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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Ich könnte dir sagen, was ich weiß, falls du dich dafür interessieren solltest.
    Sie regte sich mit Bedacht und ließ den Faden vibrieren, versetzte ihn mit einer Empfindung, die irgendwo zwischen Sorge und Neugier angesiedelt war, in Schwingungen, um ihr eigenes Netz zu spinnen und ihn darin zu fangen. Der Puppenspieler würde reden wollen. Er hatte bisher noch nie Gelegenheit gehabt zu prahlen. Das war seine große Chance. Er konnte sie natürlich nicht lange am Leben lassen, aber solange sie noch lebte, konnte er ihr seine Überlegenheit zeigen. Endlich würde jemand erfahren, wie genial er war.

    Tansy ließ es zu, dass er eine stärkere Verbindung herstellte und seine Energien an dem Faden entlang zu ihr sandte, um sie zu finden. Und gemeinsam mit seinen Energien trafen weitere Informationen bei ihr ein. Sie sah den Karton auf dem Tisch und die Beschriftung, in einer kühnen, präzisen Handschrift. James R. Dunbar.
    Kaden öffnete seine Hand und ließ den Skorpion fallen. Sie hatten ihn.

19
    KADEN SASS AN einem Tisch in einer der Nischen der Bar. Ihm gegenüber saßen Jeff Hollister und Gator. Nico hatte bereits seinen Posten bezogen, nur für den Fall, dass sie Verstärkung brauchten. Jeff war als gebürtiger Kalifornier für die Brandung und das Vergnügen geschaffen, und das war seinem ausgeblichenen blonden Haar, seiner tiefen Sonnenbräune und seinem durchtrainierten Körper anzusehen. In der schicken Bar mit Ausblick über die tosende Brandung nahm er sich aus, als gehörte er hierher. Direkt hinter Kaden saß sein Zielobjekt, trank eine Tasse Kaffee und las eine Zeitung.
    »Du bist ein solcher Angeber«, sagte Gator laut. »Ich kann diesen Blödsinn nicht mehr hören. Niemand kann so lange unter Wasser den Atem anhalten, Mann. Fünfzehn Minuten, so ein Quatsch.«
    Jeff rückte seinen Stuhl weiter vor. »Ich habe von einem Typen gehört, der hier eine legendäre Gestalt zu sein scheint. Er hat seine eigene Tauchschule. Die Leute behaupten, er kann den Atem mühelos so lange anhalten.«
    Kaden schnaubte laut und höhnisch. »Da wir gerade von Angebern reden – ich habe auch von diesem Typen gehört, das ist doch alles nur heiße Luft. Der bläst sich auf, damit die Leute zu ihm kommen und das Geschäft gut läuft, aber länger als der halte ich mit links die Luft an. Dieser Windbeutel kann sich nicht mal an mir messen,
wenn ich einen schlechten Tag habe.« Er stieß sich vom Tisch ab und stand auf. »Ich mache mein eigenes Geschäft auf. Dann kann der Arsch sich hier bald nicht mehr blickenlassen.«
    Jeff und Gator lachten über seinen Witz, und Kaden winkte ihnen zum Abschied und schlenderte davon. Hinter sich hörte er scharrende Stuhlbeine und fühlte, dass der andere Mann ihm auf den Fersen folgte. Kaden trat in die Nacht hinaus und atmete tief ein, um Informationen in seine Lunge aufzusaugen. Frosch hatte angebissen, falls es Frosch war, und Kaden war sicher, dass Flame und Lily den richtigen Mörder gefunden hatten. Er war früher bei den Sondereinheiten gewesen, hatte sich für die Steigerung seiner übersinnlichen Anlagen beworben und war angeblich abgelehnt worden, doch anschließend war er monatelang verschwunden, um an einer Spezialausbildung teilzunehmen. Später war er mit einem Team wieder aufgetaucht und hatte einige Aufträge ausgeführt, doch sein Team hatte einen schlechten Ruf, weil es ständig Ärger gab. Schließlich war er dann entlassen worden und hatte jetzt seine eigene Firma, die Tauchkurse für Touristen anbot.
    Kaden blieb mit einer Hand auf der Tür seines Geländewagens stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden – was kein Taucher täte.
    »He, Mann.« Frosch blieb neben ihm stehen. »Ich hab’ euch drinnen über Freitauchen reden hören. Das mache ich auch ab und zu. Ich gehe gern ohne Ausrüstung runter.«
    Kaden grinste großspurig. »Flaschentauchen ist was für Feiglinge.«
    »Ich habe hier ein Boot liegen«, sagte Frosch, als Kaden
sich abwandte. »Willst du dich mit mir messen und sehen, wer den Atem länger anhalten kann? Oder hast du Schiss?«
    Kaden ließ zu, dass sich sein Gesicht verfinsterte und seine Augen wie Kohlen glühten. »Unter Wasser bin ich unschlagbar. Ich bin ein Fisch, verflucht nochmal.«
    »Ich bin ein Hai. Also los.«
    Kaden schlug seine Wagentür zu und schnippte die Zigarette, die er nicht geraucht hatte, aus seinen Fingern. Er sah sich nicht um, denn er konnte ohnehin fühlen, dass die Schattengänger, sein Team, zu seiner

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