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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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schläft sie schon wieder ein, fast, als wolle sie damit vor den Gedanken an die Qualen, die sie erdulden musste, fliehen. Er lädt die Säcke mit den Waren auf Meriwhens Rücken, und nachdem er noch einen Blick auf die schlafende Liedral geworfen hat, geht er zur Küche des Kommis.
    Die leeren Satteltaschen über die Schulter gelegt, tritt er Wasser und Schlamm von den Stiefeln ab, klopft an und tritt ein.
    »Wie geht es der jungen Händlerin? Eine schreckliche Sache«, sagt die Köchin. »Furchtbare Verbrecher sind sie, diese Weißen Magier.«
    »Es geht ihr etwas besser. Kann ich vielleicht ein paar Vorräte für die Rückreise kaufen?«
    »Sicher, aber Ihr werdet bei diesem Wetter auf den Straßen nicht weit kommen. Der Schlamm wird Euch aufhalten.«
    »Bis nach Diev ist die Straße befestigt, und ich bin ja auch hierher gelangt. Außerdem können wir nicht bleiben.« Dorrin wirft einen vielsagenden Blick zur Tür.
    »Ein Jammer, dass Ihr eine Verletzte quer durch Spidlar befördern müsst. Und das auch noch nach einem so langen und schrecklichen Winter.«
    »Was ist mit den Vorräten?«
    »Wir haben ein wenig, wenngleich nicht so viel, wie es uns lieb wäre. Aber wie könnte ich die Münzen eines Heilers ausschlagen?« Jaddy wühlt in einigen kleinen Fässern herum. »Ein paar getrocknete Äpfel und Birnäpfel … und harter Käse. Hier ist auch noch etwas Reisebrot, nicht mehr frisch, aber noch gut …«
    Dorrin lächelt über die unablässigen Kommentare und den kleinen Stapel Essen, der sich nach und nach auf dem Tisch türmt.
    »… und die arme Händlerin braucht etwas, das man weich machen kann. Befeuchtet das Reisebrot mit Wasser oder Apfelwein. Aber nur befeuchten, nicht einweichen.« Die Köchin sieht Dorrin scharf an. »Habt Ihr das verstanden, junger Heiler, oder was Ihr auch seid?«
    »Ja, das habe ich verstanden.«
    »Nun, dann steht nicht länger hier herum. Packt es in Eure Säcke. Warum sonst hätte ich es hervorgeholt?«
    Dorrin kann sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Während er die Sachen einpackt, fragt er: »Und was bin ich Euch dafür …«
    »Wir sind nicht so arm, dass wir nicht etwas Essen übrig hätten, selbst wenn Ihr so dumm seid, Euch jetzt auf den Weg zu machen.«
    Dorrin schüttelt immer noch den Kopf, während er die Nahrungsmittel unter dem Kutschbock verstaut. Das kleine Lächeln verschwindet aber sofort, als Jarnish den Stall betritt. Dorrin dreht sich um und begrüßt ihn.
    »Ihr seid mir etwas schuldig …«
    »Ich habe Eure Köchin gefragt, was …«
    »Nein, vergesst die Wegzehrung. Ihr seid mir etwas schuldig, Heiler, weil ich Eure Händlerin bei mir aufgenommen habe.« Jarnishs Stimme klingt hart, aber sein Blick bleibt auf den aufgeweichten Lehm im Hof gerichtet. »Ich bin damit ein großes Risiko eingegangen.«
    Dorrin fasst unwillkürlich den Stab fester, den er gerade in der behelfsmäßigen Halterung neben dem Kutschbock unterbringen wollte, damit er ihn im Notfall schnell erreichen kann. »Es war kein besonderes Risiko.«
    »Ihr seid mir etwas schuldig«, wiederholt Jarnish störrisch, und die Stimme klingt noch härter. Dorrin spürt das Chaos, das hinter den Worten des Händlers steckt.
    »Dann werde ich es Euch mit gleicher Münze heimzahlen.« Dorrin lässt den Stab los.
    Jetzt schaut Jarnish auf, und Dorrin fängt den Blick des Mannes ein. Mit Händen, die von der Arbeit in der Schmiede hart und unnachgiebig wie Eisen geworden sind, fasst er Jarnishs Handgelenke.
    »Ich werde Euch mit Ordnung bezahlen.« Dorrin lacht, es ist ein schrilles Geräusch, beinahe ein Schrei, und er beginnt, Ordnung um den Kommis zu flechten. »Ihr werdet nicht länger fähig sein, auch nur das kleinste Maß von Chaos in Eurer Nähe zu ertragen. Eure Haut wird jucken und stechen, wenn das Chaos sich Euch nähert.« Seine Augen blitzen, und die Dunkelheit geht aus ihnen auf Jarnish über, der vergeblich versucht, sich aus dem eisernen Griff zu befreien.
    Liedral hat geschaudert und einmal kurz gewimmert und ist schon wieder bewusstlos geworden, bevor Dorrin die Handgelenke des Kommis wieder loslässt.
    »Ihr bringt mich um«, schluchzt der ältere Mann. Er zerrt an seinen Kleidern, dann macht er auf dem Absatz kehrt und rennt, während er sich hektisch am Hals kratzt, aus dem Stall. Draußen reißt er sich die Kleider vom Leibe.
    Dorrin blickt ihm nicht nach, sondern hebt die Matratze zusammen mit Liedral auf den Karren. Dann führt er das Zugpferd und Meriwhen aus dem

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