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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Wasserventil wieder.
    Offensichtlich braucht er eine Art Überbrückung für den Notfall oder eine bessere Kupplung, oder am besten beides. Er versucht noch einmal, die Kupplung zu bewegen, aber sie ist nach wie vor blockiert.
    Da der Dampfdruck inzwischen nachlässt, sinkt die Kraft der Maschine, und die Schraube dreht sich langsamer. Es dauert lange, fast bis zur Dämmerung, bis die Schraube sich überhaupt nicht mehr bewegt, auch wenn die Pier schon lange nicht mehr in Gefahr ist.
    Während sie darauf warten, dass die Feuerbüchse abkühlt, blickt Tyrel zu Dorrin. »Da habt Ihr Euch wirklich etwas Feines ausgedacht, junger Mann.«
    »Ich will es doch hoffen.« Dorrin wischt sich die Stirn ab. Ihm ist immer noch heiß, obwohl einer von Tyrels Gehilfen einen Eimer Wasser an Bord gebracht hat. Er schöpft eine Kelle Wasser und spritzt es sich auf die Stirn.
    »Ich hätte nie geglaubt, dass es funktioniert, auch wenn alle sagen, dass Ihr gute Arbeit leistet«, sagt Tyrel hustend. »Ich habe meinen Jungs gesagt, sie sollen ja nur den Mund halten, sonst würde ich sie verprügeln, wenn Ihr sie nicht vorher in Kröten verwandelt.«
    »Ihr macht ja ein Ungeheuer aus mir.«
    »Lieber ein lebendiges Ungeheuer, als dass alle Händler aus Diev hier herunter kommen, sobald die Weißen auf der Straße nach Kleth marschieren.«
    »Glaubt Ihr denn wirklich, dass es so schlimm kommen wird?«
    »Noch schlimmer«, knurrt der Schiffbaumeister. »Die meisten Kaufleute in Diev haben Anfang des letzten Winters, direkt nachdem Elparta gefallen ist, ihre Schiffe von hier weg verlegt. Die meisten haben sich selbst in den Hintern getreten, dass sie Euch die Harthagay – die Diamant, meine ich – überlassen haben. Aber sie dachten, dass niemand es schaffen würde, sie aus dem Sand zu befreien.«
    »So schwierig war es eigentlich nicht. Ich habe als Junge mal gelesen, wie so etwas geht. Die Brystaner machen das öfter.«
    »Wie viele Leute lesen denn? Das Lesen unterliegt der Ordnung, nicht wahr?«
    Dorrin hat noch nie darüber nachgedacht, aber es stimmt wohl. Zu lesen bedeutet, geordnete Symbole zu erkennen, die eine Bedeutung haben. Aber er ist sicher, dass die Chaos-Magier lesen können. Auch in diesem Fall scheint es so, als wäre das Chaos auf den Gebrauch der Ordnung angewiesen.
    Dorrin kommt ein neuer Gedanke. »Können wir etwas Segeltuch holen? Damit der Maschine nichts passiert?«
    »Ich habe schon daran gedacht, Meister Dorrin. Wenn Ihr mich auf dem Schiff arbeiten lasst und meine Jungs mitnehmt, könnt Ihr alles nehmen, was ich habe.«
    »Einverstanden.« Dorrin muss nicht einmal darüber nachdenken. Ohne Tyrel wird er kein Schiff haben. »Und jetzt lasst uns versuchen, die Kupplung zu lösen.«
    Nachdem das Getriebe nicht mehr unter Spannung steht, lässt sich die Kupplung ohne weiteres öffnen. Dorrin betrachtet das Getriebe. »Bei der Dunkelheit.«
    Der Winkel, in dem die Zahnräder des Getriebes stehen, hat unter der Belastung, als die Maschine gelaufen ist, zu einer Blockade geführt. Er runzelt die Stirn. Er muss nicht nur einen Notablaß für den Dampf konstruieren, sondern auch die Kupplung umbauen.
    Tyrel sieht Dorrin zu, als dieser das Kondensatorsystem untersucht. Die Pfütze warmen Wassers auf dem Deck bezeugt, dass es irgendwo ein Leck gibt. Dorrin zieht den Schraubenschlüssel aus dem Gürtel. Er ist dankbar für seine Voraussicht, denn er hat alle Bolzen mit den gleichen Köpfen versehen.
    Als er die Platte abgenommen hat, muss er lachen. Das Problem ist offensichtlich die Kondensation, und das bedeutet, dass er noch mehr Röhren einbauen und ein paar Anpassungen vornehmen muss. Ob er externes Kondensat benutzen kann, um den ständigen Verlust an Frischwasser auszugleichen? Er nickt, während er den Deckel provisorisch wieder befestigt.
    Obwohl es allmählich dunkel wird, schwitzt Dorrin schon wieder, als er aufs Deck zurückklettert. Nachdem er sich die Stirn abgewischt hat, blickt er zum Hügel. Nur noch ein einziges Zelt steht dort. So hat auch eine Fehlfunktion ihr Gutes, denn das Interesse an der Schwarzer Diamant hat sichtlich nachgelassen.

 
CXLIV
     
    D orrin betrachtet den schwarzen Kasten. Dann zuckt er mit den Achseln und blickt zu den drei Löchern in der Straße, die jeweils ungefähr drei Ruten voneinander entfernt sind. Er hofft, die unterschiedlich langen Zünder werden brennen, wie er es berechnet hat, und dass die Holzstäbe die kleineren Pflastersteine gut genug abstützen. Und er hofft,

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