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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Arme los. »Geht es dir besser? Lass mich dein Bein ansehen, damit ich sicher sein kann, dass sich die Wunde nicht geöffnet hat.«
    Jetzt erinnerte sie sich wieder an den überstürzten Aufbruch aus dem anderen Haus am Vorabend, obwohl sie schläfrig gewesen war und den Verdacht hatte, Kaden hätte der Flüssigkeit in dem Tropf ein Mittel gegen Schmerzen und etwas, was sie schlafen ließ, beigemischt. Es schockierte sie, dass ihr Bein weniger wehtat als ihre geschwollene Hand. Was auch immer Nico getan hatte – es hatte wirklich geholfen.
    »Es ist wieder gut.« Sie fühlte sich zittrig und wollte
von ihm in den Armen gehalten werden. »Ich glaube, er war da.«
    Kadens Blick richtete sich sofort wieder auf ihr Gesicht. »Wer?«
    Sie feuchtete ihre trockenen Lippen an. »Der Puppenspieler. Ich glaube, er hat mich gefunden.«
    »Es war ein Traum. Die letzte Nacht war sehr traumatisch, Tansy. Überall Blut, und es war wirklich da. Ich finde es einleuchtend, dass du einen Alptraum hattest.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es war mehr als das. Stell bitte sicher, dass meinem Vater nichts zugestoßen ist. Er kam in meinem Traum vor. Er ist in Blut ertrunken, und ich konnte ihn nicht retten.«
    Kaden rieb sein Kinn an ihrem Scheitel. Rye. Setz dich mit Tucker und Ian in Verbindung. Ich muss wissen, dass ihre Eltern in Sicherheit sind. Es war einleuchtend, dass sie Alpträume hatte, in denen ihr Vater vorkam. Wie hätte es nach all den Enthüllungen anders sein können?
    »Rye ruft jetzt sofort bei ihnen an, Schätzchen.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und wandte sich wieder der Untersuchung ihrer Hüfte zu. Ihre Schreie hallten immer noch in seinem Kopf nach. In den letzten zwölf Stunden hatte er größere Ängste durchgestanden als jemals sonst seit seiner Kindheit. »Erzähl mir, warum du glaubst, der Puppenspieler hätte dich gefunden. Erzähl mir deinen Traum.«
    Sie tat es, zaghaft und mit stockender Stimme. Als er ihr ins Gesicht sah, ging ihm auf, dass sie nicht damit rechnete, dass er ihr glauben würde. Vor ihrem Zusammenbruch musste sie Alpträume gehabt haben, die diesem sehr ähnlich gewesen waren, und niemand hatte ihr geglaubt, dass sich die Stimmen nicht aus ihrem Kopf verbannen ließen.
Sie konnte die Opfer und ihre Mörder immer noch hören, nachdem die Polizei den Fall längst abgeschlossen hatte. Er musste auf der Hut sein, damit er bloß nicht falsch reagierte. Ihre Finger zupften nervös an der Bettdecke, und diese verräterische kleine Geste rührte ihn tief.
    »In dem letzten Traum, den ich hatte, dachte ich einen Moment lang, ich hätte seine Stimme gehört, aber dann war sie gleich wieder fort, und alles war nur Teil des Alptraums. Diesmal bin ich sicher, dass er es war.«
    Kaden dachte über diese Möglichkeit nach. »Kannst du das? In einem Traum mit einem der Mörder reden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist ganz ausgeschlossen. Ich gewinne Eindrücke, manchmal sogar sehr starke, aber es geht immer um Dinge, die sie in der Vergangenheit getan haben, nicht um die Gegenwart. Der Puppenspieler ist ein Fährtenleser, und er kann meine Spuren zurückverfolgen, aber er sollte nicht in der Lage sein, in meine Träume vorzudringen.«
    Kaden blickte finster, legte seine Hand auf ihre verletzte Hand und hielt sie fest. Ihr nervöses Zupfen an der Bettdecke löste in ihm den Wunsch aus, sie in seine Arme zu ziehen und sie sanft zu wiegen. Er musste nüchtern und sachlich bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. »Hast du schon mal etwas vom Traumwandern gehört?«
    Als Tansy sich aufsetzte, legte Kaden seine Hände um ihre Taille, um ihr behilflich zu sein. Sie erhob keine Einwände dagegen, obwohl ihr Bein nicht mehr ganz so wehtat. Auf irgendeiner Ebene war ihr klar, dass es ihm wichtig war, ihr zu helfen –  er brauchte das Gefühl, etwas für sie zu tun. »Ich habe Gerüchte über diese Gabe gehört, aber ich verstehe sie nicht wirklich, und tun kann ich es mit Sicherheit nicht.«

    »Nur ein Mitglied unseres Teams, Jeff Hollister, besitzt eine ausgeprägte Fähigkeit zum Traumwandern. Es ist gefährlich. Wenn man in dem Traum getötet oder geschnappt wird, kann man nicht in seinen Körper zurückkehren, und nach einer Weile stirbt er. Ich glaube, es ist eine sehr seltene Gabe, aber das ist das Fährtenlesen auch. Wir müssen uns der Tatsache stellen, dass der Puppenspieler mit großer Wahrscheinlichkeit ein Traumwanderer ist. Nico kann ebenfalls traumwandern, aber er

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