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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nächste Stück vom dunklen Fisch ab.
    Rylla ist die Bewegung nicht entgangen. »Ihr müsst viel Fisch essen, meine Liebe.«
    Kadara stöhnt.
    Fisch ist Fisch, wenn es nach Dorrin geht. Hier am Südkap gibt es reichlich Fisch und ab und zu etwas Hammel. An guten Tagen stehen knusprige Quilla-Wurzeln oder getrocknete Birnäpfel auf dem Speiseplan. Es gibt zwar ausreichend Lebensmittel auf Recluce, aber wegen der Blockade kommen von den anderen Inseln nur noch Waren herein, die getrocknet oder gesalzen werden können, weil sie über weite Entfernungen aus Brysta oder Hamor geliefert werden müssen.
    Der Sommer neigt sich dem Ende zu, aber für frische Birnäpfel oder die wenigen Äpfel, die in gut geschützten Obstgärten angebaut werden, ist es noch zu früh. Auch die Grünbeeren und Rotbeeren, die in den Bergen wachsen, sind noch nicht reif.
    Sie haben Mehl, Gerste, Hammel und Fisch. Gewürze gibt es reichlich, aber Dorrin hat inzwischen das Gefühl, Hammel mit allen nur denkbaren Kombinationen von Gewürzen gekostet zu haben, und Fisch bleibt Fisch für ihn, ganz egal, wie man ihn würzt.
    Trotzdem sollte er sich hüten, sich über den Fisch zu beklagen, denn er bekommt ihn zum größten Teil von Kyl geschenkt. Sein Bruder ist nur ein einziges Mal selbst zum Südkap gekommen und hat einen riesigen Korb Fische von seinem Boot abgeladen. Danach hat er immer seine Mannschaft oder jemand anders geschickt.
    Die Gaben kamen Dorrin beinahe wie ein Friedensangebot oder ein Dank vor. Aber warum? Abgesehen von kleinen kindischen Reibereien haben sie sich früher nie gestritten, und was hat Dorrin getan, dass Kyl ihm Dank schuldig wäre?
    Aber er sollte nicht über den Fisch nachdenken, sondern ihn essen und so bald wie möglich in die Schmiede zurückkehren. Er schneidet ein großes Stück ab, schiebt es sich in den Mund und versucht, die Gedanken wegzuschieben. Dann trinkt er einen Schluck Wasser. Abgesehen von Wasser haben sie kaum andere Getränke. Für Rotbeerensaft ist es nicht die richtige Jahreszeit, und da der größte Teil seines Geldes für Material verbraucht wird, kann Dorrin keine alkoholischen Getränke kaufen. Natürlich hatte er auch keine Zeit, eine Brauerei oder Brennerei einzurichten, vom Brauen selbst ganz zu schweigen.
    Er isst einen weiteren Happen Fisch und kaut auf dem gekochten Tang herum, der sogar noch schlechter schmeckt. Kadara hatte völlig recht. In Spidlar war er ein wohlhabender Mann, und er vermisst die kleinen Annehmlichkeiten, die er sich dort leisten konnte.
    »Könntest du noch einen Tag warten?« fragt er Liedral. »Dann würde ich dir ein paar Spielsachen und andere Dinge mitgeben, die ich heute Nachmittag und morgen fertig stellen könnte. Einfache Boote und einen Ventilator mit einer Kurbel und so weiter.«
    »Wenn ich dann am nächsten Morgen früh aufbreche …«
    »Wenigstens hörst du ab und zu auf uns«, wirft Yarrl ein.
    Dorrin weiß, dass er alles andere als aufmerksam ist, aber er versucht, so viele Dinge gleichzeitig zu tun, und bekommt immer mehr das Gefühl, dass alles im Chaos versinkt und sich seiner Kontrolle entzieht.
    Trotzdem … die verbesserten Teile für den neuen Dampfkessel sind fast fertig, das Getriebe für die Antriebswelle wird noch ein paar Tage, wenn nicht einen ganzen Achttag Arbeit erfordern. Er isst wieder vom Fisch und stopft sich Tang in den Mund, dann isst er das letzte altbackene Brötchen von seinem Teller und trinkt etwas Wasser dazu.
    »Meister Dorrin isst seinen Tang auf«, erklärt Merga ihrer Tochter. »Du musst auch schön essen, das ist gut für dich.«
    Vaos und Frisa starren wenig überzeugt die braunen Gewächse auf ihren Tellern an.
    »Morgen gibt es Quilla. Es weicht gerade ein«, fügt Merga hinzu.
    »Das ist auch nicht viel besser«, murmelt Rek.
    Reisa blickt kopfschüttelnd von ihrem leergeputzten Teller auf. Dorrin mag Quilla lieber als Tang, aber es ist im Grunde nur eine Wahl zwischen etwas, das knusprig und ohne Geschmack ist, und etwas anderem, das nach öligem Sägemehl schmeckt. Er trinkt sein Wasser aus.
    Nach dem Essen kehrt Dorrin in die Schmiede zurück, feuert den Schmiedeofen an und weist Rek an, langsam und gleichmäßig den Blasebalg zu betätigen. Dann holt er eine drei Spannen breite Eisenplatte.
    »Was soll ich tun?« fragt Yarrl.
    »Kannst du den Dampfkessel ohne mich fertig stellen?«
    »Den größten Teil sicherlich. Zumindest bis wir zu den letzten Schweißnähten kommen. Wenn die halten sollen, müssen wir

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