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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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dass Merga irgendetwas vorbereitet. Er hofft, dass sie besser kocht als er selbst. Als er vor dem kleinen Stall absteigt, hört er Schritte.
    »Darf ich das Pferdchen füttern?« fragt Frisa. Sie steckt in einer viel zu großen Schäferjacke, und auf dem kurzen schwarzen Haar liegen Schneeflocken.
    »Sie heißt Meriwhen«, erklärt Dorrin ihr nicht zum ersten Mal, während er die Stalltür öffnet und die Stute hineinführt.
    »Darf ich Meriwhen füttern?«
    Dorrin gibt dem Mädchen den Eimer und öffnet das Fass. »Gib drei große Handvoll in den Eimer, und dann zeige ihn mir.«
    Während Frisa im dunklen Stall mit Fass und Eimer hantiert, nimmt Dorrin seiner Stute den Sattel ab und hängt ihn auf.
    »Es ist dunkel hier.«
    »Wir werden nicht lange brauchen.« Dorrin zuckt zusammen, als wieder der ferne Schmerz in ihm zu brennen beginnt. Er hat das Gefühl, die Qualen wären näher gekommen. Aber warum? Kann er Liedral finden? Wie soll er das anfangen?
    »Reicht das?«
    »Was?«
    Frisa zeigt ihm den Eimer.
    »Noch drei Handvoll«, bestimmt Dorrin. Ihre Hände sind viel kleiner als seine. Er führt Meriwhen in ihren Stand und holt die Bürste. »Das muss jetzt leider ziemlich schnell gehen, altes Mädchen.«
    »Pferdchen ist nicht alt.«
    »Meriwhen.«
    »Sie ist nicht alt.«
    »Du hast recht.« Dorrin bürstet sie weiter.
    »Reicht das?«
    Dorrin dreht sich um und inspiziert den Eimer, den Frisa ihm hinhält. Er schiebt das Kind ein Stück von Meriwhens Beinen weg. Nicht, dass er glaubt, Meriwhen könnte treten, aber nicht alle Pferde sind so sanft wie seines. »Das ist gut. Es kommt hier herein.« Er hebt Frisa hoch, bis sie den Trog sieht. »Schütte einfach alles dort hinein.«
    »Liebe Meriwhen.«
    Frisa wartet draußen vor der Tür des Stands, während Dorrin die Stute striegelt. Danach nimmt er den Stab und tritt wieder in den Schnee hinaus, während Frisa hinter ihm die Stalltür schließt.
    Das Mädchen läuft voraus und tritt sich schon die kleinen Füße auf der Veranda ab, ehe Dorrin auch nur die Treppe erreicht hat. Als Frisa im Haus verschwindet, putzt er sich noch die Stiefel.
    »Guten Abend, Ser.« Merga begrüßt Dorrin mit höflichem Nicken. »Da es nass war und auch noch geschneit hat und wir einen hier haben, der noch viel wachsen muss«, sie zielt mit dem langen Kochlöffel auf Vaos, der in der Ecke am Herd steht, »habe ich einen Eintopf gemacht.«
    Dorrin riecht den vertrauten Essensduft, und Vaos grinst ihn an.
    In der Küche ist es dunkel, weil nur zwei kleine Öllampen brennen, aber Dorrin hat nur diese beiden – auch das ein Mangel seines neuen Haushalts, der rasch behoben werden muss. Außerdem besitzt er nur einen einzigen großen Krug mit Lampenöl. Der Bau des Hauses hat nur den Anfang seiner Ausgaben dargestellt. Selbst das Gold von Fyntal wird nicht lange reichen. Nachdem er eine Weile gedankenverloren die Lampe angestarrt hat, die in einem Halter an der Wand steckt, wendet er sich wieder Merga zu.
    »Frisa und ich haben am Teich ein paar Schlingen gelegt und zwei schöne Kaninchen gefangen«, erklärt sie ihm gerade. »Ihr hattet auch reichlich Kartoffeln und sogar ein paar Möhren im Keller.«
    »Ihr habt Kaninchen mit der Schlinge gefangen?«
    »Ja, Ser. Ich habe darin Übung, ich habe das schon oft gemacht, und Jisle hat es nicht gestört. Er hat immer gesagt, sie fräßen ihm sowieso nur die Ernte weg.«
    Dorrin versucht, nicht zu lächeln, als er sich an den Tisch setzt.
    »Aber, Ser, wenn das hier eine ordentliche Küche werden soll, so braucht Ihr mehr Vorräte. Ein Fass Mehl, noch mehr Kartoffeln, ein paar Gläser Marmelade …«
    »Wahrscheinlich, Merga, werde ich all das und noch viel mehr brauchen. Aber kann ich es mir auch leisten?«
    »Auch heute bekommt Ihr noch ein Fass Mehl für ein Silberstück, und wenn Ihr das leere Fass zurückbringt, bekommt Ihr noch ein paar Kupferstücke heraus. Kartoffeln sind billig, wenn Ihr zu Asavah geht.«
    Dorrin holt tief Luft. »Wir werden am Morgen besprechen, was wir brauchen. Es war ein langer Tag, und ich habe Hunger.«
    »Frisa, nimm das hier.« Merga gibt dem Kind einen alten Korb, den es durch die Küche trägt und vor Dorrin abstellt. Der Duft von frisch gebackenem Brot steigt ihm in die Nase. »Ich habe mir etwas Hefe bei Rylla geborgt. Sie sagt, es wird reichen, bis Eure Frau ihre eigene mitbringt.«
    Dorrin hustet verlegen, dann steht er auf und geht zum Kühlbecken in der Ecke und holt den Apfelwein. Er füllt vier Becher

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