Magisches Erbe
Namen für den Mustang gefunden?«
»Ich glaube, du meinst den Ivashkinator.«
Er sah mich voller Staunen an. »Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich dich liebe, oder?«
»Ja«, versicherte ich ihm. »Oft.«
»Gut.« Adrian zog mich näher an sich. »Ich will nur sichergehen, Miss ›Schnell von Begriff‹.«
Ich stöhnte. »Das wird mir noch ewig nachhängen.«
»Nachhängen? Verdammt, ich werde dich darauf festnageln.«
Ich vermutete, dass Marcus’ Auto ein gestohlenes war, daher ließen wir es lieber in Malibu stehen. Adrian fuhr mich zurück ins Wohnheim, küsste mich zum Abschied und versprach, mich morgens gleich als Erstes anzurufen. Es war schwer, ihn gehen zu lassen, obwohl es natürlich albern war zu denken, ich könne keine zwölf Stunden ohne ihn leben. Ich ging in mein Wohnheim, als schwebte ich auf Wolken, und meine Lippen brannten noch immer von seinen Küssen.
Ich wusste, dass es verrückt war, eine Beziehung mit ihm zu haben. Nein, streich das. Es würde aber sicher gefährlich werden – sogar so gefährlich, dass ein Teil meiner Euphorie nachließ, als mich diese Erkenntnis traf. Ich hatte zwar viel geredet und versucht, seine Ängste zu beschwichtigen, aber ich kannte die Wahrheit. Es würde schwierig werden, Geheimnisse innerhalb der Alchemistengemeinschaft aufzudecken, und meine Tätowierung war immer noch nicht sicher. Meine Beziehung zu Adrian hatte den Einsatz exponentiell erhöht, aber das war eines der Risiken, die ich gerne akzeptierte.
»Ms Melrose.«
Mrs Weathers’ kühle Stimme riss mich jäh in die Wirklichkeit zurück. Ich blieb mitten in der Lobby des Wohnheims stehen und schaute zu ihr hinüber. Sie erhob sich von ihrem Schreibtisch und kam herbeigeschlendert.
»Ja, Ma’am?«
»Es ist Mitternacht.«
Ich sah auf eine Uhr und erkannte überrascht, dass sie recht hatte. »Ja, Ma’am.«
»Obwohl die Winterferien angefangen haben, sind Sie bis morgen immer noch im Wohnheim angemeldet, was bedeutet, dass Sie nach wie vor den Regeln unterworfen sind. Es ist nach der Sperrstunde.«
Das Einzige, was ich fertigbrachte, war das Offensichtliche auszusprechen. »Ja, das stimmt, Ma’am.«
Mrs Weathers wartete ab, als hoffe sie, dass ich noch etwas sagen würde. »Haben Sie … einen weiteren Auftrag für Ms Terwilliger erledigt?« Auf ihrem Gesicht stand ein fast schon komischer verzweifelter Ausdruck. »Ich habe keine Benachrichtigung erhalten, aber sie kann es sicherlich rückwirkend regeln.«
In dem Moment wurde mir klar, dass Mrs Weathers nicht wollte, dass ich in Schwierigkeiten geriet. Sie hoffte, dass ich einen Grund dafür hatte, die Regeln zu brechen, irgendeinen Grund, mit dem ich einer Bestrafung entgehen konnte. Ich wusste, ich hätte lügen und sagen können, ich hätte Ms Terwilliger geholfen. Ich wusste sogar, dass mir Ms Terwilliger Rückendeckung geben würde. Aber ich konnte es nicht tun. Es schien mir falsch, meinen Tag mit Adrian mit einer Lüge zu besudeln. Und ich hatte wirklich die Regeln gebrochen.
»Nein«, sagte ich zu Mrs Weathers. »Ich war nicht mit ihr zusammen. Ich war nur … aus.«
Mrs Weathers wartete noch einige Sekunden, dann biss sie sich resigniert auf die Unterlippe. »Also schön. Sie kennen die Regeln. Sie werden nachsitzen müssen – sobald der Unterricht wieder beginnt.«
Ich nickte ernst. »Ja, Ma’am. Ich verstehe.«
Sie machte ein Gesicht, als hoffe sie immer noch, dass ich die Situation korrigieren würde. Ich hatte ihr aber nichts anzubieten und wandte mich zum Gehen. »Oh, das hätte ich fast vergessen!«, rief sie. »Ich war zu erstaunt über diesen … Verstoß.« Sie verwandelte sich wieder in die effiziente Wohnheimvorsteherin, die ich kannte. »Bitte sagen Sie mir Bescheid, ob Ihre Cousine bei Ihnen in Ihrem Zimmer wohnen wird oder ob sie ein eigenes braucht.«
Ich blinzelte verwirrt. »Warum sollte Angeline bei mir wohnen?«
»Nicht Angeline. Ihre andere Cousine.«
Ich wollte gerade sagen, dass ich keine andere Cousine habe, aber eine warnende Stimme in mir riet, ihre Worte weder zu leugnen noch zu bestätigen. Ich hatte keine Ahnung, was los war, aber sämtliche Alarmglocken sagten, dass definitiv etwas passieren würde. Was es auch war, ich musste mir den Rücken freihalten.
»Sie hatte all die notwendigen Papiere«, erklärte Mrs Weathers. »Daher habe ich sie einfach in Ihr Zimmer gelassen, da es nur für eine Nacht ist.«
Ich schluckte. »Ich verstehe. Darf ich Ihnen, ähm, nach den Ferien Bescheid
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