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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ständig mit irgendetwas in den Ohren gelegen haben.«
    Kyl senkt den Blick und starrt den groben Steinboden der Veranda an. »Du warst immer für mich da, aber ich konnte nie etwas für dich tun. Jetzt kann ich es.«
    Dorrin sieht seinen Bruder an. »Ich freue mich darüber.«
    »Ich auch.« Kyl steht auf und betrachtet die weißen Schaumkronen, die sich draußen vor der Bucht auf dem Meer bilden. »Wenn ich den Wind nicht erwische, wird meine Mannschaft es mir nie verzeihen.« Er nimmt Dorrin kurz und etwas grob in die Arme. »Ich komme wieder, sobald ich kann.«
    Dorrin sieht seinem Bruder nach, der zum Fischerboot eilt, das vor der Schwarzer Diamant festgemacht ist. Dann bringt er die Becher zurück in die Küche und stellt sie auf den Tisch.
    Die Raketen wird er dennoch brauchen … leider. Er hegt keinen Zweifel daran, dass die Weißen Magier irgendetwas aushecken werden.

 
CLXVII
     
    D orrin sitzt auf der Veranda auf der Bank und wünscht sich, Liedral käme zu ihm, bevor er wieder hinunter zum Schiffbauer muss.
    Eine Möwe kreischt über ihm und stürzt auf die Bucht hinunter, die sich unter Reisas Anleitung in einen Hafen verwandelt. Die Steinmauern erstrecken sich jetzt gut zweihundert Ellen weit zu beiden Seiten der behelfsmäßigen Pier, die aus Holz gebaut wurde, und Reisa beginnt bereits damit, eine dauerhafte Pier aus Stein zu bauen. Dank der neuen Einwanderer, die sogar aus Landende hier herunter gekommen sind, konnte Reisa einen schlagkräftigen Arbeitstrupp zusammenstellen.
    Dorrin steht auf und öffnet die Küchentür, gerade als Liedral herauskommen will. »Ich habe dich schon gesucht.«
    »Ich dachte, du wolltest zu Tyrel.«
    »Will ich auch.« Dorrin deutet auf die Bank.
    »Ich muss noch einiges vorbereiten, ehe ich aufbreche. Ich habe gehört, dass in einem Achttag ein Handelsschiff aus Brysta anlegen will.« Liedral setzt sich auf die Bank, und Dorrin lässt sich neben ihr nieder. Er legt einen Arm um sie und drückt sie, lässt sie aber sofort wieder los, als er spürt, wie sie sich verkrampft. Mehr als ein Jahr ist vergangen, und sie können sich immer noch nicht lange in den Armen halten, ehe Liedral unruhig wird und sich an die Qualen erinnert – und die Bilder, die man ihr eingepflanzt hat.
    »Es tut mir leid«, sagt sie.
    »Mir auch.« Er steht auf, bückt sich und küsst sie auf die Wange. Seine Augen brennen, als er die Treppe hinuntergeht. Einmal dreht er sich um und* schaut zurück, aber Liedral ist schon wieder im Haus. Wahrscheinlich ist sie zum Lager unterwegs, vermutet er.
    Die spätsommerliche Sonne wärmt Dorrin, als er vor dem letzten Gebäude stehen bleibt. Es ist die kleine, quadratische, einstöckige Waffenkammer – schwarz wie alle anderen aus Stein gebauten Gebäude. Wenigstens war er so klug, einen Plan zu zeichnen, der genug freien Raum zwischen den Gebäuden der Stadt ließ, die hier zu wachsen scheint.
    Schweigend sieht er zu, wie Kadara mühsam den rechten Arm streckt und ein kleines Gewicht einmal und noch einmal und noch einmal hebt. Die rothaarige Kämpferin hat das Gesicht vor Anstrengung verzogen, und er kann spüren, wie schwer und schmerzhaft die Übung für sie ist. Der dicke Bauch und das Gewicht ihres Sohnes machen ihr zu schaffen, und der verletzte Arm, der nur langsam heilt, bereitet ihr immer noch Schmerzen.
    Schweigend und ohne einen Dank zu erwarten, aber auch ohne Kadaras Gegenwehr hat er seine Ordnung in diesen Kampf eingebracht. Sie erduldet ihn, weil er ihr hilft, wieder gesund zu werden.
    Dorrin tupft sich die Stirn mit dem Ärmel ab. Kein Lüftchen regt sich, und obwohl es noch früh am Morgen ist, verspricht die Stille einen warmen Herbsttag. Das Meer hinter der Landzunge ist beinahe so glatt wie Glas, der grünblaue Himmel ist ein wenig dunstig, was sengend heiße Mittagsstunden anzukündigen scheint.
    Er hört Hämmer klirren und Steine dumpf zusammenstoßen, Nägel werden eingeschlagen und Bolzen gesetzt.
    Sein Blick wandert zu Reisa, die ebenfalls trainiert; allerdings benutzt sie einen Eisenstab, der doppelt so schwer ist wie ein richtiges Schwert. Petra und einige andere haben sich der Kampftruppe angeschlossen, die Reisa und Kadara gebildet haben. Auch Quenta, ein Jugendlicher aus dem ländlichen Feyn, ist zu ihnen gestoßen, und einige andere, deren Namen er nie gehört hat.
    Hinter der Waffenkammer sind die Fundamente für ein neues Gebäude gelegt. Es soll eine Kaserne für die neue Schwarze Garde der Hafenstadt werden und die

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