Ordnung aus, wohin du auch kommst, aber es ist schwierig, sie an eine einzige Person zu binden. Die Schwarzhaarige mit dem Schwert, über die alle soviel sprechen, dass man beinahe den Meuchelmörder vergisst, der vor ihr da war. Und der Prediger …«
    »Was ist mit den anderen?«
    Justen zuckte mit den Schultern. »Du hast von der Blonden mit den Dolchen gehört, und wahrscheinlich könntest du mir über die anderen viel mehr erzählen.«
    Ich beschloss, dies nicht zu tun. Tamra, Myrten und Dorthae hatten offenbar noch nicht die Aufmerksamkeit der hiesigen Mächtigen erregt. Es gab für mich keinen Grund, das zu ändern.
    »Warum glaubt Ihr, dass es Absicht war?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht, aber du bist wirklich zu jung, um hier zu sein. Das stört mich.« Justen schaute in sein Glas und sagte nichts mehr – nicht einmal dann, als die beiden Näpfe mit Eintopf vor uns standen.
    Schließlich ging ich früh nach oben. Dabei musste ich feststellen, dass meine Beine immer noch nicht ans Reiten gewöhnt waren.
    Die eine Kerze in dem winzigen Raum, den Justen besorgt hatte, war hell genug, um zu lesen. Ich zog das schwarz eingebundene Buch aus meinem Tornister und legte mich auf eins der beiden schmalen Betten.
    Die Einleitung war immer noch so langweilig wie in meiner Erinnerung. Ich seufzte und blätterte weiter. Ich nickte, als ich sah, dass die zweite Hälfte des Buches sich mit Einzelthemen befasste, dem Ausfluchten von Metallen (was immer das bedeutete), dem Aufspüren von Materialbeanspruchung, der Wetterdynamik sowie Vorsichtsmaßnahmen, Heilungsprozessen, Maschinerien, Ordnung und Maschinen auf Hitzebasis, Ordnung und Energieerzeugung.
    An diesem Punkt war ich nicht sicher, ob ich

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