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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sein musst. Du kannst dich also ungehemmt austoben.«
    Eddie, der in der Nähe saß und zufällig mitgehört hatte, lachte spöttisch. »In der Bibliothek?«
    Das brachte sie beide zum Lachen, aber mir schwirrte bereits der Kopf vor lauter Möglichkeiten. Wenn ich wirklich nicht bis zur letzten Stunde bleiben musste, konnte ich das Schulgelände auch vorzeitig verlassen. Ich konnte nach Los Angeles fahren, um nach Veronica zu suchen, und – nein. Adrian war noch nicht zurück. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, ohne seine Geistmagie Nachforschungen zu betreiben. Aber dann hallten Ms Terwilligers Warnungen durch meinen Kopf. Die Jagd würde warten müssen.
    Aber ich konnte immer noch nach Marcus Finch suchen.
    Santa Barbara war nur zwei Stunden entfernt. Das bedeutete, dass ich genug Zeit hatte, dorthin zu fahren, einige Nachforschungen über Marcus anzustellen und immer noch bequem zur Sperrstunde der Schule zurück zu sein. Ich hatte zwar erst am Wochenende nach ihm suchen wollen, aber jetzt wurde mir klar, dass ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen sollte. Ms Terwilligers Aufgabe lastete ebenfalls schwer auf mir, doch bis zu Adrians Rückkehr heute Abend konnte ich deswegen nichts unternehmen.
    Marcus Finch war mir ein Rätsel gewesen, seit ich entdeckt hatte, dass er ein ehemaliger Alchemist war. Die Erkenntnis, dass ich vielleicht heute einige Antworten bekommen würde, ließ mein Herz schneller schlagen. Es war eine Sache, zu vermuten, dass mir die Alchemisten etwas verheimlichten. Eine ganz andere Sache aber war es zu akzeptieren, dass ich vielleicht drauf und dran war, diesen Verdacht bestätigt zu sehen. Es war richtig beängstigend.
    Im Laufe des Tages wuchs meine Entschlossenheit, die Fahrt zu unternehmen. Ich musste mich der Sache früher oder später stellen, und ich konnte es genauso gut jetzt schon hinter mich bringen. Nach allem, was ich wusste, hatte Marcus in Santa Barbara nur die Stadt besichtigt und konnte längst wieder fort sein. Ich wollte den Wahrsagezauber nicht wiederholen, wenn ich es verhindern konnte.
    Und tatsächlich, als ich am Ende des Tages zu der Stunde erschien, die normalerweise mein Spezialkurs war, erklärte mir die Vertretungslehrerin (die nach einem Tag in Ms Terwilligers Fußstapfen extrem erschöpft aussah), dass ich ruhig gehen könne. Ich bedankte mich bei ihr und eilte in mein Wohnheimzimmer. Ab jetzt lief die Zeit. Ich wusste nicht genau, was in Santa Barbara auf mich zukam, aber ich wollte auf alles vorbereitet sein.
    Ich zog meine Amberwood-Uniform aus und entschied mich für Jeans und eine schlichte, schwarze Bluse. Dann kniete ich mich neben mein Bett und zog eine große Metallbox darunter hervor. Auf den ersten Blick sah die Kiste wie ein Schminkkoffer aus. Sie hatte jedoch ein kunstvolles Schloss, für das man sowohl einen Schlüssel als auch eine Kombination brauchte. Sie enthielt mein Chemieset der Alchemisten, eine Sammlung von Chemikalien, für die ich wahrscheinlich von der Schule geflogen wäre, hätte man sie gefunden, da sie so aussahen, als könne man damit Drogen herstellen. Einige der Präparate waren wahrscheinlich wirklich ziemlich fragwürdig.
    Ich wählte einige Grundstoffe aus. Einer war eine Formel, die normalerweise dazu benutzt wurde, um Strigoi-Leichen aufzulösen. Ich rechnete zwar nicht damit, in Santa Barbara irgendwelchen Strigoi über den Weg zu laufen, aber das Präparat konnte auch dazu benutzt werden, um ziemlich problemlos Metall zu zersetzen. Dann wählte ich noch einige andere Mixturen aus – wie eine, die eine künstliche Nebelwand erzeugen konnte, die eines Spions würdig gewesen wäre – und wickelte sie alle sorgfältig ein, bevor ich sie in meine Kuriertasche gleiten ließ. Dann verschloss ich die Kiste wieder und schob sie unters Bett zurück.
    Nach kurzem Nachdenken holte ich tief Luft und förderte eine weitere versteckte Schachtel zutage. Sie war in meiner Sammlung neu und enthielt verschiedene Amulette und Tränke, die ich unter Ms Terwilligers Anweisung hergestellt hatte. Während ich nun den Inhalt anstarrte, krampfte sich mein Magen zusammen. Selbst in den wildesten Träumen hätte ich mir nie vorgestellt, jemals eine solche Ausrüstung zu besitzen. Als wir uns das erste Mal begegnet waren, hatte ich nur unter Zwang Amulette geschaffen. Jetzt verfügte ich gleich über mehrere, die ich freiwillig angefertigt hatte, und wenn das, was sie über ihre Schwester sagte, der Wahrheit entsprach, würde

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