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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Quere kommen, Norax.«
    »Was hast du da, Brede?«
    »Ich würde sagen, das sind die beiden, die neulich versucht haben, den Händler aus Certis zu überfallen. Die Pferde stehen wohl irgendwo hinter dem Wäldchen. Wenn ihr den hier nehmt, will ich sehen, ob ich sie finde.«
    »… soll er doch das Risiko eingehen …«
    Der Truppführer nickt, und Brede lenkt sein Pferd auf den schmalen Weg. Kadara wirft einen Blick zu dem jungen Burschen, der vor ihr steht, dann kramt sie in den Satteltaschen und holt ein kurzes Stück Tuch heraus. Sie steigt wieder ab, hebt die zerlumpte Hose hoch und verbindet ihm den langen Schnitt im Bein.
    »… die erste menschliche Regung, die ich bei dieser Wildkatze sehe …«
    »Er ist nur ein Bandit, Kadara. Sie werden ihn einfach aufknüpfen.«
    »Bitte, hängt ihn nicht, er ist doch noch ein Junge«, fleht der Kahlköpfige.
    »Er hat dir geholfen, einen Händler aus Certis auszurauben und es bei einem zweiten zu versuchen. Das reicht, um einen Burschen zu hängen.« Die Stimme des Truppführers ist müde und kalt.
    Kadara richtet sich auf und schwingt sich wieder in den Sattel.
    Als Hufschläge zu hören sind, blicken die Soldaten zum Weg. Brede führt zwei ausgemergelte Pferde, die beide mit Satteltaschen beladen sind. »Sieht aus wie die Kupferwaren des Händlers.«
    »Gut. Setzt die beiden auf die Pferde, falls man die Klepper überhaupt so nennen kann.«
    Brede steigt ab, gibt Kadara seine Zügel, hebt den älteren Wegelagerer fast mühelos aufs Pferd und setzt den Jungen auf das zweite Pferd.
    »… Dämonen, stark wie ein Ochse ist er …«
    Der Wind frischt auf und streicht seufzend durch den Wald, als die Sonne den Horizont berührt.
    »Lasst uns umkehren. Wir können sie dem Magistrat von Biryna übergeben, und dort wird man sie hängen, wie es sich gehört.« Der Truppführer zieht seinen schwarzen Wallach herum. »Kadara, Brede, ihr übernehmt die Nachhut.«
    Die beiden lassen sich zurückfallen, als der Trupp sich in Bewegung setzt.
    »Und ihr zwei versucht, im Sattel zu bleiben. Ich würde euch lieber hängen sehen, als dass Ihr ein lebendes Ziel für unsere Schießübungen abgebt. Aber am Ende macht es sowieso keinen Unterschied, würde ich sagen.«
    »Ihr verdammten Spidlarer! Ihr saugt uns aus bis aufs Mark.« Der kahlköpfige Mann mit dem roten Bart dreht sich im Sattel seines Kleppers um. Bei Reiter wie Tier zeichnen sich deutlich die Rippen ab. »Ihr Hunde mit euren verfluchten Magiern. Die Magier haben alle Schafe verbrannt, und jetzt zieht Ihr uns für Korn, in dem sich die Würmer tummeln, den letzten blutigen Heller aus der Tasche. Ich kann mir das nicht leisten, und …«
    »Halt’s Maul«, knurrt der Truppführer.
    Der jüngere Gefangene sieht sich um und blickt mehr oder weniger in die Richtung, wo Gallos liegt.
    »Das wirst du nicht wieder sehen«, murmelt ein verwundeter Soldat, der eine Armschlinge trägt.
    Brede und Kadara wechseln einen Blick und zügeln die Pferde, bis der Abstand zwischen ihnen und den anderen elf Soldaten etwas größer ist.
    »Die Menschen hier verhungern«, sagt Brede leise.
    »Das will Fairhaven ja auch erreichen. Wir werden so etwas noch öfter sehen, wenn der Winter erst begonnen hat.«
    »Je mehr wir hängen …«
    »Wenn wir es nicht tun, wird niemand mehr gefahrlos auf den Straßen reisen können.«
    Brede schüttelt den Kopf, und sie setzen sich nach Westen in Richtung Biryna in Bewegung, wo ihre Zelte stehen und der Magistrat wartet.

 
XLIX
     
    W eißes Licht strahlt von dem großen, schlanken Mann aus, als er über den Hauptplatz zum Turm geht.
    »Er ist gekommen, um das Amulett für sich zu beanspruchen, Sterol.« Die rothaarige Frau, die das Weiß des Chaos trägt, sieht den Erzmagier an. »Ich lasse dich besser mit ihm allein.«
    »Du meinst, er soll nicht erfahren, dass du hier warst?«
    »Wenn er sich die Mühe machen würde, es zu überprüfen, könnte ich es ihm nicht verheimlichen, aber es ist ihm egal. Er weiß, dass er der mächtigste Weiße ist.« Anyas Stimme klingt ironisch. »Und außerdem bin ich ja nur eine Frau.«
    »Nur eine Frau? Aber Anya … ich glaube nicht, dass es viele gäbe, die dich …«
    »Im Gegensatz zu Jeslek, der sich für klug und mächtig hält.«
    »Er ist in der Tat sehr klug, und er ist wirklich sehr mächtig.«
    »Dann willst du ihm das Amulett übergeben?« Anya geht zur Tür.
    »Wie könnte ich es ihm verweigern?« seufzt Sterol, »Ich habe es ihm versprochen, und er soll es

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