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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sagt Dorrin beiläufig. »Ich hoffe, eine Weile darin leben zu können.«
    »Könnt Ihr etwas schmieden, das den Soldaten des Rates hilft? Etwas, das in der Ordnung begründet ist?«
    Dorrin starrt in seinen Krug. Jasolt stellt ihm die gleiche Frage, die Brede und Kadara ihm schon mehrmals gestellt haben. Aber welche Antwort kann er darauf geben? Er fühlt sich noch nicht einmal wohl, wenn er etwas Einfaches wie ein Messer schmiedet, von Schwertern ganz zu schweigen.
    »Hier ist Euer Bier, großer Bursche«, unterbricht die Bedienung, als sie den Krug vor Pergun abstellt. »Wo ist das Geld?«
    Pergun gibt ihr die Kupferstücke. »Ein stolzer Preis für ein einziges Bier.«
    »Heutzutage ist alles teuer.«
    Pergun sieht ihr nach, als sie zum nächsten Tisch geht.
    »Irgend etwas?« drängt Jasolt.
    »Ich weiß nicht, ich muss darüber nachdenken. Vielleicht gibt es etwas. Aber da ich ein Schmied bin, der mit der Ordnung arbeitet, sind mir viele Beschränkungen auferlegt.«
    Jasolt runzelt die Stirn.
    »Es fällt mir sogar schon schwer, eine Waffe mit einer Klinge in die Hand zu nehmen, ganz zu schweigen davon, eine zu schmieden. Deshalb benutze ich einen Stab.«
    »So wie Ihr damit umgeht, braucht Ihr kein Schwert«, bemerkt Jasolt trocken.
    »Ich weiß nicht«, wiederholt Dorrin hilflos. »Ich muss darüber nachdenken.«
    »Mehr können wir nicht von Euch verlangen.« Jasolt sieht Dorrin tief in die Augen. »Ihr solltet Euch überlegen, ob Ihr nicht dem Rat beitreten wollt.«
    »Ich? Ich komme doch kaum dafür in Frage.«
    »Ich glaube aber, dass sich das bald ändern wird. Wie ich bemerkt habe, hat Euer neues Haus … reichlich Lagerplatz.«
    Dorrin will lieber für sich behalten, dass der Platz für Liedral vorgesehen ist, nachdem ihm klar ist, dass die Weißen bereits ihre Briefe lesen. »Es … es war einfacher, es auf diese Weise zu bauen. Ich habe jedenfalls nicht die Absicht, als Kaufmann zu arbeiten.« Die letzte Bemerkung entspricht auf jeden Fall der Wahrheit. Er hat wirklich nicht den Wunsch, sich als Händler zu betätigen.
    »Wie auch immer …« Jasolt lächelt höflich und steht auf. »Wir hoffen jedenfalls, dass Ihr uns helfen könnt. Es ist ein kalter Winter … das erste Mal, dass ich auf einen langen Winter und einen späten Frühling hoffe. Aber es ist traurig, wenn man sich einen langen, harten Winter wünschen muss. Guten Abend, Ser Dorrin.« Er neigt den Kopf und geht hinaus.
    »Beim Licht …«, murmelt Pergun, der seinen Krug nach einem großen Schluck wieder absetzt. »Dieser feine Herr hat dich behandelt, wie … als wärst du ein noch vornehmerer Kaufmann als er selbst. Was bist du nur für einer, Dorrin?«
    »Ich bin ich. Manchmal bin ich Schmied, manchmal Heiler, und manchmal weiß ich es selbst nicht genau.«
    Pergun trinkt noch einen Schluck Bier. »Das ist für mich das letzte.«
    Dorrin sieht in seinen Krug. Es sind nur noch ein paar Tropfen Saft darin. Er trinkt den Rest mit einem letzten Schluck aus. »Ich muss gehen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus?«
    »Ich werde wohl noch eine Weile bleiben«, erwidert Pergun. »Ich habe nichts, wo ich hingehen könnte. Hemmils Werkstatt ist kälter als das Eis auf dem See.« Er deutet mit dem Daumen zu einem Mann mit rotem Bart, der in einer Ecke Würfel spielt. »Gerba hat einen Wagen, er wird mich daheim absetzen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich habe ihn gefragt, bevor du gekommen bist.«
    »Dann bis bald.«
    Pergun nickt und nimmt den Krug mit, um sich dem Spiel in der Ecke anzuschließen.
    Ein Stalljunge, den Dorrin nicht kennt, bringt ihm Meriwhen.
    »Euer Pferd, Ser Dorrin.«
    Dorrin gibt ihm ein Kupferstück. »Wie heißt du, mein Junge?«
    »Alstar, Ser.« Der Junge schlägt die Augen nieder.
    »Danke, dass du auf Meriwhen aufgepasst hast.« Doch das Kind weicht Dorrins Blicken aus, und so führt Dorrin seine Stute ohne ein weiteres Wort hinaus.
    Draußen vor dem Roten Löwen brennt nur eine einzige Laterne. Als Meriwhen durch den Schneematsch zur Brücke tappt, betrachtet Dorrin die Häuser, an denen sie vorbeikommen. Die meisten sind dunkel, nur in einigen wenigen ist das Licht einer einzigen Kerze oder Lampe zu sehen, obwohl es noch früh am Abend ist. Trotz der bitterkalten Luft steigen in Diev nur aus wenigen Schornsteinen Rauchwolken auf.
    Der Preis für dunkles Bier hat sich verdoppelt. Es ist kalt, aber nur wenige Feuer brennen, und nur wenige Kerzen oder Lampen sind angezündet. Dennoch wünscht Jasolt sich einen langen,

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