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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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dass die Steine breit genug sind, damit ein certisches oder gallisches Pferd oder ein Rekrut darauf tritt.
    Die beiden Soldaten warten, während er die erste dünnwandige Kiste aus Schwarzem Eisen ins Loch setzt und die Nägel rings um den Zylinder in Position bringt.
    »Wozu ist das gut?« fragt der vierschrötige, strohblonde Soldat.
    »Damit werden Pferde und Menschen zerfetzt«, antwortet Dorrin leise.
    Im Westen, jenseits der grünen Wiesen, und auch im Süden, in Richtung Elparta, sind zu beiden Seiten des Weges, auf dem die Weiße Horde sich nähert, Staubwolken und Brände zu sehen. Die Luft ist klar, und die Sonne funkelt im blaugrünen Frühlingshimmel. Hinter der Mauer am südlichen Straßenrand zwitschert ein Chor von kleinen Vögeln.
    Der Soldat schluckt.
    Dorrin deutet auf die Holzdübel, die den ausgehöhlten Stein stützen. »Bei der Dunkelheit«, warnt er die Soldaten, »tretet nur nicht auf diesen Stein. Von Euch würde nicht einmal genug Fleisch für einen Eintopf übrig bleiben.« Er wischt sich die schweißnasse Stirn ab, bevor er den Stein an die richtige Position setzt.
    Jetzt schluckt auch der zweite Soldat.
    Dorrin schüttelt den Kopf. Wie konnte es nur dazu kommen, dass er so grauenhafte Apparate konstruiert?
    Und sie auch noch einbaut, wobei ein einziger falscher Handgriff ihn in Hackfleisch verwandeln würde?
    Er ist mit dem ersten Stein fertig. »Gebt mir den Besen.« Vorsichtig fegt er Staub über die Steine, bis die Stelle so aussieht, als wäre seit dem letzten Regen niemand mehr vorbeigekommen.
    Das gleiche tut er mit dem zweiten und dem dritten Kasten.
    Seine Arme und Beine zittern, als er fertig ist, und der Schweiß läuft ihm in Strömen über die Stirn, obwohl von den Westhörnern her ein kühler Wind durchs Hügelland weht. In seinem Kopf pocht ein dumpfer Schmerz.
    Bredes Truppen haben die Hirten und ein paar Bauern schon aus der Gegend vertrieben. Sie haben darauf bestanden, dass alle die Gegend verlassen, und ihnen erzählt, was in Elparta geschehen ist. Nur wenige haben eine weitere Aufforderung gebraucht, nachdem sie erfahren hatten, dass die Weißen flussabwärts marschieren.
    »Bist du fertig?«
    Dorrin blickt zu Kadara auf, die mit einem Soldaten gekommen ist, der Meriwhens Zügel hält. »Ich habe getan, was ich konnte. Ich hoffe, es funktioniert.«
    Kadara runzelt die Stirn, als Dorrin den Besen neben seinem Stab in den Lanzenköcher steckt.
    »Jedes Mal, wenn ich etwas entwickle, um Menschen umzubringen, machen die Weißen etwas noch Schlimmeres.«
    »Ich glaube nicht, dass sie viel mehr tun können, als alles niederzubrennen und jeden zu foltern und zu töten, der sich ihnen in den Weg stellt«, erwidert Kadara trocken. »Wir müssen von hier verschwinden. Führt eure Pferde über das Gras, bis wir die Kurve da vorn erreicht haben.«
    Dorrin folgt ihren Angaben, dann sieht er sich über die Schulter um, wie weit die Weißen Truppen schon vorgedrungen sind.
    »Warum schicken sie keine Vorhut aus?« fragt der vierschrötige Soldat.
    »Weil wir die Kundschafter, die sie vorausgeschickt haben, immer getötet haben«, erklärt Kadara. »Und deshalb könnte dies hier funktionieren. Dieses Mal haben wir ihnen keine Einwohner oder Hirten gelassen, die sie vor der Truppe marschieren lassen können. Deshalb kommen sie langsam und eng zusammengedrängt. Ich hoffe es jedenfalls.«
    »Und was jetzt?« fragt Dorrin.
    »Wir warten hinter der Kurve da oben auf dem Hügel, wo sie uns sehen können. Brede sagt, auf diese Weise sind sie weniger misstrauisch oder jedenfalls nicht ganz so misstrauisch, als wenn sie ein offenes Straßenstück erreichen, wo überhaupt niemand auszumachen ist.«
    Eine Handvoll blau uniformierter Reiter trabt hinter einem Hügel hervor über die Wiesen nach Südwesten.
    »Sie haben gerade ein paar Pfeile abgeschossen und versucht, die Vorhut herauszulocken«, erklärt Kadara. »Brede will sie glauben machen, wir versuchten nach wie vor, ihnen bei jeder Gelegenheit Nadelstiche zu versetzen.«
    »Ein guter Kommandant ist er, der Brede«, murmelt der schmalere Soldat.
    Dorrin reitet weiter und beobachtet die Szene. Die blau gekleideten Reiter kommen von Westen und werden langsamer, als sie sich der Straßenbiegung nähern.
    »Du hast viel besser reiten gelernt.« Kadara zügelt ihr Pferd auf der Anhöhe, von der aus man die Straße überblicken kann.
    »Ich hatte reichlich Gelegenheit zu üben.«
    Angeführt wird der Marschzug der Reiter und Fußsoldaten, der

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