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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sich wieder darin ein. »Ich habe noch nie Spielzeug aus der Nähe gesehen, nur in Willums Schaufenster. Ich habe mal versucht, mit einem Schälmesser einen Kreisel zu schnitzen, aber es ist mir nicht gelungen, und dann hat Forra mich geschlagen, weil das Messer stumpf geworden ist.«
    »Oh …«
    »Wie heiß wollt Ihr die Holzkohle haben, Dorrin?«
    Dorrin betrachtet mit Augen und Sinnen zugleich die glühende Kohle. »Etwas langsamer mit dem Blasebalg – ungefähr halb so schnell.«
    »Was wollt Ihr machen?«
    »Ich glaube, eine kleine Windmühle mit einer Kurbel, damit sich das Rad dreht.«
    »Wäre es nicht einfacher, sie zu schnitzen?«
    »Ja, aber aus Eisen ist es interessanter, und das Getriebe kann ich mit der Schablone ausstanzen.«
    »Könntet Ihr das auch mit einem richtigen Getriebe machen?«
    »Kaum, das müsste man schneiden. Für die Getriebe von Pumpen werden eigene Maschinen benutzt.« Er nimmt die zweite Hälfte der Schablone, die aus Schwarzem Eisen besteht, zur Hand und legt sie ab, wo er sie leicht erreichen kann. »Die Teile müssen genau zusammenpassen.«
    Dorrin holt sich die Greifzange und befördert einen seiner eigenen kleinen Metallstäbe aus dem Regal ins Schmiedefeuer. »Jetzt, bei einem Spielzeug, muss ich nicht ganz so exakt arbeiten, aber ich muss trotzdem sicher sein, dass die Zahnräder genau aufeinander passen.«
    Vaos pumpt am Blasebalg. »Ist das richtig so?«
    Dorrin nickt wieder und sieht zu, wie der Stab heiß wird. Als er kirschrot ist, legt er ihn auf den Amboss und walzt das Ende aus, bis es flach und achteckig ist. Zwischendurch muss er es mehrmals wieder ins Schmiedefeuer legen. Als der Umriss in etwa der Schablone entspricht, verankert er den unteren Teil der Form, die zusammengesetzt beinahe aussieht wie eine Greifzange mit breiten Backen, im Amboßloch und legt das Werkstück noch einmal ins Feuer.
    Als es heiß genug ist, kommt es in die Form, und mit zwei harten Schlägen ist das kleine Zahnrad ausgestanzt. Noch ein harter Schlag auf den Metallstab, um ihn von dem geschmiedeten Zahnrad zu trennen, und er kann das Zahnrad zum Abkühlen auf die Ziegelsteine des Schmiedeofens legen.
    »Macht Ihr noch eins?« fragt Vaos.
    »Heute Abend werden es wahrscheinlich sogar drei. Dann noch einmal zwei, und dann drei Stück für das andere Ende, an dem die Kurbel sitzt.«
    »Das ist eine Menge Arbeit für Spielzeug.«
    »Das ist erst der Anfang. Ich muss auch noch die Kanten abgraten und glatt feilen und das Metall polieren, ehe ich die Zahnräder einbaue.« Dorrin nimmt den Eisenstab aus dem Schmiedefeuer. »Etwas langsamer mit dem Blasebalg.«
    Vaos wischt sich die Stirn ab. »Wenigstens ist es warm hier.«

 
LXVI
     
    A ls die kalte Luft Meriwhen wie eine Peitsche trifft, wiehert die Stute und bricht ein wenig aus. Zilda weicht vor der kalten Luft sofort zurück und schaut Dorrin mit großen Augen an.
    »Ich kann gut verstehen, dass du die Scheune nicht verlassen willst.« Die Ziege kaut an einem Büschel Stroh.
    »Ruhig, ruhig …« Dorrin tätschelt Meriwhens Hals, dann schließt er die Scheunentür. Er schwingt sich in den Sattel, der wegen in der kalten Luft, vor der auch die Scheune nicht sehr viel Schutz bietet, steinhart ist, und lenkt das Pferd nach Osten zu Ryllas Hütte. Unwillkürlich langt er nach dem Stab. Im Haus der Heilerin wird er ihn nicht brauchen, aber möglicherweise auf dem Weg zu Willum.
    Die dicken weißen Wolken, die aus dem Schornstein steigen, verraten ihm, dass die Heilerin schon eine Weile auf den Beinen ist, und zwei frische Fußspuren im dünnen Schnee auf dem Weg vor der Tür zeigen, dass auch die ersten Kranken schon eingetroffen sind.
    Dorrin sucht nach einem geschützten Ort, um Meriwhen anzubinden. Schließlich entscheidet er sich für die Südseite der Hütte, wo er die Stute an den Stamm eines Holunderstrauchs bindet. Den Stab lässt er im Köcher. Hier draußen ist er sicher.
    Nachdem er den Schnee so gut wie möglich von den Füßen abgetreten hat, klopft er an, tritt ein und schließt hinter sich rasch wieder die Tür. »Rylla, ich bin’s, Dorrin.« Er nimmt den kleinen Besen aus dem Ständer und fegt sich die Stiefel ganz sauber, dann knöpft er sich die Jacke auf und zieht sie aus, denn es ist recht warm in der Hütte.
    »Ich habe schon befürchtet, dass ich den ganzen Morgen auf dich warten muss, junger Bursche.«
    Vor dem Kamin sitzen eine Frau und ein Kind. Das kleine Mädchen – dabei sieht auch die Mutter so aus, als hätte

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