Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
der Blonde, und die Rothaarige … sie sind hier und wollen Euch sprechen.«
    Dorrin hebt das Stück Eisen hoch und legt es auf den Ziegeln ab, bevor er den Hammer ins Regal hängt. »Sag Merga, sie soll etwas Apfelwein aufwärmen und sehen, ob noch Brot da ist. Dann hole noch etwas Holzkohle und putze die Werkstatt.«
    »Aber … aber Ser … .«
    »Vaos.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin macht sich immer noch Sorgen um Liedral, aber seine Sinne sagen ihm nur, dass sie näher ist als zuvor und Schmerzen hat. Und jetzt sind Brede und Kadara gekommen und bringen gewiss neue Sorgen mit. Er geht zur Tür der Schmiede. Ein eisiger Wind schlägt ihm entgegen, als er in den glitzernden, verharschten Schnee hinaustritt. Die Spuren der beiden Reiter kreuzen seine eigenen Abdrücke vom frühen Morgen, die zum Stall führen.
    Brede und Kadara binden gerade die Pferde am Geländer fest. Brede hat sich einen zotteligen Bart stehen lassen, auf einer Wange hat er eine frische Narbe, und die Augen liegen tief in den Höhlen. Kadaras Gesicht ist kantig und hart, auch sie hat dunkle Ringe unter den Augen.
    Dorrin deutet zur Küche. »Wollt ihr etwas essen?«
    Brede nickt müde, aber Kadara reagiert überhaupt nicht, als sie die Treppe herauf stampft.
    »Ihr könnt die Pferde auch in den Stall bringen, wenn ihr wollt.«
    »Wir können nicht lange bleiben«, grunzt Brede.
    »Es ist hier viel wärmer als dort, wo wir vorher waren.«
    Die beiden Soldaten treten den Schnee von den Stiefeln ab, bevor sie in die Küche gehen und auf die Stühle sinken. Merga schaut auf. »Der Apfelwein ist noch nicht ganz warm, Ser, aber ich kann schon Brot und Käse decken, und wir haben auch noch etwas Dörrobst.«
    Dorrin nimmt den Lederschurz ab und hängt ihn neben der Tür an einen Haken.
    »Das klingt wundervoll«, sagt Kadara.
    Brede knöpft seine Jacke auf.
    Dorrin wendet sich an Merga. »Geh doch mit Frisa zu Rylla und frage sie, ob sie euch braucht. Ich kümmere mich schon um den Apfelwein.«
    »Ja, Ser. Es ist gut möglich, dass sie nach diesen schweren Schneefällen etwas Hilfe braucht. Frisa ist in der Kammer. Ich gehe dann.« Merga schnappt sich die Hirtenjacke und eilt auf die Veranda hinaus.
    »Du baust dir ja ein richtiges kleines Königreich auf, Dorrin.« Kadaras Kichern klingt hart und gezwungen.
    »Nein, sie sind bei mir gelandet, weil … weil ich zu verhindern versucht habe, dass sie und ihre Tochter geschlagen wurden. Der Mann hat Selbstmord begangen, und …« Er steht auf und holt den Topf mit dem gewürzten Apfelwein. Ohne allzu viel auf dem Tisch zu verschütten, schafft er es, zwei Becher zu füllen.
    »Danke.« Brede hält sich den Becher unter die Nase und atmet den Dampf ein. »Es war ein langer Winter.«
    Kadara trinkt schweigend.
    »Ihr wollt etwas«, sagt Dorrin, um das Schweigen zu brechen.
    »Ja, wir wollen etwas«, antwortet Brede. »Das Problem ist, dass ich nicht genau weiß, was ich brauche. Wenn der Frühling kommt – der Winter kann ja nicht ewig dauern –, werden die in Certis ausgehobenen Truppen über die Straßen in Richtung Elparta vorrücken. Sie könnten vielleicht auch auf den Flüssen fahren.«
    »Waffen mit Schneiden kann ich nicht herstellen. Ich könnte höchstens Schilde aus Schwarzem Eisen herstellen.«
    »Die sind zu schwer«, erwidert Kadara langsam.
    »Auf Recluce werden sie als Schutz gegen die Feuerkugeln der Weißen Magier eingesetzt. Ich könnte sie möglichst dünn anfertigen.«
    »Es könnte vielleicht helfen, wenn wir einen oder zwei für den Notfall hätten«, sagt Brede nickend. »Aber es wird nicht reichen. Wir brauchen etwas, das sie auf den Straßen aufhält. Hast du nicht ein Zaubermesser, das die Soldaten aus der Ferne aufschlitzt?« Bredes Lachen klingt hart und verbittert.
    »Ich kann doch nicht … außerdem …«
    »Schon gut. Dir wird schlecht, wenn du nur an Waffen mit Klingen denkst, ganz zu schweigen davon, sie zu schmieden.«
    »Ich kann es nicht tun.« Dorrin setzt sich Kadara gegenüber auf einen Stuhl.
    »Wie bequem«, antwortet Kadara.
    Dorrin starrt sie an. »Ich versuche Tag für Tag, Menschen zu heilen, die sterben, weil ihre Körper nicht genug Nahrung bekommen, um dem Bauchfluß oder der Schwindsucht oder dem Fieber zu widerstehen. Die Hälfte der Einwohner von Diev erfriert langsam, weil die Leute sich kein Holz leisten können, und ich habe nicht die Kraft, in die Hügel zu fahren, um es zu schlagen und in den Ort zu bringen. Ich fühle mich schuldig, weil wir noch genug

Weitere Kostenlose Bücher