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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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erlaubten, auch ohne Männer Kinder zu bekommen?«
    »Vielleicht hat es solche Maschinen im Himmel gegeben, Dorrin, aber wenn sie solche Maschinen hatten, wo sind sie dann jetzt? Und, was noch wichtiger ist, wieso landeten diese mächtigen Engel, die angeblich fähig waren, Welten zu zerschmettern, in einer einfachen Festung aus Stein auf einem Berg und hatten keine Waffen bei sich außer dem Kurzschwert?«
    »Sie haben auf Maschinen verzichtet, weil Maschinen die Boten des Chaos sind«, wirft Arcol ein. Das pausbäckige Gesicht und die kleine Stupsnase wollen nicht recht zu einem jungen Burschen passen, der inbrünstig an die Legende glaubt.
    »Ah, ja, die Antwort eines wahren Gläubigen.«
    Arcol errötet, aber er schiebt trotzig das Kinn vor. »Zerstörung ist das Kennzeichen des Chaos, und die Engel flohen, weil sie keine Werkzeuge des Chaos werden wollten.«
    »Sollen wir das in Betracht ziehen?« fragt Lortren.
    Warum sich die Mühe machen? Selbst Dorrin weiß, dass Maschinen nicht ewig halten und dass etwas, das vor Jahrhunderten gebaut wurde, inzwischen längst zerfallen ist oder ausgeschlachtet sein muss, weil man das Metall zur Herstellung einfacherer Dinge verwenden wollte – oder vielleicht ist manches auch einfach unter dem Schnee und Eis auf dem Dach der Welt verschüttet.
    »Was soll dies alles, Magistra?« Brede schaltet sich ein, und die tiefe, ruhige Stimme scheint eher zu einem Mann mit grauem Bart als zu einem muskulösen Jugendlichen mit frischem Gesicht und braunen Augen zu passen. »Ich meine, einige Frauen haben aufgeschrieben, dass sie vor einer Horde verrückter Männer flohen. Sie errichteten auf einem Berg ein Königreich. Sie benutzten ihre Schwerter, um jeden zu töten, der ihnen in die Quere kam, und sagten, es läge alles nur daran, dass die Männer schwach und dumm wären.«
    »Ketzer«, murmelt Arcol.
    Kadara verzieht den Mund. Sie hat Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken.
    Lortren grinst ganz offen, aber ihre Miene hat eher den Ausdruck eines Berglöwen, der seine Beute entdeckt hat, als den eines amüsierten Menschen. »Brede, du hast da eine interessante Frage aufgeworfen. Ist dir zufällig das einzige Land in Candar bekannt, das von seiner Gründung bis zu seiner Zerstörung durch die Weißen Magier die gleiche Regierung und die gleichen Herrscher hatte?«
    »Es muss Westwind sein, sonst hättet Ihr nicht so gefragt.«
    Dorrin wünscht, er könnte so rasch denken wie Brede oder so geschickt mit dem Schwert umgehen oder … Er ruft sich innerlich zur Ordnung. Es sich nur zu wünschen nützt überhaupt nichts.
    »Und welches ist das einzige Land, das die Legende wirklich geachtet hat?« fragt Lortren weiter.
    »Westwind.« Brede ist ganz gelassen. »Das beweist nur, dass die Legende ein Land beisammen gehalten hat, das auf der Macht von bewaffneten Frauen gründet. Es ist kein Beweis dafür, dass die Legende wahr oder unwahr wäre. Und am Ende hat dann auch die Weiße Magie gesiegt.«
    »Woher ist Creslin gekommen? Und warum können wir die Freiheit vom Chaos genießen?«
    »Er kam aus Westwind, aber er hat sich gegen die Legende aufgelehnt.«
    Lortren lächelt leicht. »Brede hat mit seinen Überlegungen durchaus recht – so weit die Überlegungen jedenfalls reichen. Wir werden uns später noch damit befassen. Jetzt aber zurück zu der Frage, die uns im Augenblick beschäftigt. Warum ist die Legende offensichtlich unwahr?« Sie sieht sich suchend um. »Kadara?«
    Das rothaarige Mädchen mit dem markanten Profil und der hellen Haut nickt knapp. »Wenn sie keine besonderen Zauberkräfte oder Apparate hatten, konnten sie keine Kinder bekommen. Wenn sie über die Chaos-Magie verfügten, passt es nicht zusammen, und die Legende erwähnt keine Maschinen oder Männer.«
    »Dann meinst du also, die Legende verbreite durch Auslassung etwas Unwahres?«
    Kadara nickt.
    »Das soll im Augenblick reichen, was die Wahrheit über die Legende angeht. Wir haben bisher noch nicht über die gesellschaftliche Grundlage der Legende gesprochen, obwohl Brede sie mehr als deutlich erwähnt hat.«
    Der blonde Junge blickt zu Boden, als wäre ihm die Aufmerksamkeit der Magistra unangenehm.
    Kadara lächelt. Dorrin muss schlucken, als er sieht, wie sie Brede anschaut.
    »Warum wirkt die Legende überhaupt?« will Lortren von Mergan wissen.
    Mergan senkt hilflos den Kopf, sieht zum Fenster und schließlich wieder zur weißhaarigen Lehrerin, bevor sie murmelt: »Ich weiß es nicht, Magistra.«
    »Denk

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