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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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auf und sieht sich um. Das Wasser, das vom Hügel herunter läuft, trägt einen Teil des Schutts langsam zum Meer. Bis jetzt haben seine Bemühungen dazu geführt, dass die schmale Bucht sich in einen fast sechzig Ellen breiten und beinahe zwanzig Ellen tiefen Kanal verwandelt hat.
    Doch die Schwarzer Diamant liegt nach wie vor auf der eher ruhigen Westseite der Landzunge vor Anker, bis die Sprengungen beendet sind.
    Hinter ihm am Ende der Straße wächst nach und nach ein Steinhaufen heran, der beinahe ausreicht, um die Fundamente der ersten Pier zu legen.
    Er dreht sich um und hält im Licht der Morgensonne Ausschau. Gerade kommt wieder ein Wagen um die letzte Biegung der Straße gerollt.
    »Wer mag das sein?« fragt Vaos.
    »Ich weiß es nicht. Lass uns nachsehen.« Die beiden gehen zum Ende der Straße. Im Norden am Hügel unterhalb der Zelte sind bereits die Fundamente der ersten fünf Häuser zu erkennen. Pergun, der inzwischen wieder recht deutlich spricht, müht sich mit Steinen und Erdreich ab, bis die Balken, die Dorrin bestellt hat, geliefert werden.
    »Sieht aus wie Bauholz«, meint Vaos.
    »Sie haben gesagt, es würde noch zwei oder drei Tage dauern.«
    »Vielleicht haben sie es früher geschafft.«
    Dorrin bezweifelt es zwar, aber ganz und gar ausgeschlossen ist es nicht. Er geht mit weit ausholenden Schritten dem sich nähernden Wagen entgegen, dessen Räder Staubwolken aufwühlen. Der Kutscher, ein schlanker Mann mit grauem Haar, erreicht das Ende der Straße, bevor Dorrin von der anderen Seite her dort eintrifft.
    Dorrin schluckt, als er Hegl erkennt. Der Schmied wartet schon neben seinem mit schweren Balken beladenen Wagen. »Ihr habt … du hast sie zurückgebracht, Dorrin, dafür bin ich dir etwas schuldig.«
    »Nein.« Dorrin schüttelt den Kopf, weil er an Kadaras Verletzungen, ihren Zorn und ihren Verlust denken muss.
    Hegl lächelt bitter. »Ich kenne meine Tochter, ich habe mit ihr gesprochen. Sie wird es dir gegenüber nicht zugeben, aber ich weiß, dass sie dir dankbar ist.« Sein Gesicht hellt sich auf. »Außerdem gefällt mir die Vorstellung, einen Schwarzen Hafen zu bauen und ein richtiges Schiff zu haben. Und es gefällt mir, wie du dich gegen deinen Vater durchgesetzt hast. Dagegen komme ich mir klein vor, aber in gewisser Weise bin ich das ja auch.« Der alte Schmied deutet zu seinem Wagen. »Das sollte für ein behelfsmäßiges Kai reichen. Es ist nur Fichte, aber du wirst einen Notbehelf brauchen, bis ihr die Steine zugeschlagen habt. Julka kommt mit einem weiteren Wagen mit Schmiedewerkzeug und Ziegeln für einen Schmiedeofen. Das wird aber wohl noch ein paar Tage dauern.«
    Dorrin sperrt vor Verblüffung beinahe den Mund auf.
    »Es werden auch noch andere kommen. Ein paar Leute hier wollen wirklich, dass sich endlich etwas verändert.« Hegl grinst. »Unter anderem deine Mutter.«
    »Dorrin! Sind das die Balken, die wir brauchen?«
    »Wo soll ich sie abladen? Du bist ja sehr beschäftigt, und ich muss auch noch dieses und jenes für dich zusammensuchen.«
    Dorrin überlegt. Der Boden ist für den schweren Wagen zu weich. »Ladet die Balken einfach hier ab. Ich habe gerade den Kanal freigeräumt, und jetzt können wir die Fundamente legen.«
    »Ich bin nur ein alter Schmied, mein Junge. Aber vergiss nicht, dass du einen großen Hafen bauen willst. Denk nicht in zu kleinen Maßstäben, wie ich es manchmal mache.« Er grinst Dorrin noch einmal an, dann wird er wieder ernst. »Ich verdanke dir mehr, als dir klar ist. Weidra hat befürchtet, sie würde Kadara niemals wieder sehen, ganz zu schweigen davon, dass sie mal Enkelkinder bekommen könnte.«
    Vaos weicht etwas zurück und blickt zwischen den beiden Schmieden hin und her.
    Dorrin würde am liebsten laut aufschreien, dass er überhaupt nichts dazu beigetragen hat und keineswegs der Held ist, zu dem manche ihn machen wollen. Viel zu spät deutet er auf Vaos. »Hegl, dies ist mein Lehrling Vaos. Vaos, Hegl ist der Schmied, der alles möglich gemacht hat.«
    Hegl errötet. »Unsinn ist das. Einfach Unsinn.« Er sieht Vaos an. »Du scheinst stark genug zu sein für die kürzeren Balken. Also faß mit an.«
    Vaos lächelt und geht zum Wagen.
    Während er einen Balken von der Ladefläche nimmt, überlegt Dorrin, ob Creslin wohl ähnliche Probleme hatte. Dann schüttelt er den Kopf. Sich auch nur in Gedanken mit Creslin zu vergleichen scheint ihm mehr als überheblich. Er kann keine Stürme heraufbeschwören, er kann keine Klinge

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